Zurück im DRV-Team: Sam Rainger hatte zuletzt bei den Oktoberfest 7s für Deutschland gespielt, sich aber dort das Kreuzband gerissen. Foto (c) Kessler
Das dritte und letzte EM-Turnier am kommenden Wochenende in Lodz wird für Deutschlands Siebener-Herren von entscheidender Bedeutung sein. Es geht darum die Qualifikation für den World-Series-Qualifier in Hongkong zu sichern. Nach dem schlechten Abschneiden in Exeter steht die DRV VII unter Druck. Das Trainerteam sorgt nun mit der Kader-Nominierung für einige Überraschungen: Einige neue, dem deutschen Rugby-Publikum eher unbekannte Namen, sowie einige prominente Spieler, die es nicht in den Kader geschafft haben.
Mit Morne Laubscher, Onisimo Nayato Seremaia und Ben Ellermann sind gleich drei EM-Debütanten mit an Bord. Laubscher ist Halbspieler beim RSV Köln, arbeitet in der Domstadt als Englisch- und Sportlehrer und ist im Jahr 2015 nach Deutschland gezogen. In Südafrika hatte der technisch versierte Gedrängehalb bei den rennomierten Lions gespielt und war mit ihnen südafrikanischer Siebener-Meister geworden. Bereits bei den Amsterdam 7s im Mai war Laubscher erstmals im DRV-Dress aufgelaufen und läuft nun erstmals bei einem EM-Turnier auf.
Onisimo Nayato Seremaia spielt beim bayerischen Zweitligaaufsteiger Nürnberg und hatte bei den deutschen Siebener-Meisterschaften im Wolfpack-Team scheinbar einen derart guten Eindruck hinterlassen, dass er nun sein DRV-Debüt geben wird. Der auf Fidschi geborene Siebener-Stürmer hätte schon letztes Jahr mit nach Dubai fliegen sollen, eine Verletzung verhinderte allerdings seinen Einsatz. Seine Stärken sieht das Trainerteam bei den Standards und Fidschi-typisch im Offload-Spiel. Der 27-jährige Seremaia ist mit einer Nürnbergerin verheiratet und lebt mit dem Nachwuchs in der Franken-Metropole.
Schon öfter mit dem Adler auf der Brust unterwegs war der erst 20-jährige Ben Ellermann, unter anderem im DRV-Development Team oder in den Vorbereitunscamps zu größeren Turnieren. Jedoch hatte es Ellermann bisher noch nicht zur Nominierung bei einem wichtigen EM-Turnier geschafft. Der Hamburger aus der Jugendabteilung des FC St. Pauli, wo er im Fünfzehner-Rugby meist auf Außen zum Einsatz kommt, wird im Siebener-Dress ebenso wie Seremaia als Stürmer zum Einsatz kommen und war zuletzt ein dreiviertel Jahr auf Rugby-Schulung in Neuseeland.
Der Kader für das am 8. und 9. September im polnischen Lodz stattfindende vierte EM-Turnier lautet:
Bridgend Ravens (Wales): Jonathan Dawe Cardiff Universität (Wales): Andrew Nurse TSV Handschuhsheim: Anjo Buckman Hannover 78: Phil Sczcesny TGS Hausen: Robert Haase RG Heidelberg: Bastian Himmer, Tim Lichtenberg RK Heusenstamm: Sam Rainger (c) RSV Köln: Morne Laubscher TSV Nürnberg 1846: Onisimo Nayato Seremaia FC St. Pauli: Ben Ellermann Vereinslos: Max Calitz
Auf Abruf: Fabian Heimpel (RG Heidelberg), Tim Biniak (RK Heusenstamm)
Sam Rainger wird nach langer Verletzung in die DRV-Auswahl zurückkehren. Zuletzt hatte der Spielmacher die Mannschaft als Kapitän angeführt, sich aber bei den Oktoberfest 7s das Kreuzband gerissen - nach langer Leidenszeit wird er nun aber sein Comeback im DRV-Dress feiern dürfen und dabei erneut als Spielführer auflaufen. Mit Phil Szczesny kehrt zudem ein weiterer erfahrener Leistungsträger zurück, der extrem viel Geschwindigkeit in das Spiel der DRV VII bringt.
Bemerkenswert ist ebenso, dass mit Robert Haase, Morne Laubscher und Onisimo Nayato Seremaia gleich drei Spieler aus dem Unterhaus im Aufgebot stehen. Nicht auf der Liste der Nominierten befinden sich zudem ebenso einige prominente Namen - neben Spielmacher Fabian Heimpel, der zuletzt jahrelang fester Bestandteil des Teams war, haben auch Tim Biniak und Carlos Soteras Merz die Nominierung verpasst.
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