Der Auftritt in Kasan ist nach dem gelungenen Auftritt ein Bonus, die Olympia-Quali ist zumindest aktuell außer Reichweite. Foto (c) Perlich
In diesen Stunden landen die deutschen Siebener-Mädels im russischen Kasan. Die Hauptstadt der russischen Teilrepublik Tatarstan ist noch ein Mal eine gute Flugstunde hinter Moskau. Genau hier musste das junge deutsche Team vor einem Jahr den Abstieg in die zweitklassig Trophy-Series hinnehmen. Dieses Jahr jedoch ist der Trip an die Wolga mit weniger Druck verbunden - bei der Olympia-Quali kann das deutsche Team ohne jeglichen Druck befreit aufspielen, ein Turniersieg und das damit verbundene Olympia-Ticket sind zu diesem Zeitpunkt nämlich noch utopisch.
Der Kader ist nach dem Siegeszug in der Trophy und mit dem bereits eingetüteten Wiederaufstieg unverändert, die Zielsetzung an Turniertag eins als Gruppendritter das Viertelfinale zu erreichen. Und das obwohl mit England (11:28 dt. Zeit) und dem amtierenden Europameister Russland (14:35 dt. Zeit) zwei der absoluten Top-Teams in der deutschen Gruppe sind. Sollten die deutschen Damen aber mit guter Verteidigungsarbeit die Ergebnisse knapp halten und gegen die ebenso aus der Trophy kommenden Schwedinnen (16:58 dt. Zeit) den angestrebten Sieg einfahren, ist das Ziel Viertelfinale gar nicht Mal dermaßen unrealistisch, da die beiden besseren Gruppendritten weiterkommen.
Die Vorbereitung in Heidelberg betrug dieses Mal nur einen einzigen Tag, nachdem die deutschen Mädels in Portugal vor dem zweiten und entscheidenden Trophy-Turnier die gesamte Woche hatten. Dazu die heutige strapaziöse Anreise mit zwei Flügen in den knapp 3.300 km entfernten Spielort im fernen Osten und nur ein einziger lockerer Team-Run morgen - es dürfte keine leichte Angelegenheit werden für die deutschen Damen. Für das Trainerteam wird das Turnier aber ein „gutes Feedback“ darüber, wo man steht im Vergleich zu Europas Spitze, wie Trainer Rafael Pyrasch im Gespräch mit TR erklärt.
Dieser Zwischenstand, so Pyrasch weiter, würde dem Trainerteam dann genug Anhaltspunkte darüber geben, woran man im kommenden Jahr arbeiten muss, damit es dieses Mal mit dem Klassenerhalt was wird. Schon nach dem zweiten Trophy-Turnier von Lissabon hatte man im Trainerteam bemängelt, dass die Defensiv-Arbeit noch Training bedürfe. Die Eins-zu-Eins Tackles hatten immer dann, wenn das Spiel schnell wurde, nicht richtig gesessen. Ohne Zweifel, gegen Europas Siebener-Elite dürfte es an diesem Wochenende öfter schell zugehen auf dem Platz.
Der große Vorteil mit dem unsere Mädels in dieses Turnier gehen ist, dass von ihnen keiner Wunderdinge erwartet. Sie könne befreit aufspielen und sich an das Level unter Europas besten Teams herantasten. Die Erfahrung dürfte dabei helfen im kommenden Jahr besser vorbereitet in dieses Turnier zu gehen.
Der deutsche Kader für Kasan
SC Germania List: Gesine Adler, Katharina Epp SC Neuenheim: Anja Czaika, Steffi Gruber, Amelie Harris, Laura Schwinn, Lea-Sophie Predikant TSV Handschuhsheim: Annika Nowotny, Katalina Bechtel Karlsruher SV: Katja Höger Heidelberger RK: Johanna Hacker RSV Köln: Lisa Naumann
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