Selbstbewusst und konzentriert arbeiten unsere Jungs in Hongkong, wie Coach Zangqa berichtet. Foto (c) Grzanna
Während die Siebener-Nationalmannschaft in Hongkong heute ihren wichtigsten Trainingstag absolviert und keine 72 Stunden mehr vom Turnierauftakt entfernt ist, wurden daheim die Details zur Olympia-Quali für Tokio 2020 bekannt. In der Saison voller Highlights für das Wolfpack steht an diesem Freitag das allererste an. Wir berichten von den ersten Stunden unserer Jungs in Hongkong, sowie den Neuigkeiten zur Olympia-Quali.
Unsere Siebener-Jungs sind bereits gestern nach ihrem 13-stündigen Übernachtflug wohlbehalten in Hongkong angekommen und hatten keinerlei Zeit die Eindrücke von der überwältigen Mega-Metropole zu verarbeiten - es stand direkt die erste Einheit im Fitness-Studio auf dem Plan. Zu allererst galt es für das Wolfpack die Anreise-Strapazen sowie die Zeitumstellungs-bedingte Müdigkeit aus den Knochen zu bekommen. Doch da bis auf Niklas Koch bereits der gesamte Kader Erfahrung aus zumindest einer der letzten drei Hong-Kong-7s-Ausgaben hat, gibt es dahingehend bereits eine gewisse Routine im Kader.
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Das sieht auch Nationaltrainer Vuyo Zangqa so: „Der Fokus ist da und die Jungs zeigen weitaus weniger Nerven als im Vorjahr“, so der Südafrikaner, der 2007 bis 2009 jeweils als Blitzboks-Spieler am berühmtesten Siebener-Turnier der Welt teilnahm und damals zwei Mal im Finale an Neuseeland und Fidschi scheiterte. Man mache kontinuierlich Fortschritte, wie der mittlerweile im zweiten Amtsjahr befindliche Mann aus Port Elizabeth im Gespräch mit TR berichtet.
Heute standen für das deutsche Team am wichtigsten Vorbereitungstag vor Ort gleich zwei Einheiten auf dem Programm. Zuerst ließ das Trainerteam das deutsche Team am Morgen viel mit dem Ball arbeiten, sowie einige Sprints absolvieren, um so schnell wie möglich in den Turnier-Modus zu kommen. Dann stand in der zweiten heutigen Einheit, die bei zwar bei bedecktem Himmel, aber bereits deutlich schwüleren Bedingungen stattfand, ein Sparrings-Match mit den Portugiesen an. Diese sind als Gast-Team des parallel zum Qualifier stattfindenden World-Series-Events in Hongkong.
Bereits im Vorjahr hatte man sich genau so, mit einer Art verschärftem Touch-Rugby vorbereitet, damals gegen Russland. Coach Zangqa erläutert, dass gegen Portugal vor allem die Defensiv-Organisation, die Kommunikation, sowie die Raumaufteilung besonders gut funktioniert habe. All dies sei auch Resultat der intensiven Vorbereitung: „Insgesamt herrscht Selbstvertrauen, Ruhe und der Glaube an die eigenen Fähigkeiten im Kader - die Jungs wollen zeigen, wofür sie das gesamte letzte Jahr trainiert haben“
Ort des Olympia-Qualiturnier steht fest
Fernab von Hongkong gab es derweil weitere wichtige Nachrichten für unsere Siebener-Jungs, die mit den Hong Kong 7s, der Olympia-Quali und den Oktoberfest 7s im Jahr 2019 gleich drei Saison-Highlights vor der Brust haben. World Rugby gab bekannt, wo die regionalen Qualifikations-Turniere für Olympia in Tokio stattfinden werden.
Neben den vier sich direkt über die laufende World-Series-Saison qualifizierenden Teams sowie dem Gastgeber, werden sechs weitere Teams über regionale Quali-Turniere ermittelt. Für das deutsche Team wird das Event im südfranzösischen Colomiers am 13. und 14. Juli entscheidend sein. Der Sieger des Turniers von Colomiers zieht dabei das direkte Tokio-Ticket. Das vorher stattfindende GPS-Turnier in Moskau determiniert dabei die Setzliste für Colomiers.
Unsere Siebener-Jungs heute in Hongkong
Neben dem Sieger dürfen sich nach Colomiers noch immer zwei weitere Teams Hoffnungen auf Olympia machen, da der Zweit- und Drittplatzierte des Turniers zum finalen Repechage-Turnier fahren wird, wo das allerletzte Tokio-Ticket ergattert werden kann. Bereits 2016 hatten es unsere Siebener-Jungs bis zu diesem Turnier geschafft und waren in Monaco erst im Halbfinale gescheitert. Der Austragungsort dieses Turniers, wo Teams von allen Kontinenten aufeinander treffen werden, steht noch nicht fest.
Bereits jetzt steht allerdings fest, dass mit Frankreich, Irland, Spanien, Portugal, Georgien und den Russen einige verdammt starke Konkurrenten in Colomiers am Start sein dürften. England kann sich derweil in den verbleibenden vier World-Series-Turnieren noch direkt qualifizieren, müsste dafür aber noch Südafrika, Fidschi, Neuseeland oder die USA abfangen. Denn momentan liegt das Mutterland auf dem undankbaren fünften Platz und müssten sich, sofern sie es nicht unter die Top vier schaffen, ebenso über den europäischen Weg qualifizieren. Deshalb gilt es am Wochenende nicht nur dem Wolfpack, sondern auch den Engländern die Daumen zu drücken. Es würde den Weg nach Tokio für unsere Jungs erheblich einfacher machen.
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