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TotalRugby Kolumne: "...was macht eigentlich?" - Frank Himmer
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Geschrieben von Constantin Hocke   
Donnerstag, 22. Januar 2009

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Frank Himmer im Einsatz als Schiedsrichter bei der Deutschen 7s Meisterschaft - (c) Miriam May

Der Name Himmer steht in Rugbydeutschland für höchste spielerische Qualität. Dazu hat auch der 17-fache Nationalspieler Frank Himmer seinen nicht unerheblichen Teil beigetragen. Der eisenharte Verteidiger war mehrmals Deutscher Meister und Pokalsieger und ist heute einer der angesehensten Schiedsrichter der Rugbybundesliga.

TotalRugby: Hallo, wie geht es Dir, was machst Du im Moment?
Frank Himmer: Hallo, mir geht es super! Weihnachten habe ich hinter mich gebracht und meinen Sohn zurück nach Heidelberg, ins Eierpackerland verabschiedet! (Anmerkung der Reaktion: Wir führten dieses Gespräch kurz nach Weihnachten)

TR: Viele kennen Dich als Rugbyschiedsrichter, aber wie sieht denn Dein beruflicher Alltag aus?
FH: Ich bin Schulkoordinator für Schulrugby in Niedersachsen und bin erstaunt, wie gut unser Sport bei den Schülern, Schulen und Lehrern ankommt! Ich bin der festen Meinung, dass wir mit mehr öffentlichen Geldern und einer damit verbundenen straffen Struktur unseren Sport flächendeckend verbreiten können.

Folgende Legenden haben wir bereits interviewt: Markus Knoblauch | Dieter Genthner | Stefan Laier | Frank Himmer | Rainer Kumm | Ulrich Byszio | Thomas Belousek | Alexander Weidlich

TR: Welche Rolle spielt Rugby in Deinem Leben, verfolgst Du das Rugbygeschehen auf TotalRugby?
FH: Rugby spielt eine sehr große Rolle in meinem Leben, es ist mein Beruf, mein Hobby und mein Sohn ist rugbyverrückt. Leider kann ich nicht sehr oft Spiele als Zuschauer betrachten, da ich meist zwei Einsätze am Wochenende als Schiedsrichter habe. Bei den Hanseatic Beach Masters in Hamburg habe ich wieder zum Ball gegriffen, da wir das Spielfeld einfach mal abtesten wollten und die Sucht Rugby hat wieder bei mir eingeschlagen! Ich habe nach 7 Jahren Abstinenz jemanden tiefgehalten, einfach geil, geil, geil! TotalRugby ist eine meiner täglichen Lektüren im Internet und ich muss den Verantwortlichen an dieser Stelle mein Lob aussprechen! Super Seite, klasse objektive Berichte, kurzum genial! (Meine ich ehrlich, bin kein Schleimer)

TR: Nenne uns doch mal ein paar Eckdaten Deiner sportlichen Laufbahn
FH: Meinen kompletten Lebenslauf bekomme ich hier jetzt nicht mehr bis ins Detail geschildert. Ich habe mit 4 Jahren bei Hannover 78 mit dem Rugbyspiel begonnen und verdanke diesem Verein meine komplette Rugbyausbildung. Aus verschiedenen Gründen habe ich den Verein 3 mal gewechselt. 78 – Viktoria – DRC – 78. Dort habe ich auch meine Laufbahn beendet (wurde beendet)! Mit 33 jungen Lenzen..

TR: Was waren Deine größten Erfolge?
FH: Meine größten Erfolge? 7 x DM Titel in der Bundesliga, 3 x Pokalsieger, 17 Länderspiele, 7er Tuniere mit der Nationalmannschaft in Dubai, Taiwan, Lissabon, Paris.

TR: Du hast es oben schon angedeutet, Du hast Deine sportliche Laufbahn mit 33 Jahren, nach einer schweren Verletzung beendet, wie kam es dazu?
FH: Als Spieler habe ich mich 2001 in meinem letzten Bundesligaspiel für Hannover 78 mit einer Verletzung verabschiedet, die mich leider so sehr aus der Bahn geworfen hat, dass ich nie wieder spielfit wurde! Kieferbruch mit zwei OP’s, damit verbundene 10 kg Gewichtsverlust. Davor habe ich 29 Jahre fast verletzungsfrei gespielt. Dazu muss ich sagen, Rugby ist ein harter, aber sehr fairer Sport, Unfälle gibt es in jeder Sportart, und an diesem Tag hatte ich einfach Pech!

TR: Welche Erlebnisse und Momente Deiner Karriere sind dir rückblickend noch in besonderer Erinnerung?
FH: Jede einzelne Meisterschaft war ein besonderes Erlebnis! Meine zweite Meisterschaft 1990 mit Hannover 78 in Heidelberg gegen SCN, mit roten Trikots geliehen vom HTV, da unser Busfahrer mit unseren Trikots irgendwo in Heidelberg unterwegs war, muss ich als absolut größtes Erlebnis in meiner Karriere bezeichnen. In einer sehr emotionalen Phase in der Geschichte meiner Familie, hat mir der Rugbysport gezeigt, dass man nie aufgeben darf! Ich habe damals diesen Titel mit unserer Mannschaft für zwei Menschen gewonnen, die es verdient hätten dabei zu sein. Das war zu diesem Zeitpunkt leider nicht mehr möglich.
Mit der Nationalmannschaft für sein Land zu spielen, ist immer ein besonderes Erlebnis! Gänsehaut bei der Nationalhymne, Adrenalin pur. Für das eigene Land auf dem Platz 150 % zu geben, das war immer ein nicht zu vergleichendes Erlebnis.

TR: Welches Niveau hat die 1. Bundesliga von heute im Vergleich zu Deiner aktiven Zeit?
FH: Unser Sport hat sich über die Jahre weiterentwickelt. Er ist nicht mehr zu vergleichen mit dem Sport, den ich zu meiner aktiven Zeit ausgeübt habe. Das Niveau war gut, aber ich glaube, dass sich durch die Entwicklung des Rugbysports in Deutschland auch das Niveau wesentlich verbessert hat.

TR: Wie siehst Du die Perspektiven des Rugbysports in Deutschland?
FH: Diese Frage ist sehr politisch und ich bin einfach kein Politiker. Wir müssen alles in die Ausbildung der jungen Spieler investieren, unseren Sport bekannter machen, mehr Akzeptanz in den Medien bekommen etc. etc. das würde jetzt hier den Rahmen sprengen.

TR: Wie beurteilst Du die Leistungen der Nationalmannschaft in den letzten paar Jahren?
FH: Die Deutschen haben in den vergangenen Spielen sehr, sehr gute Leistungen gezeigt. Man muss dabei immer bedenken, das wir absolute Amateure im Einsatz haben. Entbehrungen, angefangen mit der Zeit, Ausstattung, Familie, finanziell. Alle Mannschaften in der Gruppe ENC 1 sind Profis oder Halbprofis und haben ganz andere Möglichkeiten zu trainieren und sich auf Spiele vorzubereiten. Unter diesen Umständen zeigt die deutsche Mannschaft sehr gute Leistungen.

TR: Gibt es noch ein Thema, das Dir persönlich besonders am Herzen liegt?
FH: Aus persönlichen Gründen möchte ich gern das Thema Schiedsrichter aufgreifen. Ohne uns könnte kein Spiel stattfinden. Wir sind auch reine Amateure und wir machen Fehler. Mal mehr, mal weniger. Keiner von uns macht absichtlich einen Fehler, genausowenig wie die Spieler absichtlich Fehler machen. Ich sehe ein Spiel als Zuschauer auch ganz anders, als der Schiedsrichter, Trainer, oder Spieler es sieht. Mehr Zusammenarbeit, Akzeptanz und Toleranz, würde uns allen helfen. In meiner aktiven Zeit als Spieler hatte ich auch das ein oder andere Problem mit den Schiedsrichter. Ich konnte teilweise nicht nachvollziehen, was gepfiffen wurde. Ich hätte damals aber auch keinen Regeltest bestanden.

Beteiligt euch an der Wahl zum TotalRugby Spieler der Hinrunde. Mehr Infos zur Wahl findet ihr im Forum – dort könnt ihr auch eure eigenen Vorschläge unterbreiten

Wenn einer von Euch noch ein Foto von Frank als Aktiver auf seiner Platte oder in seinem Bilderarchiv hat, wäre es super wenn Ihr uns dieses Bild zukommen lassen könntet. Email: kontakt (ät) totalrugby . de

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Kommentare (1)add comment

VV11 said:

767
...
einer, vielleicht der beste Schiri Deutschlands!
Januar 22, 2009

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busy
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