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Offener Brief: Wie geht's weiter mit dem deutschen Rugby?
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Geschrieben von Harald Hees   
Sonntag, 30. Juni 2019

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Das deutsche Rugby ist in keiner guten Verfassung - sowohl sportlich als auch von der Führung und insbesondere bezüglich der Finanzlage her gesehen nicht. Auch der Breitensport und die Jugendarbeit lassen viele Wünsche offen. Beim kommenden Deutschen Rugby Tag wird es vermutlich voll werden. Der Präsident wird anscheinend sein Amt zur Verfügung stellen. Ebenso kann es gut sein, dass auch andere gewählte Präsidiumsmitglieder zurücktreten bzw. ihr Amt zur Verfügung stellen werden.
Bei der der Deutschen Rugby Jugend wird das Amt des Präsidenten bzw. der Präsidentin neu gewählt und damit auch ein weiterer Platz auf der Präsidiums-Bank.

Insbesondere beim Vize-Präsident für Finanzen ist angesichts der kaum noch abzuwenden Insolvenz (ja, richtig gelesen I N S O L V E N Z) ein Verbleib im Amt fraglich. Nachdem der finanzielle "Zuckerguss", aufgetragen mit den Sponsorengeld von Dr. Wild weg ist, schaut Rugby Deutschland jetzt auf die blanke Wahrheit.

Die Zukunft mit knappen Mitteln wird sich anders gestalten müssen als die Vergangenheit. Das vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) gut finanzierte 7er Programm wird darunter hoffentlich nur eingeschhränkt leiden - zumindest wenn der DRV weiterhin aus den ohnehin knappen oder überhaupt nicht vorhandenen Mitteln eine vom DOSB geforderte Eigenbeteiligung leisten kann und will. Bangen muss man nach dem Abstieg der Herren- Nationalmannschaft aber um die weitere Finanzierbarkeit der 15er und der Frauen und auch um die "High-Performance" Gelder die bisher von World Rugby an die als Hoffnungsträger gesehene deutsche Rugby-Nation geflossen sind.

Soweit die Bestandsaufnahme: sehr desillusionierend und eventuell sogar “hoffnungslos” (siehe Verweis auf drohende Insolvenz) !!
Aber: Rugby lehrt Werte! Und der Wert nicht aufzugeben und weiter zu kämpfen steht ganz oben.

Der Wegfall von Wild bedeutet zunächst das Ende des Profi-Rugbys auf Ebene der Deutschen Nationalmannschaft. Bezahlte Spieler wird es nicht mehr geben. Allein die Ehre mit dem Adler auf der Brust zu spielen muss den Nationalspielern Antrieb genug sein. So war es lange Jahre vor der Aera Wild, so wird es wieder sein. Keine Schande wie wir meinen und auch nicht peinlich. Bietet sich z.T. doch vielleicht sogar der Amateursport besser als Transporteur der traditionellen Rugby Werte an als der Profisport.

Vor dem Hintergrund der Geschehnisse hat sich eine kleine Truppe von Menschen zusammengefunden, die dem deutschen Rugby schon immer verbunden sind und der deutschen Rugby Community ihre Dienste in dieser jetzt schweren Zeit anbieten wollen.

Diese sind:

●  Harald Hees, Vereinsmitglied RK Heusenstamm, Lufthansa Kapitän a.D., früherer 15er & 7er Nationalspieler, Vater von zwei erwachsenen Rugby spielenden Söhnen (U.a. 7er Nationalmannschaft)

Harald hat sich bereit erklärt das Präsidenten-Amt des DRVs zu übernehmen, wenn er dabei von weiteren nachfolgend genannten Personen im Präsidium unterstützt wird


●  Uli Byszio, Präsident 1880 Frankfurt, Unternehmer, früherer 15er & 7er Nationalspieler, Vater von drei begeistert Rugby spielenden Söhnen sowie Initiator und Manager des mit großem Abstand erfolgreichsten Jugend- und Nachwuchs-Programms, das das deutsche Rugby je gesehen hat.

Uli ist bereit sich als Vizepräsident Jugend und Vorsitzender der DRJ zur Wahl zu stellen.


●  Mathias Entenmann, Vereinsmitglied RG Heidelberg & München RFC, früherer 15er & 7er Nationalspieler und Kapitän, Unternehmer & Management Berater, Initiator der Oktoberfest 7s GmbH

Mathias ist bereit das Amt des Vizepräsidenten Finanzen zu übernehmen sollte der bisherige Amtsinhaber ausscheiden.

Die hier genannten Personen stehen bereit, zusammen mit den im Amt verbleibenden Präsidiumsmitgliedern, einen Neuanfang zu wagen, um weiteren Schaden vom Deutschen Rugby abzuwenden! Und das bedeutet zunächst vor allem strengste Kostenkontrolle, um die drohende Insolvenz abzuwenden. Hierzu gehört insebesonder auch die Sicherung von bestehenden Geldern, vor allem Bundes-/DOSB- und World Rugby Zuschüsse.

Als weitere Aufgabe steht die Überleitung der bisherigen Profinationalmannschaft der Herren in eine erfolgreiche, aber auf amateurbasis agierenden Herren Nationalmannschaft an und es ist eine Sicherung und Optimierung der bestehenden Strukturen im 7er und Frauen-Rugby anzustreben. 
Neben den oben genannten Themen muss - mit großem Fokus - eine Stärkung des Nachwuchses und der Jugendarbeit erfolgen, um langfristig mit größtenteils eigenen Talenten wieder in höhere Spielklassen zu kommen.

Hierzu sollte man sich das sehr erfolgreiche Modell von 1880 Frankfurt als Vorbild nehmen. Bei 1880 spielen mehrere hundert (!) Kinder und Jugendliche und die 80er gewinnen inzwischen alle (!) Schüler und Jugendmeisterschaften und sind gleichzeitig amtierender Deutscher Herren Meister. Hier sieht man wie ein Aufbau auf breiter Ebene und nicht nur im Erwachsenen Sport oder einzelnen Jugend-Jahrgängen angeschoben werden kann. Uli Byszio ist bereit drei seiner Mitstreiter mitzubringen und diese werden sich für die neu zu besetzenden Posten bei der Deutschen Rugby Jugend bewerben:

●  Gordon Riddoch, seit vielen Jahren in Deutschland ansässiger und deutschsprechender Franzose, Bänker, ehemaliger Spieler der französischen U-20 Nationalmannschaft, Mit- Organisator vieler Rugby-Events, zwei rugby spielende Kinder, seit ca. 10 Jahren im deutschen Rugby ehrenamtlich stark engagiert

●  Michael Poppmeier, deutschstämmiger und Deutsch sprechender Südafrikaner, bis vor kurzem Kapitän der deutschen Rugby Nationalmannschaft und hauptberuflich als Rugby Jugendtrainer in Schulen, Kindergärten, auf Spielplätzen und Vereinen tätig

●  Bryce Twiname, Deutsch sprechender Neuseeländer, seit ca. 8 Jahren hauptberuflich als Rugby-Jugendtrainer in Schulen, Kindergärten, auf Spielplätzen und Vereinen tätig.

  • Tilo Barz, Presse, Chef der Online Redaktion beim Hessischen Rundfunk, Leiter Jugend in Frankfurt.

Mit den oben beschriebenen Maßnahmen wollen wir einen Neustart des Deutschen Rugby Verbands voran treiben!

Es obliegt beim Deutschen Rugby Jugend Tag und beim Deutschen Rugby Tag nun der Deutschen Rugby Community bzw. deren Vertretern, Harald Hees und den von ihm vorgeschlagenen weiteren Personen ihr Vertrauen auszusprechen - oder eben nicht!!
Ob es Alternativen bei den Wahlen geben, wird bleibt abzuwarten. Es wird aber sicherlich einer der spannendsten DRTs/DRJTs seit langem werden.

Beste Grüße,

Harry Hees & Team !

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