Mike Ford während der Vorbereitungen der DRV XV auf die WM-Quali in Marseille. Ob der Engländer auch im Februar bei der EM an der Seitenlinie stehen wird, ist derzeit völlig unklar. Foto (c) Grzanna
Die Zukunft des Fünfzehner-Nationaltrainers Mike Ford war schon nach dem Ende des WM-Qualitunierniers in Marseille Thema intensiver Spekulationen. Der Engländer hat mit seinem Ruf als exzellenter Defensiv-Coach scheinbar Begehrlichkeiten beim kriselnden englischen Rekordmeister Leicester Tigers geweckt. Ob Ford die deutsche Mannschaft zum Rugby-Europe-Championship-Auftakt am 9. Februar in Brüssel betreut, ist derzeit völlig offen.
Ford hatte nach dem verlorenen Kanada-Spiel beim Repechage-Turneir von Marseille deutschen Medien gegenüber geäußert, durchaus an einer Fortsetzung seiner Arbeit mit den schwarzen Adlern interessiert zu sein. Doch bereits als der Engländer beim DRV anheuerte, mit dem Ziel die deutsche Mannschaft zur WM zu führen, war klar, dass Ford einen Vertrag beim künftigen Major-League-Rugby-Team Dallas hat. Damals wurde in Englands Medien spekuliert, dass Ford lediglich im Erfolgsfall deutscher Trainer bliebe.
Der Ex-Coach von Bath und Toulon schien gefallen an der Arbeit mit dem deutschen Team gefunden zu haben - Ford lobte die Passion, mit der die deutschen Spieler für den Rugby-Sport leben. Gleichwohl gingen bereits in Marseille die internationalen Beobachter davon aus, dass Ford höhere Ambitionen habe, als die vermeintlich kleine deutsche Mannschaft in der Rugby Europe Championship zu betreuen.
Nun schießen in England Gerüchte aus dem Boden, nach denen der als Defensiv-Guru bekannte Engländer bereits in den kommenden Tagen als neuer Defensiv-Coach der Leicester Tigers vorgestellt werde. Denn vor seinen Jobs als Cheftrainer hatte sich Ford als Defensiv-Trainer von Irland und England einen hervorragenden Ruf erarbeitet.
Die Leicester Tigers, einst bekannt für ihre eisenharte Defensive, haben in der bisherigen Premiership-Saison mehr Punkte kassiert, als jedes andere Team. Mehr als 30 Punkte pro Spiel und deswegen rangiert der Dauermeister momentan nur auf Rang acht der zwölf Teams umfassenden Premiership.
Da sich Leicester, trotz der momentanen sportlichen Krise, zu Interimstrainer Geordan Murhpy bekannt hat, wird beim einstigen Abo-Meister nach anderen Lösungen gesucht. Die drei Trainerwechsel in den vergangenen Jahren hatten die Krise jeweils nur verschärft. Auch deswegen steht Ford wohl ganz oben auf der Wunschliste der Tigers.
Beide Söhne Fords, George und Joe, sind momentan bei Leicester unter Vertrag, was die Spekulationen in Englands Presse weiter anheizt. Der Independent, der Guardian, der Mirror und mehrere irische Zeitungen, vermutlich mit Kontakten zum irischen Head Coach der Tigers Geordan Murphy, berichten unabhängig voneinander über Leicesters Interesse an Ford. Gleichwohl bestätigen diese aber, dass es noch keine Tendenz von Ford selbst gäbe.
Für den Engländer wäre ein Job in der Heimat, zumal bei einem Verein wie Leicester Tigers, die Woche für Woche über 20.000 Zuschauer in die Welford Road locken, sicherlich eine Herausforderung - auch wenn es sich lediglich um eine Assistenzrolle für den deutlich jüngeren Murphy handeln würde.
Von DRV-Seite gibt es zum zu diesem Thema auf TotalRugby-Nachfrage nichts zu sagen. Doch nur wenige Wochen vor dem Rugby-Europe-Auftakt wäre eine erneute Trainersuche sicher keine leichte Aufgabe. Zumal das erste Spiel auswärts in Brüssel gegen die aufstrebenden Belgier alles andere, als eine einfache Aufgabe wird. Sollte Ford tatsächlich in der Heimat anheuern, war es ein kurzes Gastspiel beim DRV.
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