Die Georgen wollen sich auch in Heidelberg über einen Sieg freuen - (c) Marco Schmidt
Nach der unglücklichen, aber vermeidbaren 11:22-Auftaktniederlage in Madrid gegen Spanien steht für die Herren-Nationalmannschaft des Deutschen Rugby-Verbandes (DRV) nun mit den Partien im Heidelberger Fritz-Grunebaum-Sportpark gegen Georgien (7. Februar, 14 Uhr) und Rumänien (14. Februar, 14 Uhr) ein Heimspiel-Doppelpack auf dem Programm, der es in sich hat.
Die letzte Punktspiel-Niederlage der DRV-Auswahl im eigenen Land datiert zwar vom 12. November 2008 (12:19 in Heusenstamm gegen die Ukraine) und liegt somit bereits mehr als acht Jahre zurück, gegen die Osteuropäer gilt die deutsche Mannschaft dennoch als klarer Außenseiter. Zumal das Team des Trainertrios Rudolf Finsterer, Mark Kuhlmann und Bruno Stolorz zahlreiche Ausfälle verkraften muss. So fällt neben den verletzten Alexander Pipa (TSV Handschuhsheim) und Matthieu Franke (RC Orleans) auch der aufgrund seines Studiums verhinderte Benjamin Danso (DRC Hannover) aus. Darüber hinaus steht Robert Mohr (Stade La Rochelais) nur gegen Rumänien zur Verfügung, auch Gerrit van Look und Colin Grzanna (beide Berliner RC) werden wohl maximal bei einer der beiden Partien dabei sein. Zudem hat Markus Walger (RK Heusenstamm) seine Länderspiel-Karriere beendet.
„Das ist für uns schwer zu kompensieren“, meint der beim DRV für die Nationalteams zuständige Vizepräsident Hans-Joachim Wallenwein. „Auch der Spielplan kommt uns nicht gerade entgegen.“ Denn während der Spielbetrieb in der deutschen Bundesliga seit Dezember ruht und erst im März weitergeht, ist der Großteil des georgischen und rumänischen Kaders im Ausland aktiv, wo die Saison derzeit in vollem Gang ist. Das deutsche Team hat versucht, diesen Nachteil mit einigen Vorbereitungslehrgängen auszugleichen, allerdings konnten bei diesen Maßnahmen nie alle Spieler vor Ort sein. Claus-Peter Bach zeigt sich mit der Vorbereitung dennoch zufrieden: „Es läuft gut. Jetzt warten wir mal ab“, sagt der DRV-Präsident, der von der Nationalmannschaft „zwei gute Spiele“, aber keine Wunderdinge erwartet. „Die Spieler können jetzt zeigen, dass sie zurecht aufgestiegen sind“, meint Bach, stellt aber zugleich klar: „Wir spielen gegen zwei Mannschaften, die bei der letzten WM dabei waren. Das sind zwei Teams, die in Bestbesetzung mit Schottland und Italien mithalten können. Es besteht aber kein Grund, nervös zu sein. Wir haben jetzt das Abenteuer, das wir gewollt haben. Das ist nun die nächste Stufe.“
Der DRV hofft in den beiden Februar-Heimspielen auf zahlreiche Unterstützung durch die deutschen Fans. Allerdings droht das Duell gegen Georgien stimmungsmäßig zu einer Auswärtspartie zu werden. Allein aus Nürnberg haben sich 250 georgische Fans angekündigt. „Das werden noch mehr“, weiß Bach. „Die kommen mit Bussen und Flugzeugen von überall her.“ Die Sitzplätze im Fritz-Grunebaum-Sportpark, der bei Länderspielen in der Regel von knapp 3000 Zuschauern besucht wird, sind für die Partie am 7. Februar bereits ausverkauft.
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