Bloß nicht in Luxemburg stolpern heißt die Devise für die Handschuhsheimer Löwen. Foto (c) Contin
Die Liga bleibt unglaublich spannend, an der Spitze, wie im Tabellenkeller: Da verspricht auch das Nachholduell im Großherzogtum ein heißer Tanz zu werden. Während die gastierenden Handschuhsheimer Löwen dringend den Anschluss an das Spitzenduo Frankfurt/RGH halten wollen, gilt es für die Gastgeber noch vor der Weihnachtspause die rote Laterne abzugeben. Mit zwei Spielen weniger auf dem Konto, aber nur zwei bzw. drei Zählern Rückstand auf die direkte Konkurrenz, ist dies alles andere als utopisch.
RC Luxembourg - TSV Handschuhsheim Samstag 8. Dezember, 14:00 Uhr
Nach einem tollen Saisonstart wurde es für die Aufsteiger aus dem Nachbarland im Verlaufe der Hinrunde immer schwieriger. Keiner unterschätzte die Luxemburger mehr, nachdem sie erst Neckarsulm daheim deutlich besiegen konnten und auch gegen den Vizemeister RGH 31 Zähler erzielen konnten. Erschwerend kam hinzu, dass Himmelblauen Verluste erlitten, während ein Großteil ihres Teams im Diensten des Großherzogtums in der dritten Spielklasse der Rugby-EM unterwegs war.
So betont auch Trainer Scott Browne im Gespräch mit TR: „Wir haben uns in den letzten drei Spielen schwer getan, speziell auswärts. Dass wir ein paar Verletzungen hinnehmen mussten, hat da sicherlich nicht geholfen.“ Gleichwohl streicht Browne hervor, dass man so unschätzbare Erfahrung gewonnen habe. Nun, mit einigen Rückkehrer, wolle man in den beiden letzten Spielen vor Weihnachten noch einmal richtig Gas geben.
„Unsere Jungs hatten einige Wochen Pause, jetzt brennen alle auf diese Spiele und darauf, dass wir hoffentlich noch Mal in der Tabelle ein paar Fortschritt machen“, so Brown weiter. Ein Sieg oder einige Bonuspunkte würden, so ist man sich in Luxemburg sicher, die Ausgangslage vor der Rückrunde signifikant verbessern. Denn bereits mit einem Sieg würden sich die Himmelblauen auf den sechsten Rang katapultieren und mit zwei könnte man gar den HRK abfangen.
Dazu hat der RCL noch fünf Heimspiele vor der Brust, darunter die Duelle mit der direkten Abstiegskonkurrenz Heusenstamm und Pforzheim. Scott Brown fasst seine Gedanken vor der Partie wie folgt zusammen: „Wir sind immer noch in der Lage auf diesem Niveau wettbewerbsfähig zu sein und das wollen wir an diesem Wochenende zeigen.“
Hanschuhsheim mit voller Kapelle nach Luxemburg
Die Gäste haben es gegen den Aufsteiger, wenig verwunderlich, ebenso auf einen Sieg abgesehen. Löwen-Coach Gordon Hanlon unterstreicht: „Wir haben alle Nationalspieler zurück und auch einige wiedergenesene Spieler, wir freuen uns auf dieses Spiel.“ Dabei analysiert der Ire mit Blick auf den Gegner, dass dieser einen ungewöhnlichen Rugby-Stil pflege: „Sie attackieren immer und überall und schauen dann, was sich aus der Situation machen lässt - das wird ein harter Test für uns.“
Mit einem Bonuspunkt-Sieg könnten sich die Löwen in eine ordentliche Ausgangssituation bringen, bevor es am kommenden Wochenende in das Heidelberger Derby gegen die RGH geht. Seslbt ein Überwintern auf dem zweiten Rang, ist noch immer in Reichweite. Im Training habe zuletzt, wie es von den Löwen heißt, gute Atmosphäre geherrscht - „Meine Spieler sind heiß auf dieses Spiel“, wie Trainer Hanlon erklärt.
Mit Blick auf die Tatsache, dass man auswärts auf dem Kunstrasen der Luxemburger, der für viele andere Klubs ein schlechtes Pflaster war, machen sich die Löwen nicht allzu viele Sorgen. Immerhin hatte man in den bisherigen vier Auswärtsspielen der Saison gute bis sehr gute Leistungen gezeigt.
Der TSV informiert seine Fans regelmäßig per Vlog - dieses Mal mit Marcel Coetzee als Gast
TotalRugby-Prognose: Die Favoritenrolle in diesem Duell ist klar verteilt. Mit dem TSV Handschuhsheim kommt ein echter Spitzenklub auf den Kunstrasen von Cessange, der diesen Anspruch auch mit einem Ergebnis untermauern will. Auf dem Papier sind die Löwen, gerade mit ihren DRV-XV-Assen Coetzee, Klewinghaus und Otto an Bord, eine Nummer zu stark. Sollten die Löwen allerdings zu viele Gedanken an das Spitzenspiel in der kommenden Woche verschwenden, droht ein Auswärts-Ausrutscher. Wenn sich die Luxemburger mit ihrem euphorischen Angriffsspiel und ihren Offloads einmal hinter die Defensiv-Linie kombiniert haben, schrillen auch beim TSV die Alarmglocken. Dazu will man es beim TSV aber gar nicht erst kommen lassen. Wohl überlegt, strukturiert und mit überlegener Sturm-Power wollen die Löwen das Duell in Luxemburg dominieren. Für die Gastgeber ist durchaus ein Bonuspunkt drin, der ihnen im Abstiegskampf ungemein weiterhelfen würde, aber am Ende setzt sich der TSV mit +17 Zählern durch.
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