Der SCN schloss die Hinrunde in Hausen mit makelloser Bilanz ab.
Am Wochenende hat sich die Frauenbundesliga mit dem letzten Spieltag des Jahres 2018 in die Winterpause verabschiedet. Durch die Abstellung der 7er-Nationalspielerinnen für die Dubai 7s und viele verletzungsbedingte Ausfälle zum Ende eines langen Rugbyjahres hin, waren praktisch alle Teams personell gebeutelt und dürften mehr oder weniger froh über die anstehende Winterpause sein. Überraschungen in den Begegnungen des sechsten Spieltages blieben jedoch aus: sowohl die Heidelberger Teams als auch der RSV Köln setzten sich in ihren Partien sicher durch.
RSV Köln - FC St. Pauli 70:0 (Halbzeitstand 0:34)
Zum Jahresabschluss bescherte der RSV Köln seinem Anhang im heimischen Rugbypark noch einen weiteren ungefährdeten Bonuspunktsieg. Dabei waren die Kölnerinnen ohne verschiedene Leistungsträgerinnen angetreten: Unter anderem fehlte Spielführerin Dana Kleine-Grefe, ebenso, wie die Nationalspielerinnen Mareike Bier und Melissa Paul.
Hamburg war jedoch seinerseits gleichfalls durch zahlreiche Verletztungen – darunter Spielführerin Anna Breitenfeld – sowie ganze sechs Abstellungen von Nationalspielerinnen für die Dubai 7s in der Hintermannschaft geschwächt. Dadurch waren die Hanseatinnen auf dem nicht sonderlich grünen Rasen den Domstädterinnen klar unterlegen. Im Sturm waren die Gäste zwar auf Augenhöhe und dominierten zumindest an der Gasse, dennoch wurde es immer gefährlich, wenn der RSV in Ballbesitz war und ins Laufen kam.
So kamen die Bordeauxroten immer wieder zum Abschluss - es waren dabei Hille Jansen und Sylvia Kling, die dabei in herausragten und die meisten Punkte besorgten: Jansen legte vier Versuche und traf fünf Erhöhungen, Sylvia Kling gelangen gar sieben Versuche. Fiona Krieger legte einen weitere Versuch für die Gastgeberinnen. Kling – vor der Saison vom Meister SC Neuenheim an den Rhein gewechselt - führt dadurch mit inzwischen 17 Versuchen in sechs Spielen die Scorerliste der Frauenbundesliga an.
Fazit der Partie: Köln darf den Blick in der Tabelle weiter auf den Spitzenplatz richten, der FC St. Pauli liegt auf einem Halbfinalplatz und kann darauf im Frühjahr aufbauen, wenn dem Team zahlreiche Spitzenkräfte wieder zur Verfügung stehen.
Heidelberger RK - SG Ruckoons 97:0 (46:0)
Mit einem hohen Sieg gegen die SG Dortmund/Aachen geht es für den Heidelberger RK in die Winterpause. Viele Ausfälle, vor allem in der Hintermannschaft, ohne die in Dubai weilenden Siebener-Nationalspielerinnen Hacker und Pfisterer, führten dazu, dass auch der HRK auf einigen Positionen verändert starten musste. Trotzdem war Heidelberg wieder ein schwieriges Pflaster für die ebenfalls personell gebeutelten Liga-Neulinge.
Die Ruckoons kämpften fleißig, hatten aber zu selten selbst Ballbesitz, um die die Zebras in ihrem Vorwärtsdrang zu stören. Deren erfahrene Schrittmacher Svetlana Hess und Friederike Kempter glänzten in einem jungen Team mit starken Leistungen. Hess kommt nach fast drei Jahren Zwangspause immer besser in Tritt und legte in ihrem dritten Auftritt nach Comeback vier Versuche. Dazu punkteten Lara Bürger(3), Sophie Außenhofer(2), Zoé Würmli(2), Sophie Hacker, Alicia Hohl, Fina Morawitz, Mona Bieringer, Johanna Alfs und Friederike Kempter mit 13 weiteren Versuchen. Zoé Würmli(4), Lara Bürger und Accu Selzer waren mit sechs Erhöhungen erfolgreich.
Die Niederlage beim ehemaligen Serienmeister ist für die Ruckoons aber kein Beinbruch, liegen sie doch nach sechs Spieltagen vor allem kämpferisch voll im Soll. Bereits vor Beginn der Debütsaison war absehbar, dass es gegen die Topteams schwierig werden würde - blamiert haben sich die Waschbären aber nie und dazu in der Hinrunde ihrer ersten Bundesligasaison sogar schon den ersten Punkt errungen. Der Heidelberger RK hat sich nach der empfindlichen Schlappe in Köln wieder gefangen und kann im Frühjahr sein Saisonziel DM-Finale noch erreichen.
SG Rhein-Main – SC Neuenheim 7:59 (0:36)
Auch in dieser Partie mussten beide Seiten zahlreiche Ausfälle kompensieren und traten im Vergleich zum letzten Spieltag mit stark veränderten Aufstellungen an. Während bei den Gastgeberinnen unter anderem Nationalspielerin Pia Richter und Innendreiviertel Corinna Vogelsang fehlten, war der SCN in der Begegnung auf der Anlage der TGS Hausen, im Vergleich zum letzten Spiel, auf zehn Positionen verändert.
Der SCN hatte trotz der vielen Wechsel jedoch von Beginn an die Partie unter Kontrolle und war insbesondere läuferisch und technisch, wie auch an den Standards überlegen, auch wenn die Verteidigung teilweise etwas wackelig agierte. So punkteten die Königsblauen durch Maite Bredehöft, Lisa Bohrmann, Zoe Chioato(2), Marie Fronius, Eva Laucht, Jessi Neues und Laura Schwinn(2) mit insgesamt neun Versuchen. Neuenheims Schlussspielerin Laura Schwinn traf dazu mit drei Erhöhungen und zwei Straftritten, Zoe Chioato traf eine weitere Erhöhung.
Die Gastgeberinnen hatten immer gefährliche Konter und vor allem mit der früheren SCN-Stürmerin Katharina Schädlich und der sehr auffälligen Nationalspielerin Corinna Völker starke Szenen, kam aber erst in der Schlussphase zu einem umjubelten Versuch durch Marie-Theres Smolle. Lina Chioato fügte mit der erfolgreichen Erhöhung zwei weitere Punkte hinzu. Auf Seiten der SG debütierte Helene Joßberger, beim SCN kamen die U18-Spielerinnen Ilaria Krischak und Maike Waibel zum ersten Mal in der Bundesliga zum Einsatz.
Am Ende waren beide Seiten zufrieden mit dem Ergebnis und einem ansehnlichen Spiel. Die SG hatte die vielleicht beste Leistung im bisherigen Saisonverlauf gezeigt und der SCN eindrucksvoll nachgewiesen, dass seine Kadertiefe auch zahlreichste Ausfälle kompensieren kann.
Tabelle Frauen-Bundesliga
Team |
Spiele |
Punkte |
Differenz |
1. SC Neuenheim
|
6
|
30 |
+322 |
2. RSV Köln
|
6
|
26 |
+327 |
3. Heidelberger RK
|
6 |
21 |
+198 |
4. FC St. Pauli
|
6
|
10 |
-116
|
5. SG Rhein-Main |
6 |
4 |
-317 |
6. SG Rugby Ruckoons |
6 |
1 |
-414 |
Die nächsten Termine der Frauenbundesliga:
Sa.02.03.2019 14:00 RSV Köln - SG Rhein-Main Sa.02.03.2019 14:00 SC Neuenheim - Heidelberger RK Sa.02.03.2019 14:00 SG Dortmund/Aachen - FC St. Pauli
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