Zwei Siege und der Halbfinaleinzug für unsere Jungs nach Tag eins der O7s. Foto (c) Perlich
Zum Abschluss der Gruppenphase blieb gegen Olympiasieger Fidschi zwar die Sensation aus, dennoch hat Deutschland am ersten Tag des Oktoberfest 7s sein Wunsch-Etappenziel erreicht - und zwar vorzeitig. 12500 Zuschauer im Münchner Olympiastadion erfreuten sich an der Darbietung des "Wolfpack" und der anderen sieben Teams.
Tim Biniak (RG Heidelberg) wollte sich vor dem Turnier verbal nicht zu sehr aus dem Fenster lehnen. „Wir schauen mal wie weit wir uns nach vorne spielen können“, hatte er gesagt. Robert Haase (BSC Offenbach) bezeichnete hingegen das Halbfinale als ausgewiesenes Ziel. Als Gastgeber will man sich natürlich so gut wie möglich präsentieren – und so weit wie möglich kommen. Aber der Halbfinaleinzug in einer Gruppe mit Frankreich, den USA und Olympiasieger Fidschi? Das war schon mutig. Aber das „Wolfpack“ ließ den Worten Taten folgen und darf sich nun auf ein Halbfinalduell mit Südafrika (Sonntag, 11.44 Uhr) freuen.
Deutschland – Frankreich 24:19 (12:12)
Gleich zum Auftakt bot das „Wolfpack“ den Zuschauern einen waren Krimi – mit Happy End. Tim Lichtenberg, John Dawe (beide Versuch) und Fabian Heimpel (Erhöhung) bescherten Deutschland eine 12:0-Führung und damit einen perfekten Start. Doch die „Grand Nation“, die mit einer Mischung aus World-Series- und Development-Spielern angetreten war, glich noch vor der Pause aus. Nach dem Seitenwechsel brachte Carlos Soteras Merz die DRV-Auswahl in Überzahl (nach Gelber Karte für Frankreich) erneut in Führung. Doch mit einem Mann weniger gelang den Franzosen die Wende, als außen ein Durchbruch gelang. Deutschland lag 17:19 hinten – und die Zeit war bereits abgelaufen. Das „Wolfpack“ eroberte aber noch einmal den Ball. Phil Szczesny wurde links freigespielt und legte ab. Die späte Entscheidung.
Deutschland – USA 22:7 (12:7)
Auch im zweiten Spiel ging es gegen eine World-Series-Nation. Die USA waren allerdings mit einem jungen Team angetreten. Und das schockte Deutschland gleich mal, ging mit dem ersten Angriff 7:0 in Führung. Die DRV-Auswahl hatte jedoch eine passende Antwort parat. Szczesny (Versuch) und Heimpel (Erhöhung) glichen zunächst aus. Heimpel sorgte kurz vor Ende der ersten Hälfte für die Führung, nachdem der getackelte Tim Lichtenberg im Liegen die Übersicht behalten hatte. Und diesmal ließ man in der zweiten Hälfte nichts anbrennen. Im Gegenteil: Soteras Merz baute die Führung mit zwei Versuchen aus und sorgte für die Entscheidung. Der zweite Sieg bedeutete zugleich bereits den vorzeitigen Einzug ins Halbfinale.
Deutschland – Fidschi 15:31 (10:19)
Zum Abschluss der Gruppenphase wartete das Highlight: das Duell mit Olympiasieger Fidschi. Deutschland konnte die Partie ohne Druck angehen – und erzielte prompt die ersten Punkte. Ben Ellerman passte zu John Dawe, der ins Malfeld abtauchte. Doch die Freude währte nicht lange. Fidschi stellte die Kräfteverhältnisse mit drei Versuchen in Folge wieder her, wobei mal zweimal beim Ankick schlecht aussah. Das letzte Wort im ersten Durchgang hatte aber der amtierende Europameister. Die ersten sieben Minuten waren bereits abgelaufen, als sich Phil Szczesny ein Herz nahm, mehreren Gegnern enteilte und an der Ecke ablegte. Ein Hoffnungsschimmer? Mitnichten. Kurz nach Wiederanpfiff legte Fidschi nach. Zwar antwortet Deutschland noch einmal durch John Dawe, der seinen zweiten Versuch in diesem Spiel legte. Doch danach punktete nur noch der haushohe Favorit. Die gute Stimmung auf den Rängen konnte das aber nicht trüben.
Am zweiten Tag geht es nun also im Halbfinale gegen die „Blitzebokke“ aus Südafrika (11.44 Uhr) , die in ihrer Gruppe Platz eins belegten und dabei u.a. Favorit Neuseeland in einem engen Spiel besiegten.
|