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Märchen-Comeback nach Leukämie-Erkrankung: Christian Lealiifano zurück im Wallabies-Gold
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Mittwoch, 31. Juli 2019

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Das Märchen-Comeback nach seiner Krebs-Erkrankung vollendete Wallabies-Spielmacher Lealiifano am Samstag.

Das Spiel zwischen den australischen Wallabies und ihren argentinischen Gästen am Samstag wird nicht unbedingt für das Geschehen auf dem Rasen in Erinnerung bleiben. Es war nämlich ein eher langweiliges Aufeinandertreffen im Suncorp Stadium von Brisbane. Doch für einen Spieler war es das langersehnte Comeback: Drei Jahre nach seiner Blutkrebs-Diagnose ist der Australien-Spielmacher endlich wieder im Nationaltrikot seines Heimatlandes aufgelaufen. Von der Chemotherapie zur WM - das Comeback des Christian Lealiifano.

Es war im Juni 2016 und Australien hatte gerade seine drei Spiele umfassende Länderspielserie gegen England absolviert. Lealiifano war in allen drei Spielen von der Bank gekommen, um Start-Verbinder Foley zu ersetzen. Es sollten vorerst die letzten Einsätze für den Vizeweltmeister sein. Der Australier mit samoanischen Vorfahren hatte sich wochenlang ungewöhnlich schlapp gefühlt, war zunächst aber nur von einer verschleppten Erklärung ausgegangen. So nahm er mit den Brumbies noch an den Playoffs im Juli 2016 teil.

Als sich sein Zustand auch danach nicht verbesserte, unterzog er sich genaueren ärztlichen Tests, die eine schockierende Diagnose zu Tage brachten: Lealiifano hatte Blutkrebs und musste dringend behandelt werden. Noch am gleichen Tag wurde er in ein Krankenhaus der australischen Hauptstadt Canberra eingeliefert und keine 48 Stunden später wurde mit der Chemotherapie begonnen und wenige Wochen später erhielt er eine Knochenmarktransplantation von seiner jüngeren Schwester.

Das Spiel war kein Klassiker, doch Lealiifanos Comeback ist bemerkenswert

Vom internationalen Rugby auf die Intensivstation, innerhalb von nur weniger Wochen. Dazu konnte seinen im Säuglingsalter befindlichen Sohn zuerst wochenlang nicht anfassen und hatte mit den üblichen Symptomen der Chemo zu kämpfen. Er verlor gute 15 Kilo Gewicht und die erste Prognose der Ärzte lautete, dass er nie wieder würde Rugby spielen können - doch mit dem eisernen Willen eines Rugby-Profis kämpfte sich Lealiifano durch die Therapie. Hundert Tage nach der Transplantation befand sich Lealiifano im Status der Remission und acht Monate danach konnte er mit dem Training beginnen.

Der Weg zurück aufs Feld war dann ein ebenso harter. Ziemlich genau ein Jahr nach der Erstdiagnose kehrte Lealiifano, sichtlich gezeichnet von der Behandlung, auf das Rugby-Feld zurück. Zuerst im unterklassigen Wettbewerb der Hauptstadt Canberra. In der folgenden Saison wurde er dann zum irischen Klub Ulster ausgeliehen, wo Lealiifano langsam wieder zu Form fand. In den letzten beiden Spielzeiten konnte Lealiifano schließlich wieder im Trikot seiner Brumbies auflaufen und gerade seine Form in der abgelaufenen Saison hat Australiens Coach Cheika dazu bewogen, den mittlerweile 31-jährigen zurück in den Wallabies-Kader zu berufen.

Auf dem Feld gilt Lealiifano als sicherer Verbinder, der auch defensiv gut steht und verteidigt. Beim 16-10 Sieg seiner Wallabies hatte Lealiifano ein eher ruhiges Spiel, machte aber auch keine Fehler. In Australien wird der Sieg schon als positives Zeichen gewertet, waren die Wallabies doch zuletzt von Tiefpunkt zu Tiefpunkt gewandert. Lealiifanos Chancen als zweiter Australien-Verbinder nach Japan zum World Cup zu fahren stehen jedenfalls nicht schlecht. Nachdem er 2015 kurz vor dem Turnier aus dem Australien-Kader gestrichen wurde und den Run der Wallabies bis ins Finale verpasste,

Australiens Coach Cheika erwartet von Lealiifano, dass er einer jungen australischen Mannschaft als Vorbild und Führungsfigur dient. Mit der Erfahrung der letzten Jahre könnte es für das Australien-Team wohl kaum einen inspirierenderen Anführer geben und auch aus neutraler Sicht bleibt zu hoffen, dass der sympathische Spielmacher das Märchen-Comeback vollenden kann.

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