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Rugby in der Diaspora: Blutjunge Wölfe bekommen Hilfe von einem ehemaligen Nationalspieler
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Montag, 13. August 2018

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Die Coburg Wolves haben sich innerhalb von nur wenigen Tagen zu einem richtigen Team entwickelt. Foto (c) Brandpirate/Manuel Köhler

Mit seinen gut 40.000 Einwohnern ist das oberfränkische Coburg zwar eine Stadt mit langer und teils ruhmreicher Geschichte - die Rugby-Historie des malerischen Orts in Nordbayern wird aber erst seit dem Jahr 2015 geschrieben. Damals schickte sich eine Gruppe von Schülern an den ovalen Ballsport in Coburg eine Heimat zu geben und bekam dabei nach nicht einmal einem Jahr Hilfe durch einen ehemaligen Nationalspieler. Drei Jahre später zählt der Verein gut 70 Mitglieder und spielt bald seine dritte Saison in der Verbandsliga Bayern. Teil drei unserer Series „Rugby in der Diaspora“ beschäftigt sich mit den Coburg Wolves.

Als vor knapp vier Jahren eine Gruppe von Schülern des Coburger Gymnasiums Alexandrium im Sportunterricht eine Rugby-Lektion erhielten, hatte dies relativ wenig mit dem zu tun, was man als Kenner des ovalen Ballsports erwartet. Keine Tackles, Pässe in alle Richtungen und nur rudimentäre Kenntnisse des Sports durch den Lehrer. Dennoch war das Interesse einiger damals noch minderjähriger Schüler um Daniel Bätz geweckt. Sie kauften sich einen Ball und fingen an im Park damit zu spielen. Die Gruppe wuchs schnell an und so entstand die Idee eine richtige Mannschaft zu stellen und einer Liga zu spielen.

Wie auch schon das Rugby-Team aus Werlte, mit dem wir uns im ersten Teil der Diaspora-Serie beschäftigt haben, dockten die jungen Coburger bei einem lokalen Fußballverein an. Als jüngste Abteilung des ältesten Sportvereins der Stadt, TV Coburg 1848, wird nun auch in Coburg organisiert Rugby gespielt. Initiator Daniel Bätz betont im Gespräch mit TotalRugby die positiven Erfahrungen mit dem gegangenen Weg über einen etablierten Verein. Gerade wenn es um Formalitäten und Gänge zu den Verbände gehe, seien der Erfahrungsschatz eines existierenden Vereins eine riesige Hilfe.

In Sachen Öffentlichkeitsarbeit machen die jungen Wölfe einen sehr guten Job, da könnten sich einige Bundesligisten eine Scheibe abschneiden

Darum würde Bätz auch anderen in einer ähnlichen Situation diesen Weg raten - eventuell ergäbe sich ja so ja gar die Möglichkeit einen existierenden Platz mitzubenutzen. Mittlerweile befinden sich die Wolves selbst gar in der luxuriösen Situation über einen eigenen Trainings- und Spielplatz mit permanent einbetonierten Rugby-Stangen zu verfügen. An einer Bewässerungs- sowie einer Flutlichtanlage wird gerade gearbeitet. Die ersten Spiele, bevor der Kader groß genug war um selbst eine Fünfzehn zu stellen, absolvierten die Coburger noch in den Trikots der Nachbarvereine Bamberg, Bayreuth und Illesheim. Diese hatten die noch unerfahrenen Wölfe von Anfang an mit offenen Armen aufgenommen und unterstützt.

Spielerisch hat sich seit den Anfangstagen, in denen die Gymnasiasten-Gruppe sich selbst über Internet-Videos die Grundlagen des Rugbys beigebracht hat, viel getan. Im Jahr 2016 kam mit Franz Josef Roth ein Rugby-Fanatiker mit an Bord - er hatte einst in den 80ern für Rottweil und Frankfurt 1880 in der Rugby-Bundesliga gespielt und war sogar für die DRV XV aufgelaufen. Als Trainer und Abteilungsleiter konnte Roth sowohl auf, als auch abseits dem Feld einiges in Bewegung setzen. Mit Roths Verbindungen zu lokalen Geschäftsleuten wurde die Sponsorensuche um einiges leichter.

Coburg-Wolves-Initiator Daniel Bätz mit seinen drei wertvollsten Tips, die er potenziellen Vereinsgründern auf den Weg geben würde:

"1. Als wir in der Situation waren, waren wir noch sehr jung. Was ich auf jeden Fall sagen kann: Bleibt dran, es lohnt sich!
2. Gründet keinen Verein sondern eine Abteilung. Das erspart euch einiges an Arbeit und Kosten - vielleicht haben die schon einen Platz den ihr nutzen könnt. Ihr müsst im Endeffekt einen guten Verein findet. Dann könnt ihr auch vom Know-How profitieren, wo beispielsweise am günstigsten Material angeschafft werden kann.
3. Von Anfang an Öffentlichkeitsarbeit betreiben, so viel wie möglich. Geht auf Veranstaltungen eurer Stadt, macht Werbung und zeigt Präsenz. Dann findet man über Mundpropaganda auch erfahrene Spieler. Mit Sicherheit wird es in jeder Stadt Leute geben, die schon Mal gespielt haben, oder den Sport kennen."


Die größte Herausforderung, selbst mit nunmehr 70 Mitgliedern, sieht Wolves-Initiator Bätz weiterhin in der Mitgliedergewinnung. Anfangs sei man öfter auf Rugby-Interessierte oder dem Sport aufgeschlossene gestoßen, doch mittlerweile sei das ein wenig „abgeflacht“, so Bätz im Gespräch mit TR. Eine Kooperation mit dem Hochschulsport der lokalen FH habe dem Verein einige Spieler gebracht, aber insgesamt ist man bei den Coburgern damit aber nicht gänzlich zufrieden. Zumal man bei Studenten stets mit der hohen Flutktuation zu kämpfen habe.

 

 

Kommenden Monat startet für die Wolves die mittlerweile dritte Saison

Weiterhin würde man sich bei den Wolves über jeden erfahrenen oder auch nur Rugby-Interessierten potenziellen Spieler freuen. Auch nach potenzielle Trainer, die sich um die im Aufbau befindliche Jugend-Abteilung kümmern können, wird gerade fieberhaft gesucht. Denn Ziel ist und bleibt es „Rugby in Coburg langfristig zu etablieren“, so betont es der mittlerweile 21-jährige Student Bätz. Die sportlichen Erfolge würden sich dann irgendwann von selbst einstellen. Als erste Erfolge sieht man bei den Coburgern, dass mittlerweile subjektiv deutlich mehr Einwohner der Vestestadt mit dem ovalen Ballsport etwas anfangen könnten.

Dazu hätten auch die guten Leistungen der DRV XV und DRV VII beigetragen, sowie die Rugby-Fernsehübertragungen auf Sport 1 (Die Rugby Europe Championship und die Oktoberfest 7s liefen 2016/2017 beim Münchner Sport-Sender). Abseits der Spitzenförderung würde man sich bei den fränkischen Rugby-Neulingen aber mehr Hilfe durch den bayerischen Verband sowie den DRV wünschen: „Wenn es nur ein dezidierter Ansprechpartner ist, oder ein Erfahrungsaustausch“, wie Initiator Bätz im Gespräch mit TotalRugby betont. Weiterhin sei ein einheitliches Werbekonzept seitens des Verbandes, in das die Vereine eingebunden werden könnten, wünschenswert. Die Angebote des „Get into Rugby“ Programms, geleitet von Peter Smutna, haben die Coburger indes schon mehrmals wahrgenommen.

Insgesamt zeigt die Gruppe blutjunger Coberger mit Leitwolf Roth viel Engagement. Ein Blick auf die Webseite des erst dreijährigen Vereins zeigt, was selbst in der Verbandsliga mit Einsatz möglich ist. Die Web-Präsenz der Coburger ist besser, als die der meisten Rugby-Bundesligisten. Gefüttert mit aktuellen Nachrichten und optisch sehr ansprechend gestaltet. Auch in den sozialen Medien sind die Coburger aktiv. Einige Spieler, so ist im Gespräch mit den Wolves zu hören, seien schon „per Facebook zugelaufen“. Insgesamt jedoch seien die Profile eher eine Möglichkeit um bestehenden Fans und Spieler auf dem Laufenden zu halten.

Der Rugbysport jedenfalls scheint in der Stadt mit der fast eintausendjährigen Geschichte eine neue Heimat gefunden zu haben.

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Kommentare (2)add comment

Andreas Hauer said:

2314
Teil 2
Um welchen Verein ging es in Teil 2 der Serie?
August 14, 2018

Riemi R. said:

3754
Tolle Serie.
Vielen dank für diese Serie. Solchen Reportagen sprechen mich als Neufan sehr an. Was die Internetseite der Coburger betrifft, die hat mich echt umgehauen. Super gemacht!
August 14, 2018

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Letzte Aktualisierung ( Dienstag, 14. August 2018 )
 
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SRC Ramstein 37:62

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Ramstein und Düsseldorf bestreiten das Finale und steigen in die 2. Bundesliga auf!

RL Bayern

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SSM - 50:0
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MRC - RCR 50:0
- 0:50
RCR - ARC 26:9
RCU - MRC 0:5
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RL Nord

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- 12:12
TVL - 25:26
RTM - 40:14
BW - RFC 20:8
- RTM 31:19
- RFC 17:7
- 46:12
TVL - 41:5
- 7:27
- BW 12:103

RL Ost

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19.
Spieltag
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Spieltag
- 50:0
- 31:5

RL Rheinland-Pfalz

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13.
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14.
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RCL - DJK 48:0
- TuS 68:19
RCM - 14:41
DJK - 15:48
- RCL 7:49
SSR - RCM 18:5
- 14:14
DJK - TuS 50:0
RCL - SSR 32:0
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