Oktoberfest-7s-Geschäftsführer Weber erklärt im TR-Interview die neuesten Entwicklung rund um das Weltklasse-Rugby-Event.
Die gestrige Meldung, dass die Oktoberfest 7s im kommenden Jahr als Einladungsturnier wiederkehren, kam für viele deutsche Rugby-Fans überraschend. Das Rugby-Spektakel zur Wiesn kehrt 2019 zurück - wir haben uns mit Michael Weber, dem Geschäftsführer der Oktoberfest 7s GmbH, unterhalten, um euch die neuesten Infos zur Rückkehr des größten deutschen Rugby-Events im kommenden Jahr zu liefern.
TotalRugby: Die gestrige Meldung in der Süddeutschen Zeitung, nach welcher die Oktoberfest 7s im kommenden Jahr ins Münchner Olympiastadion zurückkehren, kam für viele Rugby-Fans hierzulande völlig unerwartet.
Michael Weber: Das können wir uns vorstellen. Aber wir wollten mit der Ankündigung warten, bis wirklich alles in trockenen Tüchern ist und wir das Turnier im nächsten Jahr zu 100% bestätigen können. Hinter den Kulissen haben wir seit Wochen mit Hochdruck an der Realisierung des Projekts gearbeitet. So können wir mit der heutigen Verkündung auch direkt mit dem Ticket-Verkauf beginnen.
TR: In der Meldung heißt es auch, dass die Bewerbung für die Sevens World Series nicht erfolgreich war...
MW: Da muss ich tatsächlich ein wenig schmunzeln. Sagen wir so, es ist für jeden offensichtlich. Darüber hinaus sind wir aber seitens World Rugby verpflichtet, zum jetzigen Zeitpunkt keine weiteren Details zu diesem Thema zu veröffentlichen. Der Weltverband wird sich sicherlich bald selbst dazu äußern. Unser Turnier wird damit, wie bereits im Jahr 2017 bei der Erstauflage, als eigenständiges Turnier stattfinden. Wir wollen auf den Erfolg aus dem letzten Jahr aufbauen und für die deutschen Rugby-Fans ein noch größeres Rugby-Spektakel abliefern.
Durch die World-Rugby-Entscheidung haben wir auch mehr Freiheiten bei der Planung. Beispielsweise werden wir das Turnier auf das erste Wiesn-Wochenende vorverlegen - da ist es meist noch ein wenig wärmer und in den Tagen zuvor ist auch die Hotel-Situation weniger angespannt. Wir wollen auch das Entertainment-Programm rund um das sportliche Geschehen auf den Rasen ausbauen und sind da dann beispielsweise nicht sklavisch an einen gewissen Zeitplan gebunden.
Deutsche Fans können sich 2019 wieder auf solche Momente in München freuen
TR: Worauf können sich die deutschen Rugby-Fans noch einstellen? In der SZ-Meldung heißt es, dass mit England bereits der erste Teilnehmer bestätigt ist.
MW: 2017 hatten wir den Olympiasieger, den amtierenden World-Series-Sieger und alle drei Medaillen-Gewinner der Olympischen Spiele in Rio am Start. Auch im kommenden Jahr wird es wieder ein absolut hochklassiges Teilnehmerfeld geben. Wir sind in intensiven Gesprächen und dazu wird es in den kommenden Wochen mehr Informationen zu verkünden geben. So viel kann ich aber auf jeden Fall schon verraten: Die deutsche Nationalmannschaft wird als Gastgeber natürlich wieder vertreten sein.
Als besonders Schmankerl bieten wir in diesem Jahr ein XXL-Ticket an. In diesem ist neben, neben dem Eintritt für das gesamte Wochenende und einigen anderen Extras, auch die After-Party auf der Wiesn mit allen Teams enthalten. Wo hat man schon die Möglichkeit nach einem Sport-Event zusammen mit den Stars anzustoßen und zu feiern?
Auch die Oktoberfest 7s Classics, das traditionsreiche Amateur-Turnier, werden wieder in enger Abstimmung mit dem Profi-Turnier stattfinden. Wir wollen, dass das Amateur-Event und die Profi-Veranstaltung im Stadion voneinander leben. So wie das beispielsweise auch bei den Dubai 7s der Fall ist.
Tickets für das Turnier im kommenden Jahr gibt es übrigens bereits seit heute bei München Ticket. Dabei bieten wir Kindern und Jugendlichen bis einschließlich 15 Jahren bereits für 5€ Eintrittskarten an, während Erwachsene schon für 29€ einen ganzen Tag lang Weltklasse-Siebener sehen können. Damit wollen auch Familien und Vereinen die Möglichkeit geben günstig ins Stadion zu kommen.
TR: Wie sieht es mit den Oktoberfest 7s in den kommenden Jahren aus?
MW: Wir wollen das Turnier am ersten Wiesn-Wochenende etablieren und planen jetzt bis zum Jahr 2022, dem aktuellen Zyklus der World Series folgend. Dass wir weiter wachsen wollen, ist ja kein Geheimnis. Schon in diesem Jahr wollen wir über 30.000 Zuschauer ins Olympiastadion locken.
Die Rugby-Community bleibt weiter unsere Haupt-Zielgruppe, aber wir wollen auch mehr sportbegeisterte Münchner und Bayern ins Stadion locken. Deswegen wird unsere Kampagne, die Webseite und auch die ersten Plakate in München, unter dem Motto „celebrate Rugby“ versuchen die einmalige Siebener-Stimmung im Stadion rüberzubringen.
Davon soll auch das Rugby in Bayern und Deutschland insgesamt profitieren. Beispielsweise hat das australische Team im letzten Jahr eine Münchner Realschule besucht, das war ein Riesen-Erfolg: Hunderte Kids haben mit den Aussies trainiert und wer das Lächeln in den Gesichtern der Schüler gesehen hat weiß, dass sie den Tag so schnell nicht vergessen werden.
Schon in den letzten beiden Jahren waren die Münchner Klubs die am schnellsten wachsenden in ganz Deutschland. Insgesamt sind in Bayern in den letzten paar Jahren acht neue Klubs aus dem Boden geschossen. Wir wollen diese Entwicklung weiter unterstützen und forcieren.
TR: Das heißt auch, dass das Thema World Series ist nicht vom Tisch?
MW: Erst einmal planen wir für die kommenden Jahre als hochwertiges Einladungsturnier mit den besten Nationalmannschaften der Welt. Das Oktoberfest und Siebener-Rugby sind einfach wie füreinander gemacht und wir wollen hier in Deutschland ein absolutes Weltklasse-Rugby-Event etablieren. Da wird auch die World Series sicherlich irgendwann wieder ein Thema sein. Aber zu aller erst gilt es, die Oktoberfest 7s als größtes deutsches Rugby-Spektakel weiter wachsen und gedeihen zu lassen.
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