Kein Durchkommen für den RKH - das Gastspiel der Füchse in Luxemburg war nicht von Erfolg gekrönt. Foto (c) Serges Feltes
Das Oberhaus hatte am vergangenen Wochenende nur ein Schmalspurprogramm zu bieten. Zwei Spiele, eines im Süden und eines im Norden - doch beide waren richtungsweisend. Während der RK 03 seine gute Rückrundenform mit einem Last-Minute-Sieg im Derby gegen die Grizzlies unter Beweis stellen konnte, gelang dem RC Luxemburg gegen Heusenstamm der nächste wichtige Sieg im Abstiegskampf, der auch den Füchsen einige Sorgenfalten bereitet.
Nord / Ost
Tabelle
Rang |
Team |
Spiele |
Punkte |
Differenz |
1 |
Hannover 78
|
10 |
45 |
+295 |
2 |
Berliner RC
|
10 |
42 |
+187 |
3 |
SC Germania List
|
10 |
36 |
+143 |
4 |
RK 03 Berlin |
10 |
29 |
-92 |
5 |
RC Leipzig
|
10 |
27 |
41
|
6 |
RC Berlin Grizzlies
|
10 |
17 |
-81 |
7 |
Hamburger RC
|
10 |
11 |
-253 |
8 |
FC St. Pauli
|
10 |
7 |
-240 |
Berlin Grizzlies 19 - 22 RK 03 Berlin
Am Ende sei man schlich froh gewesen, gewonnen zu haben, so RK-03-Team-Manager Lutz Joachim im Gespräch mit TR: „Es war sicherlich keine Glanzleistung, aber 5 Punkte sind 5 Punkte.“ Diese bringen die Berliner nahezu in Schlagdistanz zum Top-Trio. Gleichwohl bemängelt man beim RK 03, nie den richtigen Zugang zur Partie gefunden zu haben, wie Joachim weiter erläutert: „Wir haben zu keiner Zeit richtig ins Spiel gefunden. Der große Kampf und unser am Ende überragendes Gedränge haben uns dann in letzter Sekunde den Sieg gebracht. Unverdient war dieser aber nicht.“
Dabei hatten die Gäste zur Pause noch zurückgelegen. Zwei Grizzlies-Versuche, darunter einer während RK-Flanker Leske von der Sünderbank aus zusehen musste, hatten den Gastgebern Hoffnungen auf einen Derbysieg gegeben. Doch die Schilling-Brüder der Gäste konnten den Favoriten nach der Pause mit einem Doppelschlag wieder auf die Siegerstraße bringen. Ein erneuter Versuch bescherte den Grizzlies die erneute Führung, mit der es in die Schlussphase ging.
Doch in dieser arbeitete sich der RK-Sturm bis an die Linie der Grizzlies vor und wählte nach einem Straftritt das Gedränge. Eine schier endlose Serie von Gedrängen resultierte erst in zwei gelben Karten und schließlich im Strafversuch für die Gäste. Das war gleichbedeutend mit dem Sieg für Gelb-Schwarz.
Die Grizzlies waren mit dem Ausgang nicht sonderlich zufrieden, spezielle mit den gelben Karten, wie Coach Ian Fowler gegenüber TR betont: „Wir sind enttäuscht, auch weil wir am Ende zwei umstrittene Karten bekommen haben. Aber wir hatten unsere Chancen und hätten sie früher nutzen müssen. Wir haben einige Chancen achtlos weggeworfen und das ist uns am Ende teuer zu stehen gekommen. Der RK hat das Spiel langsam gemacht und wir waren nicht in der Lage es schnell zu machen, was uns geholfen hätte.“
Mit nunmehr sechs Zählern Vorsprung auf den Relegationsrang und dem anstehenden Gastspiel beim Schlusslicht Sankt Pauli heißt es nun dringend zu punkten. Doch immerhin könnte der Gegner vom Samstag Schützenhilfe leisten: Denn der RK 03 nimmt es mit dem Vorletzten, dem Hamburger RC auf. Dort erhofft sich Lutz Joachim eine klare Leistungssteigerung.
Süd / West
Tabelle
Rang |
Team |
Spiele |
Punkte |
Differenz |
1 |
SC Frankfurt 1880 |
10 |
49 |
+392 |
2 |
TSV Handschuhsheim |
10
|
43 |
+218 |
3 |
RG Heidelberg |
10
|
38 |
+114 |
4 |
Heidelberger RK |
10
|
28 |
+69 |
5 |
RK Heusenstamm |
11
|
20 |
-56 |
6 |
RC Luxemburg
|
11 |
19
|
-175 |
7 |
SG TV / CfR Pforzheim |
10 |
15 |
-210 |
8 |
Neckarsulmer SU
|
10 |
10 |
-352 |
RC Luxemburg 39 - 17 RK Heusenstamm
Zweiter Sieg in Folge für Luxemburg, mit dem sich die Rugger aus dem Großherzogtum erstmals ein wenig Luft im Abstiegskampf verschaffen können. Schon beim Auswärtssieg in Heidelberg hatte der RCL angedeutet, dass in der Rückrunde mit den Himmelblauen zu rechnen sei. Samstag legte der RCL einen Blitzstart hin und führte schnell mit 12:0. Achter Oisin Kilgallen war von den Füchsen nicht unter Kontrolle zu bringen und legte einen Versuch auf und überquerte die Linie ein Mal selbst. Gino Gennaro brachte die Füchse vor der Pause noch heran, doch ein später Versuch von Kevin Combia sicherte den Gastgebern die 19:10 Pausenführung.
In Durchgang zwei war es lange eine enge Partie, Heusenstamm hatte sich zwischenzeitlich mit einem Strafversuch auf drei Punkte beim Stand von 19:22 aus Füchse-Sicht herangekämpft. Doch ein später Doppelschlag durch Jean-Baptiste Vert und Quentin Dee besiegelte das Gäste-Schicksal, die so mit leeren Händen zurück ins Rhein-Main-Gebiet fahren mussten. Ein am Ende nicht unverdienter Sieg für heimstarke Luxemburger, doch bei Heusenstamm hatte man am Ende noch einiges über den belgischen Unparteiischen zu sagen. Coach Jens Steinweg betonte gegenüber TR man fühle sich „verschauckelt“ - dennoch habe man das Spiel schlussendlich selbst in der Hand gehabt.
In knapp drei Wochen empfangen die Füchse Neckarsulm und da wird ein Sieg Pflicht sein, um nicht doch in den Abstiegsstrudel zu geraten. Auch Luxemburg muss erst Ende April wieder ran, wenn es zum Gastspiel nach Handschuhsheim geht. Doch bis dahin steht für einige Spieler noch das wichtige Länderspiel Luxemburg gegen Moldawien um den Klassenerhalt in der Rugby Europe Conference 2 an.
|