Vor dem morgigen Länderspiel hatten die Fünfzehner-Damen noch die Chance die Hauptstadt zu erkunden.
An der Berliner Buschallee, der Anlage des RK 03 Berlin, treffen die deutschen Fünfzehner-Frauen auf die Auswahl des Nachbarlandes Tschechien. Beim Spiel in der Hauptstadt geht die neuformierte Mannschaft mit einem neuen Trainerteam favorisiert in das Spiel. Derweil haben die Fünfzehner-Herren in Lissabon ihr Testspiel gegen Portugal absolviert.
Seit dem Rugby-Europe Trophy-Turnier im Februar-Schnee von Brüssel, bei dem ein toller Sieg über Gastgeber Belgien und eine klare Niederlage gegen die auf Weltranglisten-Platz zehn rangierenden Spanier heraussprang, hatte die DRF XV kein Länderspiel mehr absolviert. Umso größer ist nun die Vorfreude, wie Neu-Coach Dirk Frase gegenüber TR erklärt: „Wir freuen uns wirklich auf dieses Spiel morgen.“ Gegen die auf Platz 52 und damit am Ende der Weltrangliste befindlichen Tschechien dürfte sich für das neue Trainerteam um Frase und Paul McGuigan die Chance ergeben zu experimentieren und am neuen Spielsystem zu feilen.
Immerhin sind nur noch 10 Spielerinnen vom EM-Turnier vergangenen Winter auch nun wieder im Kader wiederzufinden - weswegen sich Frase und McGuigan zum Ziel gesetzt haben die Integration der Neulinge anzuschieben. In sieben Stützpunkt-Trainings habe man im August und September, wie Frase weiter erklärt, insgesamt 120 Spielerinnen gesichtet. Diejenigen Neulinge, die es ins Team geschafft haben, müssen nun Verantwortung übernehmen und auch im internationalen Vergleich ihr Können unter Beweis stellen und sich für das im kommenden Jahr erneut stattfindende Rugby Europe Trophy Turnier empfehlen.
Lokalmatadorin Bahlmann im "Kampfmodus"
Ein besonderes Augenmerk wird in Berlin auf der Lokalmatadorin Vivian Bahlmann liegen. Sie ist die einzige Vertreterin des gastgebenden RK 03 Berlin, der zurzeit nur im Siebener-Rugby ein Team stellt. Doch die ehemalige Siebener-Nationalspielerin und Sportsoldatin hat für den RSV Köln bereits Erfahrung in der klassischen Rugby-Variante sammeln dürfen. In einem Interview mit dem Berliner Tagesspiegel erklärte sie nun, dass sie für diese Chance mit dem Adler auf der Brust mit den Herren des RK trainiere und dazu noch regelmäßig eine Stunde früher antritt, um Sonderschichten einzulegen - so viel Ehrgeiz belohnte das DRF-XV-Trainerteam mit einer Nominierung und Bahlmann ließ die Hauptstadtpresse gleich noch wissen: „Wenn ich auf dem Feld stehe, bin ich im Kampfmodus, dann habe ich gar keine Angst davor, was passieren könnte.“
Auch England-Legionärin Nora Baltruweit, die bei den Wasps in Englands Premiership spielt, ist mit in Berlin dabei. Dazu sind auch einige Spieler aus dem Kader der Frauen-Siebener-Nationalmannschaft wie Lisa Borhmann oder Josephine Pora im DRF-XV-Aufgebot. Der FC St. Pauli und der deutsche Meister Neuenheim stellen dabei mit acht Spielerinnen das jeweils größte Kontingent:
FC St. Pauli: Gesine Adler, Anna Breitenfeld, Laura Dervari, Katharina Epp, Marlene Lorenz, Josephine Pora, Catharina Rickel, Yona Rossol Heidelberger RK: Theresa Hauth, Lena Krienke, Salome Trauth, Muriel Weigel RK 03 Berlin: Vivian Bahlmann RSV Köln: Mareike Bier, Melissa Paul SC Neuenheim: Lisa Bohrmann, Johanna Carter, Anja Czaika, Marlis Gerigk, Jessica Neues, Lea Predikant, Elisa Trick, Monica Yee SG Rhein-Main: Meike Hedderich, Pia Richter, Corinna Völker Wasps: Nora Baltruweit
Ankick auf der Berliner Anlage in Weißensee ist um 14 Uhr und Eintrittskarten kosten 10€.
Die deutschen Herren haben derweil ihren ersten und einzigen Test gegen Portugal bereits heute absolviert. Der gastgebende Verband der Portugiesen vermeldete ein 29:29 unentschieden nach dem über drei Halbzeiten à 30 Minuten ausgetragenen Spiel in Lissabon. Im deutschen Camp hatte man von allerdings von vornherein betont, dass dies kein richtiges Länderspiel sei. Auch wenn es in den regulären Trikots gegen einen Gegner ging, den man noch im Juni hatte hauchdünn mit 16:13 besiegen können, um sich überhaupt die unverhoffte WM-Chance zu sichern.
In den Pausen wurden jeweils weite teile des Teams ausgetauscht - man hatte sich mit den Portugiesen, die sich auf ihr Auf- und Abstiegsspiel gegen Rumänien am 10.11. vorbereiten, darauf geeinigt unbegrenzt wechseln zu dürfen. In Sachen gewonnener Erkenntnisse hielt man sich im deutschen Trainerteam bedeckt, die aber wohl wichtigste Nachricht ist, dass abgesehen von einiger kleiner Blessuren alle Spieler morgen wieder heil nach Deutschland reisen werden.
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