DRV-VII-Entwicklungsteam startet in Amsterdam, Basti Himmer kommentiert die SWS bei DAZN
Geschrieben von TotalRugby Team
Freitag, 8. Juni 2018
Robert Haase führt die DRV-VII-Entwicklungsmannschaft in Amsterdam an und soll so schnell wie möglich zu alter Stärke zurückkehren. Foto (c) Perlich
Drei Wochen vor dem zweiten EM-Turnier in Marcoussis tritt die Entwicklungsmannschaft der DRV VII in Amsterdam an und hat gleich drei neue Gesichter an Bord. In Sachen Siebener gibt es an diesem Wochenende aber eigentlich nur ein Highlight - im letzten Turnier der World Series in Paris können noch zwei Teams die Gesamtwertung für sich entscheiden: Titelverteidiger Südafrika will Tabellenführer Fidschi mit einem Sieg von Platz eins stoßen und den Titel doch noch verteidigen. Wenn das noch nicht Grund genug ist bei den Kollegen von DAZN einzuschalten, hat der Sportstreamingdienst noch ein Schmankerl parat: DRV-VII-Leistungsträger und Mannschafts-Spaßvogel Basti Himmer höchstselbst wird als Co-Kommentator fungieren.
Die Amsterdam 7s sind seit über 40 Jahren eines der bekanntesten Siebener-Turniere Europas und vom Spielniveau her nicht weit vom internationalen Niveau anzusiedeln. Auch deshalb, weil neben vereinzelten Nationalmannschaften auch zahlreiche hochwertig besetzte Einladungsteams in Amsterdam starten. Mannschaften wie die Samurai 7s oder Susies Saloon starten Jahr für Jahr im europäischen Siebener-Sommer mit ehemaligen Nationalspielern, teils sogar von England oder den All Blacks Sevens. In diesem Jahr ist zudem alter Bekannter unserer DRV VII mit von der Partie in der Holland-Metropole - die Nationalmannschaft Hongkongs, gegen die unsere DRV VII nun zum vierten Mal in drei Jahren bei den dortigen Sevens spielen musste.
Für das deutsche Siebener-Programm eine optimale Gelegenheit junge Spieler an das Team heranzuführen. Dazu können andere Spieler die dringend Spielpraxis benötigen, da sie beispielsweise von Verletzungen zurückkommen, diese bei Turnieren, wie dem in Amsterdam, sammeln. Beim Blick auf den Kader der DRV-VII-Entwicklungsmannschaft stechen drei neue Namen heraus. David Schohr, Außen von Hannover 78, Morne Laubscher, Gedrängehalb vom RSV Köln, sowie Verbinder Andrew Nurse aus Wales, der wie Jonathan Dawe an der Uni Cardiff studiert.
Drei Neue für die DRV VII
Schohr ist ein junges Talent auf Außen, der zuletzt im Bundesliga-Halbfinale mit seinen 78ern gegen die RGH von sich reden machen konnte, als er gleich zwei Versuche legen konnte. Das war auch Siebener-Nationaltrainer von Grumbkow, der die Mannschaft in Amsterdam betreut, nicht entgangen: „Er war schon einmal eine ganze Woche bei uns in Heidelberg und hat einen guten Eindruck hinterlassen. Jetzt wollen wir sehen, wie er sich auf internationalem Niveau schlägt.“
Morne Laubscher wiederum ist ein erfahrener Gedrängehalb, den es 2015 wegen seiner Freundin in die Domstadt Köln zog, wo er als Lehrer arbeitet. Er hatte zuvor mit den Lions bereits im südafrikanischen Nachwuchs-Currie-Cup gespielt und konnte die südafrikanische Siebener-Meisterschaft gewinnen. Zuletzt hatte er vor allem als Trainer der U18-Nationalmannschaft der Frauen und der Kölner Damen-Mannschaft von sich Reden gemacht. Nun, da er über die sogenannte 36-Monatsregel für Deutschland spielberechtigt ist, will er auch auf dem Feld für Schlagzeilen sorgen. Trainer von Grumbkow sieht in ihm einen technisch begabten erfahrenen Spieler, der auch bei der EM-Serie eine Alternative sein könnte.
Der gebürtige Südafrikaner Laubscher ist schon seit 2015 für den RSV Köln aktiv
Andrew Nurse wiederum ist Waliser mit deutschen Vorfahren und ist, so erklärt es von Grumbkow im Gespräch mit TR, im Wissen um seine Spielberechtigung für Deutschland von sich aus auf das deutsche Team zugekommen. Er ist sowohl auf der Gedrängehalb- als auch auf der Verbinderposition einsetzbar, mit einem guten Pass und Übersicht gesegnet und dazu noch sehr fit. Auch ihn wolle man laut von Grumbkow unter erschwerten Bedingungen auf Herz und Nieren prüfen.
Als Kapitän anführen wird die Mannschaft Robert Haase, den man im DRV-VII-Team so schnell wie möglich wieder an sein Top-Niveau heranführen will. Derweil erhalten Joshua Tasche und Christopher Korn weitere Spielpraxis und damit Chancen sich beim Trainerteam zu empfehlen. John Dawe und das Hannoveraner Quartett, bestehend aus Fischer, Daniel Koch, Meyer und Müller komplettieren den Kader.
World-Series-Entscheidung in Paris kommentiert von Basti Himmer
500 km südwestlich endet die diesjährige Sevens World Series im Pariser Stade Jean Bouin. Erneut wird Irland als Gastmannschaft am Start sein und nach dem überragenden dritten Platz von London wird es spannend zu verfolgen sein, wie sich Deutschlands Haupt-Hongkong-Konkurrent beim zweiten Mal als Gast-Mannschaft schlagen wird. Doch eigentlich steht das Turnier ganz im Zeichen der beiden besten Siebener-Mannschaften zurzeit.
Ein Beitrag geteilt von TotalRugby.de (@totalrugby.de) am Jun 8, 2018 um 12:29 PDT
Fidschi geht nach vier Turnier-Siegen in Folge als Favorit in das letzte Turnier. Nach einem schwachen Saisonauftakt hatte sich die Mannschaft von Gareth Baber seit dem Turnier von Vancouver brutal gesteigert und in den letzten sechs Turnieren nur ein einziges Spiel verloren. Die in Dubai stark gestarteten Blitzboks hingegen haben einen entgegengesetzten Saisonverlauf. Jedoch hat das Finale von London, in dem sich Fidschi nur hauchdünn vor den Boks durchsetzen können gezeigt: diese Teams nehmen sich so gut wie nichts und sind der restlichen Konkurrenz weit enteilt.
Mit Blick auf die anstehende Siebener-WM in San Francisco hat sich Fidschi noch einmal verstärkt und gleich zwei absolute Hochkaräter zurück in die Mannschaft gebracht: Josua Tuisova und Sami Radradra vom RC Toulon. Tuisova hatte bereits mit Fidschi Gold in Rio geholt, während Radradra einst aus dem Fidschi-Team in die australische NRL abgeworben wurde und dort zum Superstar wurde - für das Pariser Turnier wird das destruktive Duo nun aber geschont, bevor es in San Francisco im nächsten Monat um den WM-Titel geht. Ein Halbfinaleinzug würde dem Team des Olympiasiegers derweil reichen um die Gesamtwertung von den Südafrikanern zurückzuerobern.
Bereits in London konnten die beiden Toulon-Stars im Siebener glänzen
Die gesamte Übertragung bei DAZN dürfte an diesem Wochenende noch einen Ticken interessanter werden, da DRV-VII-Star Bastian Himmer als Co-Kommentator mitwirken wird. Im Team ist Himmer nur als der wohl größte Charakter bekannt und nie um einen Scherz verlegen.