Schon 2018 beim letzten Aufeinandertreffen erwies sich Portugal als unangenehmer Gegner. Foto (c) Seufert-Chang
Samstag geht es für die schwarzen Adler in Frankfurt ums Überleben in der höchsten EM-Spielklasse. Der Gegner ist bekanntlich Portugal, fast exakt auf den Tag genau ein Jahr nachdem sich beide Teams zuletzt in Heidelberg getroffen haben. Was für ein Gegner erwartet das deutsche Team und worauf müssen sich unsere Jungs einstellen?
Am 16. Juni ging es für das deutsche Team im Heidelberger Rugby-Wohnzimmer um die Qualifikation für die WM, nun um den Klassenerhalt in der Rugby Europe Championship. Damals waren die Portugiesen überraschend stark, gingen zu Beginn des zweiten Durchgangs gar mit 13:3 in Führung, als Flanker Sebastiao Villax an der 22 durchbrechen und zum Versuch ablegen konnte.
Das diente dem deutschen Team damals als Weckruf und erst als Sean Armstrong nach einem schnell angekratzten Straftritt Jarrid Els freispielte, schaffte es das deutsche Team nach 51 Minuten über den Achter erstmals ins portugiesische Malfeld. Danach erkämpfte sich das deutsche Team Feldvorteile und ging durch zwei Straftritte in der Schlussphase eines absolut hart umkämpften Spiels mit 16:13 als Sieger vom Feld.
Das Duell beider Teams am 16.6. letzten Jahres war ein absoluter Krimi
Seitdem hat das deutsche Team nach dem erfolgreichen Turnier von Marseille und der schwierigen EM eine absolute Achterbahnfahrt hinter sich. Die Portugiesen dagegen spielten durch die enge Terminlage ihr letztes Relegationsmatch gegen Rumänien erst im letzten November - gegen die durch die Punktabzüge in der Relegation gelandeten Eichen hatte das portugiesische Team beim 6:36 allerdings nie eine richtige Chance.
In der Rugby Europe Trophy die Übermannschaft: Portugal
In der Rugby Europe Trophy zelebrierten die Iberer dann im zweiten Jahr in Folge einen absoluten Durchmarsch. Fünf Spiele, fünf Bonuspunktsiege und selbst beim Mitfavoriten um den Aufstieg Niederlande konnten os Lobos mit 18:5 relativ deutlich als Sieger vom Feld ziehen.
Der genaue Kader des portugiesischen Teams für dieses Wochenende wurde noch nicht verkündet, lediglich ein Trainingskader vor drei Wochen mit den in der heimischen Liga aktiven Nationalspielern, von denen viele im Großraum Lissabon beheimatet sind und dort öfter gemeinsam trainieren.
Ob die Frankreich Legionäre - allen voran die beiden Oyonnax-Innendreiviertel José Lima und Pedro Bettencourt, sowie Montauban Zweite-Reihe-Stürmer Jean Sousa - Teil des portugiesischen Teams sein werden, erfahren wir wohl erst in den kommenden Tagen.
Einer der genau über die Stärke der Portugiesen Bescheid weiß, ist Duiane Lindsay. Der Nordire war in der vorletzten Saison noch Trainer bei Germania List, hat aber im vergangenen Jahr die polnische Nationalmannschaft übernommen und in der Funktion unangenehme Bekanntschaft mit os Lolbos gemacht. Während die Polen noch im März 2018 daheim mit nur zwei Punkten gegen Polen verloren hatten, wurde das Spiel in Setubal diesen Februar eine Demonstration.
Portugal nach Kader-Verjüngung stärker
Lindsay erklärt im Gespräch mit TR, dass Portugal seinen Kader erfolgreich verjüngt habe, nachdem einige Veteranen um den Rekordnationalspieler Gonçalo Uva die Rugby-Stiefel an den Nagel gehängt haben. Portugal sei trotz der vermeintlich mangelnden Erfahrung besser geworden, ist sich Lindsay sicher.
Über das direkte Duell beider Teams diesen Februar erklärt er: „Sie haben uns überfahren, waren eine Klasse besser“ Insgesamt sei das Team mit Geschwindigkeit gesegnet und dennoch stark, einfach gut ausbalanciert, wie Lindsay analysiert.
Allerdings hat Lindsay auch ein paar Ratschläge parat für das deutsche Team: „Das deutsche Team muss den Portugiesen in den Offenen das Leben schwer machen, um ihre schnelle Hintermannschaft aus dem Spiel zu nehmen“, dann habe das deutsche Team gute Chancen gegen Portugal.
Der Ankick am Samstag in Frankfurt auf der Anlage des SC 1880 erfolgt um 14 Uhr. Wir werden von vor Ort berichten. Für alle Updates folgt uns auch auf Instagram (@totalrugby.de).
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