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Ford fordert größere Investitionen nach WM-Niederlage
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Geschrieben von Regine Wischt   
Freitag, 30. November 2018

Der deutschen Rugby-Nationalmannschaft ging es dieses Jahr ähnlich wie den Kollegen in der Fußballnationalmannschaft: Bei der Weltmeisterschaft enttäuschten sie Fans wie Trainer und schafften es nicht einmal, sich für das Turnier zu qualifizieren. Deprimierend, das Ganze. Dabei sind die deutschen Rugby-Jungs eigentlich sehr solide im Spiel, und das, obwohl der Sport in den eigenen Landen längst nicht den Bekanntheitsgrad von Fußballerreicht hat. Trainer Mike Ford scheint dennoch nicht die Hoffnung aufgegeben zu haben. Anstatt sich mit seinen Jungs zurückzuziehen, fordert er gerade jetzt mehr Investments. Der deutsche Rugby habe ihm zufolge noch großes Potential, das es auszuschöpfen gilt. Dieser Artikel klärt auf.

Finanzielle und spielerische Rückschläge

Das letzte Jahr war wirklich keine rosige Zeit für die deutschen Rugby-Spieler, denn sie mussten Rückschläge auf finanziellem Gebiet ebenso verkraften wie auf dem Rasen selbst. Ein Großteil der Finanzierung des deutschen Rugby lastete nämlich auf dem Rücken des Milliardärs Dr. Hans-Peter Wild– und der hatte im Laufe des Jahres beschlossen, diese Finanzierung zurückzuziehen. Danach standen die Jungs auf ziemlich wackeligen Beinen da, zumal der Spendengeber auch die Wild Academy schloss, die bis dato Jobs für eine Menge Spieler geschaffen hatte. Und schließlich war da noch die schmerzhafte Niederlage gegen Kanada, die bedeutete, dass der Traum vom WM-Sieg gar nicht erst geträumt werden konnte.

Appell an den Verband

Ford setzt seine Hoffnungen nun in den Deutschen Rugby Verband. Er soll – zumindest zu einem gewissen Grad – das Loch in der Haushaltskasse der Mannschaft stopfen, das Wilds Rückzug aus der Finanzierung hinterlassen hat. Potential sieht er sowohl in der Mannschaft als auch in der Branche. Das erkennt man alleine schon daran, dass Rugby eine immer größere Gefolgschaft um sich versammelt und auch im Sportwettengeschäftimmer relevanter wird. Auch die bisherigen Spiele – mal abgesehen von dem Match gegen Kanada – sprechen für das Können der Männer. Schließlich ließen sie in der Repêchage die Kenyaner mit 43-6 als Verlierer auf dem Platz zurück und besiegten auch Hong Kong mit 26-9.

Mannschaft muss sich warm spielen

Dieses Resümee stimmt Ford optimistisch. Laut ihm liegt der Schlüssel vor allem darin, sich in mehreren Matches warm zu spielen. So habe die Mannschaft erst dann ihre Lektionen lernen können, als das Ergebnis schon zählte. Mit ausreichend Übung sei diese Schwachstelle aber gut auszumerzen. Angesichts dieses Optimismus wird es die deutsche Mannschaft wohl besonders schmerzen, dass Ford ihnen nur als Interimscoach zugeteilt ist. Schließlich steht er eigentlich bereits bei Dallas unter Vertrag. Trotzdem liefert er seinem Nachfolger bereits ein gutes Bild davon, was die Mannschaft nun braucht, um sich zufriedenstellend weiterzuentwickeln. Und ein freundliches Angebot schiebt er noch hinterher: Er bietet den deutschen Jungs seine Dienste als Berater an, falls sie dies für das Six Nations Turnier wünschen.

WM 2019 mit Spannung erwartet

Auch wenn die Deutschen sich nun nicht für die WM qualifizieren konnten, wird der Wettkampf doch mit Spannung erwartet. Denn hochkarätige Teams laufen für das Turnier auf – darunter Neuseeland, dem Gewinner der letzten WM, Südafrika, Argentinien, Georgien und Irland. Gastgeber ist dieses Jahr Japan – und auch wenn Fords Team diesmal nur passiv beiwohnen darf, könnte sich das in vier Jahren bereits geändert haben.

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