Derbyzeit in Hannover!
Die Oktoberfest 7s sind Geschichte und während in Japan weiter Weltklasse-Rugby gespielt wird, ist auch das Oberhaus hierzulande aktiv. Die Bundesliga hat genau drei Derbys am Wochenende im Angebot. Bei uns erfahrt ihr wer spielt und worum es geht.
Süd/Ost
Tabelle
Rang |
Team |
Spiele |
Punkte |
Differenz |
1 |
SC Frankfurt 1880 |
2 |
10 |
+62 |
2 |
RG Heidelberg |
2
|
10 |
+57 |
3 |
TSV Handschuhsheim
|
2 |
10 |
+47 |
4 |
Rugby Pforzheim
|
2 |
5 |
+29 |
5 |
SC Neuenheim
|
2 |
5 |
+9
|
6 |
Heidelberger RK
|
2 |
0
|
-55 |
7 |
RK Heusenstamm
|
2 |
0 |
-70 |
8 |
RC Luxembourg
|
2 |
-2 |
-70 |
Heidelberger RK - SC Neuenheim Samstag 28. September, 15 Uhr
Standortbestimmung am Harbigweg. Wenn die Aufsteiger in den letzten Jahren beim Ruderklub angetreten sind, hagelte es immer wieder klare Ergebnisse. Doch die Zeiten haben sich geändert beim ehemaligen Serienmeister und jetzt kommt mit dem SC Neuenheim ein Liga-Neuling auf die andere Neckarseite, der gefühlt nichts mit einem Aufsteiger gemein hat. Das hat nicht zuletzt das 55-6 gegen den RK Heusenstamm vor zwei Wochen unterstrichen.
Nachdem der Klub zum Auftakt in den beiden Stadtduellen gegen die RGH und den TSV jeweils relativ deutliche Niederlagen einstecken musste, gilt das dritte Derby in Folge auch für den Klubs als richtungsweisend. Die dritte Pleite zum Auftakt würde bedeuten, dass sich das Team von Coach Pieter Jordaan vorsehen muss, um nicht wie Ex-Dauerkonkurrent Pforzheim in der Vorsaison in den Abstiegsstrudel zu geraten. Das erklärte Ziel ist dementsprechend der erste Saisonsieg, komme was wolle.
Die Oktoberfest-7s-Pause habe man, so lässt man beim Klub verlauten, sinnvoll genutzt, um die eigenen spielerischen Schwächen zu adressieren. Dazu kommen mit Gedrängehalb und Antreiber Sean Armstrong und Loris Geibel zwei Stützen zurück ins Team. Lediglich die Abwesenheit von Siebener-Ass Niklas Hohl, der mit dem Europameister-Team im Klub der Besten auf Fuerteventura weilt, schmerzt die Männer mit dem Zebrastreifen im Kreativ-Bereich.
Klub-Coach Jordaan erklärt im Vorfeld des dritten Derbys in Folge: „Wir haben in den letzten beiden Wochen hart an unserem Angriffsspiel in Drucksituationen gearbeitet, damit wir besser in unser Spielsystem kommen, was uns den ersten beiden Spielen aufgrund technischer Fehler nie wirklich gelungen ist.“ Weiterhin gibt sich der Südafrikaner selbstbewusst und erwarten von seinen Jungs „den nächsten Schritt“, damit man endlich die ersten Punkte einfahren kann.
Beim SCN wiederum gibt man sich vorsichtig, kennen doch beide Coaches Widiker und von Grumbkow die Stärke des HRK. Widiker warnt vor allem vor der ersten Sturmreihe um die Props Zeiler und Schröder. Der Rekordnationalspieler erklärt im Gespräch mit TR: „Wir haben den HRK gut analysiert und werden uns gut auf sie einstellen einstellen - der HRK ist qualitativ immer noch eine sehr gute Mannschaft, trotz der Schwächungen zuletzt.“
Die eigenen Chancen sieht Widiker dennoch gut und betont wie sein Gegenüber, dass man vor einem richtungsweisendes Duell stehe und auf jeden Fall gewinnen wolle. Das wiederum werde dann nicht nur vier Punkte sondern auch Selbstvertrauen geben, um Richtung Tabellen-Mittelfeld zu schielen. Nach der tollen Leistung gegen die Füchse jedenfalls könnte man meinen, dass es an Selbstbewusstsein nicht mangeln dürfte.
TotalRugby-Prognose: Wenn beide Teams im Vorfeld betonen wie wichtig das Duell ist, kann man als Unbeteiligter ahnen, dass das wirklich der Fall ist. Tatsächlich lässt sich ein Favorit bisher nicht ausmachen, jedoch ist der HRK nach zwei Pleiten mehr in der Bringschuld als der Sportclub. Der wiederum aber hatte bereits sein Erfolgserlebnis und hat bisher im Saisonverlauf auch spielerisch mehr gezeigt. Die kurze Anreise auf das künstliche Grün des Klubs dürfte Neuenheim nicht großartig aus dem Konzept bringen - wir sehen Königsblau vorn: Der SCN gewinnt mit +9 Zählern.
SC Frankfurt 1880 - RK Heusenstamm Samstag 28. September, 14 Uhr
Eigentlich ist aus Frankfurter Sicht in dieser Saison alles nach Plan gelaufen - der Titelverteidiger war mit zwei überzeugenden Siegen in die Saison gestartet und sah dabei schon früh wie der heißeste Kandidat auf den Titel aus. Doch vor gut einer Woche der erste Rückschlag in der noch jungen Saison. Frankfurts Verbinder Parkinson, der wohl beste Kicker im Land, wechselt vorerst als Medical Joker nach Frankreich zu Narbonne.
Doch Coach Byron Schmidt will den Abgang des DRV-XV-Spielmachers nicht zu dramatisch bewerten: „Ray ist ein großartiger Spieler, wir sind aber der Überzeugung, dass wir auf der Position gut abgedeckt sind - Lukas Deichmann ist ein 1880-Urgestein und kann mehrere Positionen abdecken.“ Mit Blick auf das Duell mit dem Lokalrivalen erklärt der südafrikanische Meistercoach: „Wir freuen uns auf dieses Spiel - es wird hart, Heusenstamm wird absolut da sein und die letzten Resultate zählen nichts, immerhin ist es ein Derby!“
Dennoch will bzw. muss Schmidt gegen die Füchse ein wenig experimentieren. Denn mit Raynor Parkinson fehlt dem Team der Stratege und Lenker. Wie sich Parkinson in der laufenden ersetzen lässt, bleibt abzuwarten. Bei den Füchsen sieht man die 80er dennoch als klaren Favoriten an. Zumal mit Sam Rainger und Leon Hees zwei Leistungsträger verletzt ausfallen und Zinzan Hees im urlaub weilt. Weitere Verletzungen im Sturm - Polheim, Gennaro und Otterbein fallen aus - haben den Kader bedenklich ausgedünnt.
Füchse-Coach Markus Walger verspricht dennoch: „Wir werden eine willige Mannschaft auf den Platz schicken und 1880 so lange es geht fordern. Wichtig sit weitere Verletzungen zu vermeiden für wichtige Spiele und Spaß zu haben.“
TotalRugby-Prognose: Es mag ein Derby sein und sicherlich wird es keinem der beiden Konkurrenten an Motivation mangeln. Doch die Voraussetzungen sind eindeutig, erst recht mit der aktuellen Lage im Füchse-Lazarett. Nicht umsonst steht 1880 bei zwei Siegen und Heusenstamm bei zwei Pleiten. Die 1880er werden dieses Spiel trotz des Abgangs von Raynor Parkinson deutlich mit +25 Zählern gewinnen.
Pforzheim Rugby - RG Heidelberg Samstag 28. September, 15 Uhr
Die RG Heidelberg ist optimal in die Saison gestartet, zwei Siege mit Offensiv-Bonus - doch nun droht auswärts der erste Rückschlag. Der Grund ist eigentlich ein freudiger - denn aktuell weilt die deutsche Siebener-Nationalmannschaft zusammen mit einer ganzen Reihe weiterer Top-Athleten auf Fuerteventura im sogenannten Club der Besten der Sporthilfe. Mit ihrem EM-Sieg haben sich die Jungs die Ehre erkämpft, eine Woche zusammen mit den besten Athleten der olympischen Sportarten in der Sonne relaxen zu dürfen.
Für die RGH ist dies aber eine kleine Katastrophe, da deshalb quasi die gesamte Hintermannschaft der Orange Hearts ausfällt. Doch Coach Güngör will dies eher als Chance begreifen, durch die der eigene Nachwuchs eine Chance bekommt sich auf allerhöchstem deutschen Niveau zu beweisen. Zudem haben sich die Spieler dies redlich verdient, wie der ehemalige Gedrängehalb der Nationalmannschaft erklärt.
Bei den gastgebenden Rhinos ist die Stimmung derweil gut, wie die Goldstädter verlauten lassen. Coach Fabian Broughton erwartet nun am Wochenende „blindes Verständnis“ und „routinierte Abläufe“. Dazu müsse man bei den Standards eine bessere Leistung zeigen, wie der Spielertrainer der Pforzheimer unterstreicht. Dann habe man auch gegen die Orange Hearts eine Chance.
TotalRugby-Prognose: Des einen Freud ist des anderen Leid - die RGH wird am Wochenende in Pforzheim ohne das Rückgrat ihrer Hintermannschaft auskommen müssen. Wie schon über weite Teile der letzten Rückrunde. Die Ergebnisse damals lassen aus Sicht der Orange Hearts nichts Gutes befürchten. Tatsächlich droht deshalb gegen Pforzheimer, die sich nach erneutem Kader-Umbau gerade erst in neuer Formation finden, die erste Saisonpleite. Die wiederum wittern Morgenluft und die Möglichkeit gegen ein Top-Team zu punkten. Und tatsächlich glauben wir an die Chance der Rhinos - Pforzheim gewinnt knapp gegen eine junge RGH-Mannschaft mit +6 Punkten.
RC Luxemburg - TSV Handschuhsheim Samstag 28. September, 15 Uhr
Trainer Mark Kuhlmann warnt vor dem Spiel seiner Löwen in Luxemburg: „Sicherlich sind wir klarer Favorit in Luxemburg. Das war Fiji gegen Uruguay auch…“ - denn nach zwei Siegen, so ist man bei den Löwen überzeugt, soll auch Sieg Nummer drei folgen, um den Saisonstart perfekt zu machen. Dabei werde man sich erst einmal nicht sonderlich auf die Wundertüte Luxemburg versteifen: „Wir konzentrieren uns weiter auf uns, da wir noch ein ganzes Stück von dem entfernt sind, was ich mir vorstelle“, so der frischgebackene Trainer der DRV XV.
Unter der Woche konnte der TSV, der zuletzt einige Abgänge ertragen musste, darunter Eden Syme, wieder Mal einen Zugang vermelden. Hakler Mark Fairhurst, der bereits Erfahrungen in der DRV XV vorzuweisen hat, heuert bei den Löwen an und wird sich mit Kapitän Wetzel um das Trikot mit der zwei streiten.
Die Luxemburger kommen dagegen nach dem Ausfall ihrer Auftaktpartie endlich zum Heimdebüt. Wobei das Spiel im ungewohnte Stade Josy Barthel stattfinden, in dem auch Luxemburgs Nationalmannschaften im Fußball und Rugby auflaufen. Nach der am Ende doch deutlichen Heimniederlage gegen die RGH rechnen sich die Himmelblauen gegen den nächsten Heidelberger Klub ein wenig mehr aus.
TotalRugby-Prognose: Der Vizemeister dürfte aktuell eine Nummer zu groß - zu organisiert im Sturm und mit zu viel Speed auf der Hintermannschaft. Die Löwen werden im Nachbarland nichts anbrennen lassen und mit +16 als Sieger vom Platz ziehen.
Nord/West
Tabelle
Rang |
Team |
Spiele |
Punkte |
Differenz |
1 |
Hannover 78
|
2 |
10 |
+45 |
2 |
RK 03 Berlin |
2
|
9 |
+4 |
3 |
RC Leipzig
|
2 |
7 |
+25 |
4 |
RC Berlin Grizzlies
|
2 |
5 |
+22 |
5 |
Hamburger RC
|
2 |
4 |
-23 |
6 |
SC Germania List
|
2 |
4
|
-12 |
7 |
Berliner RC
|
2 |
3 |
-5
|
8 |
SG Odin/Döhren
|
2 |
0 |
-56 |
Hannover 78 - SC Germania List Samstag 28. September, 14 Uhr
Das Hannover-Derby ist für alle Involvierten eine besondere Angelegenheit, bei der weit mehr als nur fünf Ligapunkte zu ergattern sind. Für beide Seiten geht es um das Prestige, den Status als beste Mannschaft Hannovers und zuletzt oftmals auch die Playoff-Plätze im Norden. Die Ausgangslage der Kontrahenten ist dafür dieses Mal reichlich unterschiedlich. Haben die 78er zwei souveräne Auftaktsiege gefeiert, entwickelte sich der Hamburger RC vor der Oktoberfest-7s-Pause Mal wieder zum Stolperstein für die Germanen. Jetzt müssen die Kohlen bei den Listern also ausgerechnet im Derby aus dem Feuer geholt werden.
Die Gastgeber dagegen haben zuletzt die Hürde Grizzlies auswärts relativ schadlos genommen und grüßen, wie in den letzten beiden Jahren quasi aus Gewohnheit, von der Tabellenspitze. Beide Teams müssen an diesem Wochenende durch den Club der Besten der Sporthilfe, in den alle Siebener-Nationalspieler eingeladen wurden, auf jeweils zwei Topspieler verzichten. Jarrod Saul und Phil Szczesny bei 78, sowie Daniel und Niklas Koch bei Germania.
Bei 78 sieht man sich dennoch in Top-Verfassung - Trainer Benjamin Krause erklärt im Gespräch mit TR: „Es geht ins Derby und da sind unsere Jungs natürlich heiß!“ Man kann sich aktuell gar den Luxus leisten den erfahrenen Innen Pascal Fischer auf der Bank zu lassen und quasi als Ass im Ärmel für die Schlussphase zu schonen. Die sportliche Marschroute am schnellen Graben ist derweil klar: „Wir wollen die Germania über eine gute Verteidigung und mit unserem Sturm unter Druck bringen, einfach unser Spiel durchziehen, darum geht es uns“, so Krause weiter.
Sein Gegenüber Danny Stephens erinnert an die Derbys im letzten Jahr, in denen jeweils Nuancen das Ergebnis entschieden. In Hamburg ließen sich die Germanen vom Sturm der Hanseaten fast schon überrennen. Aber ihr walisischer Coach insistiert, dass man an den Problemen aus dem HRC-Spiel gearbeitet habe - „wir haben die Pause intensiv genutzt“. Insgesamt gibt sich Stephens optimistisch: „Wir haben absolut eine Chance, zuletzt waren die Derbys knapp. Wir müssen einfach reif genug sein, um es ins Ziel zu schaffen.“ Denn das Hannover-Derby sowie das darauf folgende Duell mit dem RK 03 werden aus Germania-Sicht den restlichen Saisonverlauf vorzeichnen - da wäre zwei Siege essenziell, um wieder ein Kandidat auf die Playoff-Plätze zu sein.
TotalRugby-Prognose: Es geht wieder Mal um die ovale Vorherrschaft in der niedersächsischen Landeshauptstadt. Und wieder Mal gehen die 78er vom schnellen Graben favorisiert in das Aufeinandertreffen der aktuell besten Klubs in Hannover. Im Norden war die Kombination aus Speed und Power der 78er zuletzt unerreicht. Aber genauso, wie der HRC für Germania zuweilen ein Angstgegner war, hat die Germania gegen den Erzrivalen Nadelstiche setzen können. Mit den beiden Koch-Brüdern fehlt der Germania aber der Motor im Angriffsspiel, während Hannover 78 seine Ausfälle besser verkraften dürfte. Deshalb sehen wir die zuletzt selbstbewussten 78er mit +8 Punkten vorne.
Berliner Grizzlies - RC Leipzig Samstag 28. September, 15 Uhr
Verfolgerduell in Treptow. Die heimstarken Grizzlies empfangen die Sachsen in einem Duell, das durchaus ein Fingerzeig werden dürfte. Dabei gehen die Berliner daheim sicherlich leicht favorisiert in den dritten Spieltag, konnten sie doch dem Nord-Primus Hannover 78 vor zwei Wochen alles abverlangen. Kein Wunder, dass Grizzlies-Coach Ian Fowler betont: „Wir wollen an die ordentliche Leistung gegen Hannover vor zwei Wochen anknüpfen und freuen uns starke Leipziger bei uns begrüßen zu dürfen.“
Der Australier Fowler erklärt weiter: „Jeder weiß, dass Leipzig in der Hintermannschaft einige tolle Spieler hat, aber wir werden den Fehler ihren Sturm zu unterschätzen, nicht begehen.“ Stattdessen wolle man Leipzigs Sturm neutralisieren und über die eigenen schnellen Männer zu Punkten kommen. An der Motivation dürfte es laut Fowler nicht mangeln - denn die Rivalität beider Teams, die aktuell Tabellennachbarn sind, wachse stetig.
Die sächsischen Gäste werden indes in der Hauptstadt durchaus ihre Chance wittern. Zuerst ein Mal geht es um den Anschluss zur Tabellenspitze - den wollen die Leipziger nicht verlieren. Und dann spürt man auch beim RCL, dass die direkte Rivalität beider Teams in letzter Zeit nicht abgenommen hat, sondern nur noch mehr gewachsen ist. Auch von Leipziger Seite dürfte dieses Duell mit viel Pfeffer geführt werden. Dabei gilt es eine ruhigen Kopf zu bewahren, genau das war den Sachsen zuletzt in Berlin beim RK 03 nicht gelungen und man musste am Ende eine Niederlage trotz starker Leistung einstecken.
TotalRugby-Prognose: In der Ernst-Reuter-Sportanlage dürfte es von der ersten Minute zur Sache gehen. Das dynamische Leipziger Reihespiel dürfte dabei einen interessanten Kontrast zu den überfallartigen Angriffen der Grizzlies mit ihrem Sturm bieten. Dabei sehen wir von TR die Gastgeber leicht favorisiert - Leipzig ist historisch eine der schwächeren Mannschaften auswärts und für die Grizzlies gilt daheim, dass mit besonders viel Motivation auflaufen. Grizzlies +5 ist unsere Prognose.
SG Odin/Döhren - Berliner RC Sonntag 29. September, 15 Uhr Das Duell der einzigen beiden sieglosen Teams der Liga ist eines der Kontraste. Während man vom Aufsteiger aus Hannover durchaus erwarten konnte, dass die Rückkehr in Liga eins nicht Probleme verlaufen würde, ist der Start des Halbfinalisten der abgelaufenen Saison durchaus eine Enttäuschung - auch wenn natürlich beide BRC-Niederlagen gegen Topteams passierten und jeweils sehr knapp waren.
Dementsprechend ist auch die Ausgangslage in dieser Partie. BRC-Coach Uwe Maaser erklärt gegenüber TR: Wir haben die Pause genutzt intensiv an den Fehlern der beiden knappen Niederlagen zu arbeiten.“ Gleichwohl lässt Maaser durchblicken, dass man beim BRC mit einigen Ausfällen zu kämpfen hat und sagt: „Das Spiel am Sonntag passt uns vom Personal her nicht so gut, aber wir werden eine schlagkräftige Truppe nach Hannover schicken!“
Odin/Döhren Abteilungsleiter de Riva lässt derweil verlauten, dass man sich von den beiden klaren Auftaktpleiten erholt habe und jetzt mit neuen personellen Reserven den Angriff auf den BRC wagen werde - „fünf wichtige Stammspieler sind bei uns zurück“, so de Riva. Dennoch sieht man sich einem „harten Brocken“ gegenüber und sieht sich selbst als „klaren Außenseiter“ - eine „dicke Überraschung“ wäre ein Sieg, so die Einschätzung bei der SG. Mit besonders viel Einsatz sei nunmehr auch gegen Top-Teams etwas zu holen.
TotalRugby-Prognose: Auch wenn beide Kontrahenten aktuell am Tabellenende Nachbarn sind, kann man die Situation beider Klubs dennoch nicht vergleichen. Während der BRC zwei enge Spitzenspiele verlor, hat der Aufsteiger aktuell noch Probleme die Härte und Geschwindigkeit im Oberhaus mitzugehen. Auch wenn die Gastgeber wissen, was am Sonntag auf sie zukommen wird, ist doch fraglich, ob sie die nötigen Mittel besitzen, um etwas dagegen auszurichten. Der BRC ist aktuell noch eine Nummer zu groß für Odin/Döhren. Wir sehen die Berliner mit +18 vorne.
RK 03 Berlin - Hamburger RC Samstag 28. September, 15 Uhr
Zwei Teams, die am vergangenen Spieltag positiv überraschen konnten und deren Stärken im Spiel ähnlich gelagert sind. In der Berliner Buschallee tritt am Samstag Germania-Bezwinger HRC gegen den Berlin-Derbysieger RK 03 an. Die Gastgeber sind zusammen mit Hannover 78 das einzige Team mit zwei Siegen aus zwei Spielen, doch die Hamburger dürften in Berlin nach ihrem Sieg über Germania List durchaus mit breiter Brust antreten.
Auch RK-Coach Maxi Bonnano warnt vor den Hanseaten gegenüber TR: „Gegen den HRC ist es immer kompliziert, zuletzt hatten wir enge Duelle mit dem HRC.“ Die spielfreie Woche nach dem überragenden Derbysieg habe man genutzt, um weiter an Details in der Defensive und dem Angriffssystem zu arbeiten. Doch zwei Dinge bereiten dem RK-Coach weiter Sorgen: Kapitän Falk Duwe wird nach einer Handverletzung aller Voraussicht nach nicht rechtzeitig fit und die Wetterprognose schmeckt dem Berliner Coach überhaupt nicht.
Bei den Gästen will man sich, nachdem man in den letzten Jahren durchaus zu den auswärtsschwachen Teams der Liga zählte, beim RK nicht verstecken. Kapitän Lars Dreessen gibt gegenüber TR zu Protokoll: „Es ist immer ein großes Ereignis beim RK zu spielen aufgrund der Stimmung am Platz. Ich bin mir aber sicher, dass wir dennoch dieser Aufgabe gewachsen sind und uns nicht verstecken müssen. Der Sieg gegen Germania ist abgehakt und wir wollen uns aufs neue Beweisen." Jedoch erwarten die Hamburger einen doppelt gewarnten RK, aufgrund des letzten Spiels an gleicher Stelle, das nur wenige Monate her ist, sowie dem Überraschungssieg gegen SC Germania daheim.
TotalRugby-Prognose: Zugegeben, die Wetter-Prognose verspricht kein Champagner-Rugby und traditionell ist man bei beiden Rivalen sowieso eher auf die ehrliche Sturmarbeit denn auf die Extravaganzen mit der Hintermannschaft stolz. So wird es am Samstag im Berliner Osten zum Duell der Schwergewichte im Sturm kommen - dass dabei der RK daheim leicht favorisiert ins Duell geht, ist eigentlich fast Konsens. Mit dem guten Saisonstart im Rücken sehen wir die Berliner auch im dritten Spiel der neuen Spielzeit erfolgreich - RK 03 mit +8 Punkten.
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