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Parisse in Paris vor dem Aus: Fan-Aufstand bei Stade Français
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Samstag, 29. Juni 2019

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Eine Legende geht. Sergio Parisse wird bei der WM wohl zum letzten Mal auflaufen, nachdem sein Vertrag bei Stade Francais aufgelöst wurde.

Er ist einer der größten Rugby-Legenden, die heute noch spielen. Doch das hat Sergio Parisse nach 14 Jahren nicht vor dem unsanften Ende bei Stade Français bewahrt. Der Kapitän der „Soldats Roses“ muss, obwohl der Kapitän noch ein Jahr Vertrag hatte, seinen Hut nehmen und wird nun nach der WM wohl seine Karriere beenden. Die Fans des Pariser Klubs schockiert vor allem, wie mit der Klub-Legende umgegangen wurde.

Der Pariser Glamour-Klub kommt momentan einfach nicht zur Ruhe. Vor zehn Tagen hatte Schluss Djibril Camara trotz laufendem Vertrag seinen Rückzug bei Stade angekündigt und dabei betont, dass er nach zwölf Jahren eigentlich bis zum Ende seiner Karriere bei Stade bleiben wolle. Im Mai hatte der Eppelheimer Unternehmer Hans-Peter Wild, der Stade vor zwei Jahre übernommen hatte, angekündigt weitere 100 Millionen Euro bei Stade zu investieren, nachdem er den Klub mit Star-Einkäufen um den Argentinischen Spielmacher Nicolas Sanchez Stade bereits auf Rang eins der Geldrangliste katapultiert hatte.

Dennoch verpasste Stade mit Ex-Südafrika-Coach Heyneke Meyer an der Seitenlinie als Achter der abgelaufenen Saison die Playoffs und damit den Champions Cup klar. Dazu hat der Verein nun Berichten zufolge große Probleme die Gehaltsobergrenze einzuhalten, weswegen Sanktionen seitens der Liga bis hin zum Punktabzug drohen. Die Fans stimmen ihrerseits mit den Füßen ab - Stade, einstiger Zuschauermagnet, der das 80.000 Zuschauer fassende Stade de France füllen konnte, ist nun Vorletzter der Zuschauerrangliste mit gerade ein Mal knapp 11.000 Zuschauern pro Spiel in der letzten Saison.

Die Art und Weise wie Legende Parisse nun fallen gelassen wurde, obwohl er noch ein Jahr Vertrag hatte, machte die enttäuschten Fans nur noch wütender. Die Kommentare auf Twitter und Facebook zur sechs Zeilen langen gestrigen Verkündung, dass Parisse den Klub verlassen werde, lesen sich wie eine Abrechnung mit Stades aktuellem Kurs. „Sechs Zeilen nach dem Abschied von einem Spieler wie Sergio, das ist wirklich mies. Außerdem schmeckt Capri-Sun dazu noch ekelhaft“, so eine enttäuschte Anhängerin auf Twitter.

Dieser Pass im Halbfinale der Top 14 zeigt Parisses ganze Klasse, die er über 15 Jahre bei Stade unter Beweis gestellt hatte

Der deutsche Rugby-Mäzen Wild wird für den kontroversen Kurs des Traditionsklubs verantwortlich gemacht. Parisse wird derweil nicht den Helden-Abschied erhalten, den er sich in den Augen der Stade-Anhänger verdient hätte. Er hatte Stade als Kapitän zu zwei Meistertiteln und einem Europacup geführt und war auch beim Klub geblieben, als er um 2010-2013 in große finanzielle Schwierigkeiten geriet. Auf und neben dem Feld war er für Stade und ist für Italien eine Inspiration und der wohl kompletteste Rugby-Spieler.

Trotz 1,96 m und 115 kg Körpergewicht ist Parisse ein unglaublicher Techniker am Ball und sorgte immer wieder mit Kabinettstückchen, wie Pässen hinter dem Rücken oder durch die Beine für Highlights. Die Rugby-WM in Japan wird nun wohl sein letzter Auftritt auf der großen Rugby-Bühne. Laut französischen Medienberichten hatte er zuletzt ausgeprägte Differenzen mit der Klubführung und auch das dürfte ein Grund für seinen Abschied bei Stade sein, der laut Pressemeldung im Einvernehmen stattgefunden habe. Die Fans der Soldats Roses werden ihren Helden jedenfalls nicht mehr im berühmten rosa Trikot der Pariser sehen.

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