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Rugbykultur – mehr als nur ein Sport
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Montag, 22. April 2019

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Wer Rugby ins Herz geschlossen hat, der weiß längst, dass es sich hierbei nicht um einen einfachen Sport handelt. Eher sehen wir eine umfassende, spannende Kultur vor uns, mit all ihren sympathischen Eigenarten. Es lohnt sich, einmal genauer in diese Thematik einzutauchen, um die kostbaren Schätze zutage zu fördern.

Der Rugby-Spirit basiert auf Fair-Play und Respekt

Der Rugby-Sport hat sich inzwischen fast über den gesamten Erdball verbreitet. Nicht nur auf den britischen Inseln und im Commonwealth rammen sich echte Kerle durch die gegnerische Mannschaft, um zu punkten. Auch in Europa spielen immer mehr Menschen dieses faszinierende Spiel, ebenso wie in Afrika und Asien. Ob Südafrika, Kenia, Tunesien, Argentinien oder Japan: Überall finden sich schlagkräftige Teams zusammen.

Und alles nur deshalb, weil im Jahr 1823 ein junger Mann namens Willliam Webb Ellis in der englischen Stadt Rugby den Fußball in die Hände nahm, statt ihn zu kicken. Ein Regelbrecher hat also das Rugby-Spiel erfunden, doch heute besitzt es einen festen Rahmen, der das vernünftige Zusammenspiel überhaupt erst ermöglicht.

Dazu gehören eben nicht nur rein formale Vorschriften, sondern auch ein spezieller Rugby-Spirit, dem alle Spieler folgen, die etwas auf sich halten. Im Mittelpunkt steht das Fair Play, der Respekt vor dem Mitspieler und dem Gegner. Auch wenn es in diesem Sport oftmals ziemlich ruppig zugeht, wird keine echte Gewalt ausgeübt, sondern jeder achtet den anderen und dessen Recht auf Unversehrtheit.

Innerhalb eines Teams soll echte Kameradschaft herrschen, kein interner Wettbewerb, sondern ein Zusammenspiel der Kräfte. Einzelkämpfer, die auf niemand anderen achten, sind alles andere als gern gesehen, und seien sie noch so stark. Im Gegensatz dazu stehen Disziplin und Kontrolle hoch im Kurs, ebenso wie zielgerichtetes Handeln und gegenseitige Unterstützung. Im Jahr 2009 stellten die Rugby-Verbände sogar eine eigene Charta auf, die Integrität, Solidarität und Leidenschaft als zentrale Werte nennt.

Spitznamen gehören zur Identität eines Rugby-Spielers

Und noch ein weiteres Detail sollte bei unserer Betrachtung nicht untergehen: die Spitznamen. Beinahe jeder wichtige Spieler besitzt einen eigenen, entweder durch seine Team-Kollegen ins Leben gerufen oder durch die Fans und Medien. Obwohl Nicknamen wie "The Honey Badger" (Nick Cummins) oder "Mad Dog" (Lewis Moody) noch nicht in der Liste der besten Sportler-Namen der Welt auftauchen, sind sie absolut essenziell für die Identifikation jedes einzelnen Spielers. Sie prägen die Identität doch nicht unerheblich und sollen den Gegner einschüchtern.

Im Internet existieren sogar Nickname-Generatoren für diejenigen Sportler, die noch nicht mit einem besonderen Titel beehrt wurden. So kann sich jeder Rugby-Player also selbst auf digitalem Weg einen Spitznamen beschaffen. Ob dieser aber vom Team und der Öffentlichkeit akzeptiert wird, ist wieder eine ganz andere Frage. Durchsetzen wird sich jedenfalls der beim "Fußvolk" beliebteste Name, und darauf hat der Spieler selbst am Ende des Tages nur wenig Einfluss.

Keith Wood hat es sich garantiert nicht ausgesucht, mit "Uncle Fester" gleichgesetzt zu werden. Leider sieht der Mann tatsächlich so aus, wenn auch etwas sympathischer. Daran lässt sich nichts ändern, der arme Kerl muss es wohl über übel mit Humor nehmen. Tendai Mtawarira freundet sich jedenfalls ganz gut damit an, "The Beast" zu heißen, frei nach dem Märchen "Die Schöne und das Biest“.

Die vorgegebene Schutzausrüstung: brachialer Look für mehr Sicherheit
Auch die Ausrüstung ist "typisch Rugby": Einen Athleten dieser Sportart erkennt man schon von Weitem, und zwar auf den ersten Blick. Im Rugby ist Körperkontakt ganz normal, meistens nicht auf die sanfte Weise. Darum benötigt jeder Mitspieler einen effizienten Schutz, der dann natürlich den typischen Look prägt.

Das Shirt kommt nicht nur extrem reißfest daher, sondern es ist auch mit mehreren Protektoren ausgestattet. Darum wirken Rugby-Spieler meistens doppelt breit, beinahe wie der Hulk. Vor allem die Schultern und Arme schwellen oftmals deutlich sichtbar an, sobald der Spieler sein Oberteil anlegt. Hinzu kommt noch der Zahnschutz, der Kiefer und Zähne vor Schäden bewahrt, und der Helm.

Außerdem sind Stollenschuhe und Stutzen vorgeschrieben, um nicht auf dem Rasen auszugleiten und beim nächsten Schienbeintritt die Fassung zu wahren. Insgesamt ergibt sich kein sehr modisches Bild, aber eines, das einfach perfekt zu diesem Sport passt. Es soll Frauen geben, die geradezu dahinschmelzen, wenn sie einen Rugby-Spieler in voller Montur vor sich sehen!

Fankultur: ein kunterbuntes Durcheinander von Charakteren

Während eines Turniers lohnt es sich absolut, einen Blick in die Zuschauerränge zu werfen. Dort lassen sich ebenfalls verschiedene kulturelle Highlights beobachten, die teils zum Lachen reizen. Einige Fans kostümieren sich regelrecht, sie treten als Ritter oder als Zylinderträger auf. Andere wiederum sind kunterbunt bemalt, vor allem im Gesicht. Außerdem finden sich immer wieder sympathische Senioren mit schneeweißen Haaren und die Kappe ihres Lieblingsteams tragend.

Und, ja, natürlich, auch die jungen, grölenden und kreischenden Leute gehören dazu, die gern mal ein Bierchen zu viel heben. Sie bilden festverschweißte Fanclubs und sind vor allem durch ihr geräuschvolles Auftreten erkennbar. Keiner von ihnen lässt einen Zweifel daran, wer im Turnier sein absoluter Favorit ist! Dafür braucht es nicht einmal ein Kostüm, eine Bemalung oder eine Kappe – allein das Mundwerk genügt.

Langweilig? Ganz sicher nicht!
Erscheint jetzt noch jemanden der Rugby-Sport als langweilig? Ganz sicher nicht! Und wir haben in diesen Ausführungen noch lange nicht alle Details erwähnt, sondern nur die Oberfläche angekratzt.

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