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Schwarze Adler mit überraschender Aufstellung in Brüssel: „Wir wollen jedes Spiel gewinnen“
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Donnerstag, 7. Februar 2019

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Samstag wollen unsere Jungs den Sieg zum Auftakt in Brüssel. Foto (c) Kessler

Schon die Aufstellung des deutschen Teams in Brüssel wartete weniger als 48 Stunden vor dem Duell mit Belgien mit einigen Überraschungen auf. Zwei hochgehandelte Debütanten in der Start-XV, aber auch einige überraschende Selektionen, mit denen so wohl wenige gerechnet hätten. Im deutschen Team geht man die Aufgabe dennoch mit viel Optimismus an. DRV-XV-Co-Trainer Mouritz Botha betont im Gespräch mit TR: „Wir gehen jedes EM-Spiel individuell an, wollen sie aber alle gewinnen!“

Der gebürtige Südafrikaner, der zehn Mal für seine spätere Wahlheimat England auflaufen durfte, lobte weiterhin die Herangehensweise der deutschen Jungs vor dem EM-Auftakt. Ihren Trainingseifer, aber auch, wie sie sich nicht von äußeren Umständen beeinflussen ließen. Die mehr als vierstündige Busfahrt am morgigen Freitag zum Austragungsort Brüssel sei ja schon immerhin deutlich kürzer, als die nach Amsterdam eine Woche zuvor.

Zudem habe man im Training gemerkt, dass ein Großteil des DRV-Kaders bereits bei der Marseille-Vorbereitung im letzten Herbst beisammen war. Das sei nun eine solide Basis, auf der man im Trainer-Team nun aufbaue. Natürlich, so Botha weiter, habe es im Training auch immer wieder Fehler gegeben - doch man habe gemeinsam an der Behebung gearbeitet und konsentiert weiter trainiert.

Für das Spiel am Samstag wurde nun heute die von Coach Mike Ford und seinem Assistenten Botha gewählte Aufstellung bekannt. Doncaster-Prop Toby Williams bekommt, wie erwartet, sein Debüt im Trikot mit dem Adler auf der Brust. Mouritz Botha, der selbst als Profi in der ersten und zweiten englischen Liga gespielt hat, ist angesprochen auf Williams voll des Lobes: „Er hat sehr viel Erfahrung auf einem guten Level. Ist ein guter Gedränge-Spieler, bringt aber auch im offenen Spiel viel mit und kann dort vor allem als Ballträger mit seinen kraftvollen Ballvorträgen wertvolle Meter machen.“

Der zweite Debütant in der Startaufstellung ist Vito Lammers, der als kurze Ecke starten wird. Der in Neuseeland aufgewachsene Deutsche war vom Siebener-Programm entdeckt worden und hat in Neuseeland schon für die U-20 der Tasman Makos gespielt. Er, so erklärt Botha gegenüber TR weiter, habe seine Stärken mit dem Ball in der Hand. Er bringe sowohl die nötige Geschwindigkeit, als auch den nötigen Bumms im Kontakt mit, ist man sich im DRV-Trainerteam sicher: „Er hat im Training einen tollen Eindruck hinterlassen, aber Samstag muss er das auch auf dem Feld abliefern“, so Botha über den Außen.

Bekannte Kombinationen in der Schaltzentrale, Überraschungen anderswo

In der Schaltzentrale werden mit Frankreich-Profi Tim Menzel und Kick-Scharfschütze Raynor Parkinson zwei Leistungsträger aus dem Marseille-Kader für die nötige Richtung im deutschen Spiel sorgen. Mit Hagen Schulte spielt ein zweiter Spielmacher als erster Innen und dürfte dafür sorgen, dass die Außen mit guten Bällen versorgt werden - Schulte dürfte aber auch ab und an selbst die Linie attackieren. Mit Parkinson hat er in der letzten Saison gerade im Europapokal öfters in dieser Konstellation gespielt.

Ein wenig improvisieren musste das Trainerteam im Sturm. Während die dritte Sturmreihe mit Ferreira, Henn und Otto ebenso gut aussieht wie die erste mit Füchsel, Barber und Williams, findet man in der zweiten Reihe eine riesige Überraschung. Jörn Schröder, der zuletzt eigentlich nur noch als Prop im DRV-Trikot aufgelaufen war, kehrt auf die Position seiner Jugend zurück. Was dem deutschen Team mit dem Koloss in der zweiten Reihe in der Gasse verloren geht, dürfte man hoffentlich im Gedränge wieder gut machen. Doncaster-Profi Williams mit dem Schub von Schröder dürften den Belgiern im Gedränge ordentlich einheizen.

Dash Barber erhält zunächst den Vorzug vor Kurt Haupt - vermutlich, da Barber als der sicherere Einwerfer in die Gasse gilt. Mit Kurt Haupt für die zweite Hälfte einen unglaublich destruktiven Ballträger als Ass in der Hinterhand gegen müder werdende Belgier in der Hand zu haben, dürfte bei dieser Entscheidung den Ausschlag gegeben haben. Auf der Bank sitzen für die erste Reihe zudem noch Anthony Dickinson und Felix Martel. Hassan Rayan und Elias Haase von 1880 Frankfurt decken die zweite und dritte Sturmreihe ab.

Überraschenderweise sind mit Felix Lammers und Eden Syme zwei weitere potenzielle Debütanten auf der Bank. An Symes Stelle hätte man eventuell eher seinen Vereinskollegen Marcel Coetzee erwartet. Aber der Deutsch-Australier Syme, so ist von seinen TSV-Handschuhsheim-Mitspielern zu hören, bringt einiges an Klasse mit. Er läuft hart in die Lücke und ist immer für eine Offload à la Sonny Bill Williams zu haben, berichtet beispielsweise TSV-Urgestein Moritz Bayer.

Harter Kampf von den Belgiern erwartet

Von den Belgiern erwartet man im deutschen Team einen „knüppelharten Kampf“, wie Mouritz Botha weiter betont. Der Co-Trainer hat sich in den vergangenen Tagen zahlreiche Spiele des Auftakt-Gegners angeschaut und analysiert, aber auch mit Ex-Coach Kobus Potgieter Rücksprache gehalten, der nun nicht mehr Teil des Betreuerstabes ist und einen Job bei Stade Français angetreten hat. Die Belgier werden ein intensives Spiel abziehen, dass vom Support der eigenen Fans im engen Stade Heysel lebt, ist man im deutsche Camp sicher. Gleichwohl will man den starken Sturm nutzen, um dagegenzuhalten und eine Basis für ein expansiveres Angriffsspiel zu haben.

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