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Unsere Jungs in Frankreich: Ferreira landet bei Nostadts Ex-Klub, Hilsenbeck & Menzel mit Siegen
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Montag, 8. Oktober 2018

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DRV-XV-Kapitän Julius Nostadt wird für den Zweitligisten Aurillac immer wichtiger.

Das DRV-XV-Kontingent in Frankreich ist um einen prominenten Namen gewachsen. Dritte-Reihe-Stürmer Sebastian Ferreira hat bei Julius Nostadts Ex-Klub Chambery in Frankreichs dritter Liga angeheuert. Nostadt selbst musste nach viel harter Arbeit in den letzten Wochen auch an diesem Wochenende beim Sieg seines neuen Klubs Aurillac auf die Zähne beißen. Das deutsche Spielmacher-Duo Hilsenbeck-Menzel feierte mit ihrem bretonischen Klub Vannes ebenso einen Sieg, während DRV-XV-Außen Oltmann bei der Niederlage seines Klubs Carcassonne immerhin den ersten persönlichen Saison-Versuch legen konnte.

Nostadts schmerzhafter Befreiungsschlag

Seit unserem letzten Frankreich-Update vor genau einem Monat hat der Zweitligaklub von DRV-XV-Kapitän Julius Nostadt eine Mini-Krise durchlaufen. Zwei Niederlagen gegen zwei Klubs aus oberen Mittelfeld, erst auswärts gegen Soyaux Angoulême und dann daheim gegen Nevers, hatten dem Klub aus dem südlichen Zentralmassiv zugesetzt. Zu allem Überfluss wartete dann vor einer Woche noch das Derby beim großen Nachbarn Brive - der Lokalrivale war nach fünf Jahren im Oberhaus in der Vorsaison aus der Top 14 abgestiegen und gilt als heißer Rivale auf den Wiederaufstieg.

Vor gut 11.000 Zuschauern im Stade Amédée-Domenech ließen sich Nostadt, der in dieser Saison alle Spiele von Beginn an bestritten hat, und sein Klub überrollen. Brive legte gleich fünf Versuche und erst gegen Ende der Partie konnte Aurillac das Ergebnis ein wenig erträglicher gestalten - zum Schlusspfiff stand es 36:14. DRV-Prop Nostadt holte sich zu allem Überfluss noch eine gelbe Karte ab. Für Aurillac bleibt der deutsche Stürmer dennoch ein wichtiger Pfeiler und findet sich Woche für Woche in der Startfünfzehn wieder.

DRV-XV-Kapitän Julius Nostadt (Nummer 1) mit dem gefühlvollen Pass, der zum Versuch führt

So startete Nostadt auch im Heimspiel am vergangenen Freitag gegen den Tabellennachbarn und Ex-Klub von Damien Tussac, Montauban. Dabei stellte Nostadt unter Beweis, dass er auch als Erste-Reihe-Stürmer nicht nur die Drecksbarbeit erledigen kann. Mit einem perfekt getimeten kurzen Pass auf Zweite-Reihe-Stürmer Corbex leitete Nostadt den ersten Versuch seiner Mannschaft ein.

Nach einer guten halben Stunde ließ sich Nostadt beim Stand von 20:3 dann aber mit Nackenbeschwerden auswechseln. Doch damit war die Arbeit nicht getan für Nostadt, denn sein Ersatzmann Youssef Amrouni verletzte sich und so musste Nostadt in der Schlussviertelstunde noch einmal auf den Rasen. Dabei verschlimmerte sich die Blessur des DRV-XV-Kapitäns zum Glück nicht weiter, wie Nostadt im Gespräch mit TR bestätigte, im Gegenteil: Mit seiner ersten Aktion holte der Ex-Handschuhsheimer im Gedränge einen Straftritt raus und trug dazu bei, den 28:15 Sieg seines Klubs nach Hause zu fahren.

Am kommenden Wochenende tritt Aurillac dann auswärts beim ehemaligen Europacupfinalisten Biarritz an, bevor Nostadt endlich eine spielfreie Woche erhält. Gerade für Spieler in der ersten Sturmreihe ist es nämlich alles andere als normal, Woche für Woche jedes Spiel zu starten und derart lange auf dem Rasen zu stehen. Für Nostadt, dessen Gedanken laut eigener Aussage immer häufiger zum WM-Qualiturnier in Marseille schweifen, geht es am spielfreien Wochenende dann auch wieder Mal in die deutsche Heimat.

Mittlerweile kaum mehr aus der Aurillac Start-XV wegzudenken: DRV-Kapitän Nostadt

Hilsenbeck und Menzel mit Vannes siegreich

Die anderen beiden Ex-Löwen in der Pro D2, Verbinder Chris Hilsenbeck und Gedrängehalb Tim Menzel, konnten mit ihrem RC Vannes seit unserem letzten Update nach einer hauchdünnen Heimniederlage gegen Absteiger Brive daheim, zwei Siege in Folge gegen Massy Colomiers feiern. Dabei kam DRV-XV-Verbinder Hilsenbeck nach der Niederlage gegen Brive, bei der der deutsche Verbinder startete, seitdem zwei Mal von der Bank. Genau andersherum war es bei Gedrängehalb Menzel, der nach einer Einwechslung gegen Brive zuletzt bei beiden Siegen startete und bis in die Schlussphase durchspielte.

Das für Hilsenbeck sehr emotionale Spiel gegen seinen langjährigen Ex-Klub Colomiers am vergangenen Wochenende war für den Spielmacher der Bretonen sicherlich ein besonderes. Kurz nach der Pause eingewechselt, konnte er mit einem Straftritt den Vorsprung seines aktuellen Klubs in die Höhe schrauben.
Als Hilsenbeck schließlich in einem Offenen drauf und dran war seinen ehemaligen Mitspielern das Spielgerät zu klauen, setzte ausgerechnet sein einstiger Hauptkonkurrent um das Zehner-Trikot, Cédric Coll, zu einem unfairen Cleanout an. Coll hob Hilsenbeck aus und ließ ihn auf den Kopf fallen - der Colomiers-Schluss war mit seiner gelben Karte mehr als gut bedient.

Das ungefährdete 16:0 bringt die Bretonen auf Rang zwölf im Pro-D2-Classement, genau einen Rang vor Nostadts Aurillac. Mit drei, bzw. sechs Zählern Vorsprung auf die Abstiegsränge müssen aber sowohl Aurillac, als auch Vannes weiter fleißig Punkte sammeln, um den Klassenerhalt möglichst früh klarzumachen.

Hier wird DRV-XV-Verbinder Hilsenbeck von Ex-Kollege Coll ausgehoben, bevor er selbst per Straftritt den Vannes-Sieg sichert

Oltmann mit erstem Versuch für Carcassonne

Deutlich weiter vorne in der Zweitliga-Tabelle Frankreichs rangiert der US Carcassonne. Die Südwest-Franzosen aus der berühmten Festungsstadt liegen trotz einer Niederlage am vergangenen Wochenende in Aix-en-Provence auf Rang fünf. Für Außendreiviertel Oltmann, der zuletzt zwei Spiele verletzungsbedingt verpasst hatte, war das Comeback auswärts gegen Provence Rugby dennoch eminent wichtig. Denn zu Saisonbeginn hatte der Super-Finisher, der die letzte Saison in Hochform als einer der Newcomer der Saison abgeschlossen hatte, noch mit Ladehemmung zu kämpfen.

Beim Gastspiel in der Provence kehrte Oltmann aber in die Startfünfzehn zurück und konnte mit einem tollen Sprint über 40 Meter den ersten Versuch der Saison für Carcassonne legen. Für die DRV XV bleibt zu hoffen, dass der 22-jährige schlaksige 1,90-Außen Oltmann wieder zu der Form findet, die ihn zum besten Newcomer und einen der besten Außen der Vorsaison hatte werden lassen. Bis zum Repechage-Turnier in Marseille bleiben dem Deutsch-Franzosen immerhin noch mehr als vier Wochen Zeit.

Endlich: Oltmanns erster Versuch der neuen Saison

Ferreira wechselt zu Ex-Nostadt-Klub Chambery

Im schlagzeilenträchtigen HRK-Aderlass, der mit mehr als ein Dutzend Wechseln vom Heidelberger Klub weg in die weite Rugby-Welt signifikant war, blieb das Schicksal eines prominenten Klub-Spielers lange ungeklärt. Dritte-Reihe-Stürmer Sebastian Ferreira hatte den deutschen Meister offiziell bis zuletzt nicht verlassen, aber seine Absicht dazu mehrmals verkündet. Zum ersten Ligaspiel war man in Heidelberg durchaus noch gespannt, ob Ferreira doch wieder in den Klub-Farben auflaufen würde, doch dazu kam es nicht.

Seit letzter Woche steht des Rätsels Lösung fest: Ferreira heuert beim ambitionierten französischen Drittligisten Chambery, bei dem Julius Nostadt in der vorletzten Saison noch aktiv war, an. Gerade richtet sich Ferreira im malerischen Ort am Fuße der Alpen ein und ist erstmal froh angekommen zu sein. Die Klubsuche hatte sich, auch aufgrund der bereits feststehenden und WM-Quali-bedingten Abwesenheit den ganzen November über hinweg, nicht einfach gestaltet, wie Ferreira gegenüber TR erläutert.

An diesem Wochenende gegen den Zweitliga-Absteiger Bourgoin stand Ferreira noch nicht im ungewohnten gelben Trikot auf dem Feld. Doch auch das soll bald folgen, sobald sprachliche Hindernisse, die laut Ferreira vor allem bei den Gasse-Codes stören, überwunden sind. Doch pünktlich zum WM-Qualiturnier will Ferreira wieder im gewohnten Weiß mit der DRV XV auflaufen. Der Traum von Japan lebt für Ferreira ebenso, wie für die anderen DRV-Legionäre, ein großes Ziel.

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