Registrieren
TR-Expertenforum: Die Spieler im Fokus im November
Drucken
Geschrieben von TotalRugby Team   
Freitag, 2. November 2018

Image
Manu is back! So wie er einst die All Blacks eigenhändig auseinandernahm, wollen ihn die England-Fans bald wieder sehen.

Morgen starten die Novemer-Internationals, das letzte große Kräftemessen zwischen Nord- und Südhemisphäre vor der WM nächstes Jahr in Japan. Selten wurden die Herbst-Länderspiele derart sehnsüchtig erwartet wie in diesem Jahr - nicht zuletzt, weil einige ganz große Namen auf die große internationale Bühne zurückkehren. In Deutschland gibt es an den kommenden vier Wochenenden gleich elf Spiele live zu sehen, Grund genug sich mit den Stars der kommenden Wochen auseinanderzusetzen. Wir haben das Kommentatoren-Team von DAZN nach den drei Spielern gefragt, auf die sie sich in den kommenden Tagen am meisten freuen und warum das der Fall ist.

Dabei ist es egal, ob Jungspund oder zurückkehrender Superstar - wenig verwunderlich haben es zwei England-Stars, die zuletzt aus verschiedenen Gründen außen vor waren, auf die Liste der DAZN-Experten geschafft. Der lange verletzte und nun endlich wieder in den England-Kader zurückberufene Manu Tuilagi und das aus Frankreich zurückgekehrte Enfant Terrible Chris Ashton.

Jan Lüdeke

Manu Tuilagi (England) – "Lange raus, oft verletzt, jetzt wieder in Topform. Eddie Jones will eine Mannschaft, die eine brutale Physis mitbringt, da ist Tuilagi der richtige. Kann Englands Hintermannschaft auf ein anderes Level heben."

 

Endlich wieder in Topform: Englands explosiver Innen Manu Tuilagi

Julien Marchand (Frankreich) – "Der Hakler ist im Alter von 23 Jahren Kapitän von Toulouse und hatte im Oktober ein Riesenspiel im Champions Cup, als sein Team es überraschend schaffte, Titelverteidiger Leinster zu schlagen. Gefährlich im offenen Spiel, stark bei den Standards."

Luke Morgan (Wales) – "Er war der Star der walisischen 7er-Auswahl, ist jetzt zum 15er gewechselt und hat für die Ospreys direkt mal vier Versuche in seinen ersten sechs Spielen gelegt. Wales ist auf seiner Position gut besetzt, aber er kann sich trotzdem durchsetzen."
"
Sven Gabbei

Chris Ashton (England) - "Sechs Wochen vor der WM 2015 kurioserweise von Stuart Lancaster ausgebootet und dann nach weiterer nicht-Berücksichtigung ins französische Exil nach Toulon gewechselt hat der Ex-Rugby-Leaguer aus Wigan in Frankreich den Versuche-Rekord neu aufgestellt. Im Mai mit den Babaas noch einen Hat-Trick gegen die England XV und jetzt vielleicht auf dem Weg mit England zur WM in Japan?! Genau und nur deswegen hat er Toulon verlassen. Er scheint allerdings im englischen Team entweder von Anfang an zu spielen oder gar nicht, solange ein Bankplatz für George Ford reserviert ist. Da hat ihm die lange Sperre aus der Pre-Season gegen Castres auch nicht geholfen. Ich hoffe aber es ist bald wieder Zeit „to splash again“ im England-Team."

 

Ashton und sein berühmter Ash Splash sind zurück

Malcolm Marx (Südafrika) - "Der unermüdliche Arbeiter, wie geschaffen dafür dort zu ackern, wo es richtig weh tut. Seine vielen Turnovers am Kontaktpunkt haben die Springboks in der Rugby Championship immer wieder am Leben gehalten. Dazu in der Offensive ein mehr als starker Ballträger mit einem feinen Händchen im freien Spiel. Abgerundet mit einem soliden Gegrängespiel und einem sehr akuraten Einwurf in die Gasse. Kurzum der perfekte moderne Hakler. Spielen er und Eben Etzebeth gut, ist Südafrika immer gut im Spiel."

Ben Smith (Neuseeland) - "Ich habe noch nie so einen unscheinbaren Menschen so gut Rugby spielen sehen. Seit 2009 überragend unter dem hohen Ball und im Einleiten der Gegenangriffe. Davon lebt das Spiel der All Blacks wie von nichts anderem. Seit mehreren Jahren in der Leadership-Group von Neuseeland, Vize Kapitän und eine der Personen, auf die Steve Hansen auf dem Weg zur Titelverteidigung in Japan unter keinen Umständen verzichten kann. Hatte in der Vergangenheit viele Gehirnerschütterungen und wird seitdem sehr genau gemanaged, was seine Einsatzzeiten angeht. Kann nicht nur Schluss spielen, sondern ist auch schnell genug um auf der Ecke zu punkten. Ist oft das Gleitmittel der All Blacks um gegnerische Verteidigungen zu knacken."

Simon Jung

Maro Itoje (England) - "Aufgrund von vielen verletzungsbedingten Ausfällen bekommen wir diesen Herbst ein ganz ungewohntes englisches Forward Pack zu sehen. Auf fast allen Stationen gibt es Ausfälle zu beklagen und das bei einer Nation, die so sehr auf die Standards setzt. Maro Itoje ist eine Macht in der Gasse und ein Hybrid im offenen Spiel. Seine Carries sind die einer wuchtigen Zweiten Reihe, gleichzeitig ist er ein Turnover-Spezialist und kann sich in diesem Gebiet mit den Besten der Welt messen. Gegen Südafrika braucht er ein starkes Spiel!"

Malcolm Marx (Südafrika) - "Beim 2:1 Test-Series-Sieg der Springboks über England hat er noch gefehlt, aber Marx ist vermutlich der erste Spieler auf dem Team Sheet von Rassie Erasmus. Die Rückkehr von Schalk Brits nach Südafrika dürfte Marx noch mehr anspornen, sich nicht in seiner Rolle als erster Mann auf der Hakler-Position auszuruhen, sondern Akzente zu setzen."

Richie Mo‘unga (Neuseeland) - "Wie hat es der einzig wahre Andy Goode nochmal formuliert? Beauden Barrett ist der individuell beste Rugbyspieler weltweit, der aktuell auf der Verbinder-Position spielt. Aber er ist nicht der beste Verbinder. Richie Mo‘unga spielt seit Jahren unglaublich für die Crusaders und kommt auch langsam aber sicher immer mehr rein bei den All Blacks. Er kann das Spielgeschehen besser leiten als Barrett und ist auch wegen seines Kickspiels für ihn eine ernst zu nehmende Konkurrenz in Hinsicht auf den World Cup. Eine Kombination mit Mo‘unga als 10 und Barrett als 15 könnte ich mir gut vorstellen."

Eine Alternative zu Beauden Barrett? Richie Mo'unga schickt sich an Neuseelands Verbinder zu werden

TR Redaktion:

Blair Kinghorn (Schottland) - "Bei den Schotten fällt den ganzen November Superstar Stuart Hogg aus. Eigentlich ist Hogg für die Bravehearts kaum zu ersetzen, aber geradezu wie gerufen hat sich mit Blair Kinghorn ein anderer Schlussspieler in den letzten Wochen ins Rampenlicht gespielt. Für seinen Klub Edinburgh hat der erste 21-jährige in den letzten Wochen unglaublich gut gespielt und ist mit dem Ball in der Hand fast so gefährlich, wie der Mann, den er nun ersetzen soll. Geht das Experiment mit Kinghorn gegen die Top-Teams Südafrika und Argentinien gut, hat Schottland-Trainer Townsend im kommenden Jahr ein Luxus-Problem auf der Schluss-Position."

Aphiwe Dyanty (Südafrika) - "Der Durchstarter bei den Südafrikanern in diesem Jahr. Der pfeilschnelle Außen war einer der besten Spieler in der Rugby Championship. Dabei hatte Dyanty vor fünf Jahren nach der High School eigentlich die Rugby-Stiefel an den Nagel gehängt. Zum Glück ließ er sich zu Studienzeiten überreden und nun hat es der 24-jährige innerhalb von zwei Jahren zum vielversprechendsten Außen der Boks geschafft. In den kommenden Wochen wird er unter Beweis stellen müssen, dass er auch in den nasskalten Bedingungen im herbstlichen Europa eine Waffe ist."

Dane Coles (Neuseeland) - "Der 31-jährige Neuseeland-Hakler ist alles andere, als ein Newcomer. Im Gegenteil - jahrelang war er der weltbeste Spieler auf seiner Position, die er geradezu neu definierte. Dynamisch, atemberaubend schnell und wie ein dritter Flanker agierend, hatte Coles es mit den Hurricanes und All Blacks zum vielumjubelten Star geschafft. Doch dann musste er 2017 fast eine Saison lang wegen wiederholter Gehirnerschütterungen aussetzen und riss sich zu allem Überfluss vor gut einem Jahr das Kreuzband. Nun ist Coles endlich zurück und will sich sein schwarzes Hakler-Shirt vom vier Jahre jüngeren Codie Taylor zurückerobern. Morgen im Spiel gegen Japan bekommt er die erste Chance sich erneut zu beweisen."

Er hat die Hakler-Position neu definiert: Dane Coles

Artikel empfehlen
Kommentare (0)add comment

Kommentar schreiben
Du mußt angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.

busy
Letzte Aktualisierung ( Samstag, 3. November 2018 )
 
< vorheriger Artikel   nächster Artikel >

honeypot@totalrugby.de
Advertisement