Dass es in Großbritannien zu einem raschen Austritt aus der EU kommt, halten die ansässigen Buchmacher für unwahrscheinlich. Wie beim Wetten, so ist auch der Ausgang des Brexit offen. Nach und nach sind mehr Firmen unsicher, ob es einen Deal mit der Europäischen Union geben wird. Einige Firmen denken nun über die Verlegung ihres Firmensitzes nach.
Das Referendum ist mittlerweile zwei Jahre her und noch immer gibt es für Unternehmen keine Planungssicherheit. Das hat nun entsprechende Auswirkungen. Einige Firmen reden bereits Klartext. Das Unternehmen Airbus warnt beispielsweise davor, dass in Großbritannien Produktionsstätten geschlossen werden müssten. “Der Brexit droht, ein Jahrhundert der Entwicklung auf der Grundlage von Bildung, Forschung und Humankapital zu zerstören”, so Tom Enders, Chef von Airbus.
Auch die Firma Sony wird bereits aktiv und hat ihren Hauptsitz von London nach Amsterdam verlegt. Sofern Großbritannien die EU verlässt, kann Sony durch diese Änderung den Geschäftsbetrieb ohne eine Beeinträchtigung fortführen. Auch der Konkurrent Panasonic hat eigenen Aussagen zufolge vor, den Sitz nach Amsterdam zu verlegen.
Der Brexit ist eine Herausforderung für die Sportbranche
Für den britischen Sport sieht es mittlerweile nicht gut aus, was jedoch positive Auswirkungen für die Fußball-Bundesliga haben könnte. Generell ist die Lage angespannt, denn bei den Fußballklubs in Großbritannien wächst die Sorge.
“Brexit ist keine Lösung. [...] Aber es ist die beste Idee, die wir bisher hatten.”, so Jürgen Klopp kürzlich. Die Sorge der Fußballszene überträgt sich auch auf andere Sportarten. In England ist beispielsweise “Rugby Union” eine weitere beliebte Sportart. Die Nationalmannschaft von England nimmt unter anderem auch an den Weltmeisterschaften (Rugby World Cup) teil. Sowohl die Fußball- als auch die Rugby-Mannschaften aus England sind sich allerdings nicht sicher, inwiefern Großbritannien künftig Topspieler auf die Insel locken kann.
Auch für die Wettquoten sieht es aktuell nicht sonderlich gut aus für Großbritannien. Auswirkungen hat der mögliche Brexit vor allem auf die Premier League, da die Spieler der Clubs aus EU-Ländern derzeit noch überall spielen dürfen - möglicherweise gelten zukünftig andere Regeln, sodass eine entsprechende Arbeitserlaubnis nötig wird. Für Rugby Wetten stehen die Chancen auch nicht sonderlich gut, je nachdem, in welche Richtung sich der Brexit entwickelt. Dass England die World Rugby Sevens Serie (F) 2018/2019 gewinnt, wird im Moment mit einer sehr hohen Quote belohnt, da die Aussichten hierfür schlecht stehen.
Betroffen ist neben Fußball, Rugby und Co. auch der Pferdesport. Für Pferderennen werden nicht nur viele EU-Mitarbeiter engagiert, sondern auch Zuchttiere und Reitpferde transportiert - das könnte zukünftig mit dem Brexit schwierig für Großbritannien werden.
Es gibt allerdings auch sportliche Befürworter des Brexit. Ein Beispiel ist der Trainer von Cardiff City, Neil Warnock. Er kann es gar nicht abwarten, die EU zu verlassen und ist der Ansicht, dass sie “außerhalb des Mistdings deutlich besser dran sind”. In der Premier League steht Warnock mit dieser Meinung allerdings relativ alleine da.
Übrigens gibt es einige Buchmacher, die sogar Wetten dafür anbieten, wann Großbritannien die EU verlässt. Die meisten Nutzer sind überzeugt, dass der Brexit bis März 2019 stattfindet.
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