Die Gruppenphase der Siebener-DM 2018 in Heusenstamm ist Geschichte - Titelverteidiger RGH machte unter den favorisierten Teams den bisher besten Eindruck. Gastgeber RK Heusenstamm setzte sich in einem Thriller gegen Germania List durch und zieht ebenso als Gruppensieger durch, wie der SC Neuenheim. Überraschend ausgeschieden ist der TSV Handschuhsheim, dem eine Niederlage gegen das Nachwuchsteam Wolfpack 7s das Genick brach.
Die RG Heidelberg ist nach dem ersten Tag am Heusenstammer Martinsee der heißeste Kandidat auf den Titel - es wäre der vierte Meistertitel in Folge. Über 500 zahlende Zuschauer und zahlreiche Helfer sowie die Teams selbst verwandelten das Gelände des Rugby Klubs Heusenstamm zumindest für dieses Wochenende ins deutsche Rugby-Mekka. Die RG Heidelberg besiegte gleich zum Auftakt das Wolfpack 7s Team - die eingespielte Siebener-Achse der Orangenen um Himmer, Heimpel und Lichtenberg triumphierte gegen die DRV-VII-Teamkollegen Calitz, Dawe und Co. Dabei konnte der junge Wolfram Hacker, der bereits zu Trainings-Camps der DRV VII eingeladen wurde, groß aufspielen.
Gegen die Leipziger und den TSV Handschuhsheim hatte die RGH dann überhaupt keine Mühen, womit morgen der TV Pforzheim auf die RGH wartet. Gerade die Löwen, die mit Anjo Buckman, Nikolai Klewinghaus und Marcel Coetzee drei Siebener-Experten an Bord hatten, sahen gegen Orange kaum den Ball. Im direkten Duell der beiden Anwärter auf den Viertelfinalplatz zwischen dem Wolfpack und dem TSV wurde es unglaublich eng. Erst ein gesetzter Straftritt nur eine Minute vor dem Ende zum 15:14, gesetzt von Andrew Nurse, versenkte die tapfer kämpfenden Löwen. Damit trifft das Wolfpack-Team morgen auf den SCN, das von DRV-VII-Co-Trainer Clemens von Grumbkow betreut wird.
Der SCN überraschte indes mit seinem Gruppensieg: Gegen Rottweil und den RK 03 Berlin hatte der Sportklub wenig Probleme und im Spiel um den Gruppensieg bezwang den TV Pforzheim erstaunlich deutlich. Der Vorjahres-Finalist wird nach seinem personellen Aderlass den Sommer über wohl kein Kandidat für Titel sein - weder am morgigen Sonntag, wenn die RGH wartet, noch in der kommenden Saison. Ein waschechtes Hannoveraner Derby wird es morgen im Viertelfinale geben. Germania List unterlag dem Gastgeber RK Heusenstamm in einem packenden Duell, weswegen die sonst ungeschlagenen Hannoveraner es mit dem Erzrivalen 78 zu tun bekommen.
Die Vorjahres-Halbfinalisten werden in diesem Jahr von Rafael Pyrasch betreut, der aber trotz dreier deutlicher Siege nicht gänzlich zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft war. Gegen Köln und den HTV waren die 78er zur Pause jeweils in einem engen Match, um dann doch mit viel Power von der Bank zu gewinnen. Pyrasch bemängelte die mangelnde taktische Disziplin seiner Jungs, sollte 78 jedoch zu seinem System finden, dürften die Hannoveraner ein Kandidat sein, die RGH zu stoppen. Heusenstamm ist der andere: Nach zwei hochsouveränen Siegen gegen die Münchner Klubs war es das Entscheidungsspiel gegen Germania, das den Füchsen den Viertelfinaleinzug bescherte. Dort warten mit den Südafrikaner All Star Lions die große Unbekannte des Turniers. Die schnellen Afrikaner könnten den Füchsen mit ihrer unkonventionellen Spielweise durchaus weh tun.
Morgen geht es ab 10 Uhr mit den Viertelfinalpartien weiter:
10:00 RG Heidelberg - TV Pforzheim 10:00 Hannover 78 - SC Germania List 10:20 RK Heusenstamm - All Star Lions 10:40 SC Neuenheim - Wolfpack 7s
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