Ein stark verjüngtes georgisches Team sicherte sich in Cluj einen wichtigen Auswärtssieg.
Während unsere schwarzen Adler am Wochenende in Brüssel in einem hochdramatischen Spiel unterlagen, ging es auch in den anderen beiden Partien eng zu. Während Spanien daheim einen eher glücklichen Sieg gegen starke Russen feierte, mussten die Rumänen gegen eine stark verjüngte georgische Mannschaft eine Heimniederlage einstecken.
„Unser Trainer Milton Haig wollte gegen Rumänien an der Tiefe unseres Kaders arbeiten“, so ist vom Pressesprecher des georgischen Verbandes Alexandre Dzegli Ujmajuridze im Gespräch mit TR zu hören. Mit Blick auf die WM im Herbst will man bei den Georgiern noch ein Mal eine Reihe von Spielern testen, die eventuell eine Chance auf den finalen Kader haben. So spielte der erst 19-jährige Tedo Abzhandadze als Verbinder - der als kommender Star der Lelos gehandelte Abzhandadze hatte im Vorjahr bei der U-20-WM von sich Reden gemacht und wurde mittlerweile vom französischen Top-Klub Brive verpflichtet.
In der ersten Sturmreihe, wo Georgien wie kein anderes Land der Welt mit Topsspielern gesegnet ist, kam Guram Gogichashvili zu seinem EM-Debüt. Der 20-jährige hatte ebenso bereits bei der U-20-WM geglänzt, was ihm einen Vertrag beim Pariser Glamour-Klub Racing bescherte. Für seinen neuen Klub kam er in der aktuellen Saison sogleich auch im Europapokal zum Einsatz. Drei weitere Spieler in der Start-XV sowie drei Spieler auf der Bank waren 22 oder jünger. In Georgien macht sich die intensive Jugend-Arbeit der letzten Jahre scheinbar bezahlt.
Denn auch die stark verjüngte Mannschaft der Lelos konnte Rumänien am Ende souverän besiegen. Die in voller Stärke angetretenen Eichen kamen selbst nur auf drei Straftritte durch ihren Scharfschützen Florin Vlaicu. Georgien dagegen sicherte sich einen Strafversuch, sowie einen toll herausgespielten Versuch durch Nummer Acht Beka Gorgadze zum am Ende klar verdienten 18:9 Auswärtssieg. Es scheint als können sich die Lelos in diesem Jahr wieder nur selbst schlagen.
Georgiens Achter Gorgadze setzt sich auf der Außenbahn unwiderstehlich durch
Russland schlägt sich in Madrid selbst
Parallel in Madrid gelang genau dies den Russen. Verstärkt um ihre Siebener-Stars Ostrouschko, Simplikewitsch und Gerasimow bereiten sich die Russen in diesem Jahr gezielt auf die WM in Japan vor und lenken alle Kräfte auf das Siebener-Team. Die Russen lieferten eine starke Leistung ab, hatten aber von Beginn an wenig Glück: Spaniens erster Versuch nach einem Paket hätte nicht gegeben werden dürfen, da Hakler Beñat Auzqui den Ball über die Linie fallen ließ.
Durch einen Doppelschlag von Siebener-Star Ostroushko kamen die Russen dann aber zur Pause auf eine 14:7 Führung. Spanien holte sich die Führung mit drei Straftritten von Innen Andrea Rabago zurück. Mit neun Minuten auf der Uhr hätte sich Russland dann eigentlich den sicheren Sieg sichern müssen: Denis Simplikewitsch hatte sich links stark durchgesetzt, das Tackle des letzten Verteidigers gebrochen und lief ohne Gegner in Sicht auf die Linie zu.
Doch Simplikewitsch geriet ins Stolpern und verlor dabei zwei Meter vor der Linie den Ball. Das wäre der schon fast sichere Sieg für Russland gewesen. Noch einmal schafften es die Russen tief in die 22 der Iberer und scheiterten erneut - denn die Spanier holten sich einen wichtigen Turnover-Penalty im Ruck. Jedoch war auch diese Entscheidung ein wenig fragwürdig, da ein auf der falschen Seite des Rucks liegender Spanier ein effektives Clean-Out verhinderte. Aus spanischer Sicht sicherlich ein wichtige Heimsieg, wenn auch angesichts des Spielverlaufs sehr sehr glücklich. Die Rugby Europe Championship insgesamt wirkt spannender denn je.
Spanien siegt glücklich gegen Russland in Madrid
Die Tabelle nach dem ersten von fünf Spieltagen
Team |
Spiele |
Punkte |
Differenz |
1. Georgien
|
1 |
4 |
+9 |
2. Belgien
|
1 |
4 |
+7 |
3. Spanien |
1 |
4 |
+2 |
4. Russland
|
1 |
0 |
-2
|
5. Deutschland
|
1 |
0 |
-7 |
6. Rumänien
|
1 |
0 |
-9 |
Die nächsten Termine
Samstag 16. Februar
13:00 Russland - Belgien
13:00 Rumänien - Deutschland
Sonntag 17. Februar
16:00 Georgien - Spanien
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