Welch packendes Duell sich StuSta und Hausen da geliefert haben. Foto (c) Perlich
Am Wochenende gab es vier Vorentscheidungen im Kampf um den Aufstieg ins Rugby-Oberhaus. Ein packendes Duell lieferten sich die Münchner von der StuSta und deren Gäste aus Hausen. Luxemburg wird nach dem souveränen Sieg über Rottweil nun gegen die Münchner um den direkten Wiederaufstieg spielen. Im Norden hatte Pauli leichtes Spiel gegen Potsdam und wird nun im vierten und entscheidenden Duell mit Rekordmeister Victoria Linden um die Bundesliga-Rückkehr spielen.
Süd-West
Der Aufstiegskampf im Südwesten der Republik könnte kaum spannender sein, es kommt nach zwei Favoritensiegen zum Spitzenspiel zwischen dem Süd- und dem Westmeister der zweiten Liga. Im englischen Garten hatte die TGS Hausen der Münchner StuSta einen harten Kampf geliefert - den wohl härtesten der bisherigen Saison wie Münchens Verbinder Simon Jung gegenüber TR bestätigte: „Hausen war der schwierigste Gegner, gegen den wir seit langem gespielt haben. Vor allem in der ersten Hälfte hatten wir nicht genug Ballbesitz und Spielanteil.“
Mit Hausens schwerem Sturm hatten die Münchner Anfangs Probleme
Dabei hatten die Münchner für ihr Halbfinale große Geschütze aufgefahren - mit guten Verbindungen zum Fernsehen in der Medienstadt München organisierte die StuSta eine fernsehreife Übertragung mit gleich vier Kameras, Kommentar und eingeblendetem Spielstand. Angesichts der Tatsache, dass nicht Mal alle Erstligisten es regelmäßig schaffen ihre Spiele zu tickern, eine wirklich beeindruckende Leistung.
Auf dem Feld hatten die Münchner anfangs Probleme mit dem physischen Spiel der Gäste aus dem Frankfurter Umland. Die schweren TGS-Recken wussten es immer wieder den Ballbesitz der StuSta in den Rucks zu beenden und selbst mit den guten Sturmläufern Meter zu machen und Verteidiger zu binden. Noch zur Pause lagen die Gäste überraschend vorn.
Das gesamte Spiel ist auf der StuSta-Seite abrufbar (Ankick bei Minute 54)
In Durchgang zwei zeigte die StuSta aber zunehmend ihre Spielfreude und hielt den Ball für mehr und mehr Phasen am Leben. Verbinder Jung zu TR: „ In der zweiten Hälfte dann haben unsere Kombinationen besser funktioniert. Generell sind wir mit unsrer Verteidigung nicht unzufrieden, aber wissen, dass im Angriff mehr geht“, das Resultat: Zunehmend ermüdende Hausener mussten dem hohen Tempo und den hochsommerlichen Temperaturen Tribut zahlen und so ergaben sich mehr und mehr Lücken.
Am Ende siegte der Süd-Meister mit 34:20 gegen den West-Vertreter, nachdem die Studenten noch im Vorjahr an Aachen gescheitert waren. Nun folgt der Auslosung nach der schwere Weg nach Luxemburg, den die StuSta-Herren schon am Freitag antreten werden. Spielmacher Jung gibt gegenüber TR die Losung „im Angriff muss bei uns gegen Luxemburg mehr gehen“ aus. Denn auch in München hat man verfolgt, dass sich die Rugger aus dem Großherzogtum mit 34:19 und damit fast dem gleichen Ergebnis, wie sie selbst, gegen Rottweil durchgesetzt haben. Luxemburg besticht vor allem mit seinem blitzschnellen Spiel über die Dreiviertelreihe und der heimische Kunstrasen in Cessange ist da mehr als zuträglich. Es dürfte also ein sehr schnell geführtes Spiel in Luxemburg werden am Samstag. Auch um sich auf den ungewohnten Untergrund einzustellen, werden die StuSta-Herren unter der Woche eine Einheit beim Lokalrivalen MRFC absolvieren.
Nord-Ost
Im Norden kommt es fast schon wie erwartet zum Duell der beiden Vorjahres-Absteiger und Nord-Kontrahenten St. Pauli und Victoria Linden um den Wiederaufstieg. Ganz souverän erledigten beide Kontrahenten ihre Aufgaben gegen die Ost-Vertreter, wobei die Hamburger am gestrigen Sonntag daheim fast die 100-Punkte Schallmauer durchbrochen hätten. Gegen geschwächt angereiste Potsdamer zeigten die Hamburger, deren erklärtes Ziel es ist mit zwei Siegen den direkten Wiederaufstieg unter Dach und Fach zu bringen, von Beginn an gnadenlos. Mit vollem Kader und vor vollen Rängen fielen die Punkte im Minutentakt und bereits zur Pause stand es 62:3 für Pauli.
In Durchgang zwei ließen es die Hausherren ein wenig ruhiger angehen und so sparte sich Potsdam, das die Schlussphase in Unterzahl absolvieren musste, die dreistellige Blamage. Das klare 94:9 werden die Potsdamer aber verschmerzen können, hatte man doch klar betont keinerlei Aufstiegsambitionen zu hegen. Paulis ärgster Konkurrent seit Saisonbeginn, Rekordmeister Victoria Linden, hatte beim Ost-Meister Berliner SV bereits am Samstag vorgelegt: In Durchgang eins taten sich die Hannoveraner in der Hauptstadt noch ein wenig schwerfällig mit der Physikalität der Berliner - doch bei auch in Berlin unangenehm heißen Temperaturen setzte sich im Laufe des zweiten Durchgangs die Laufstärke und Kondition der Hannoveraner Traditionsmannschaft durch.
Beim Duell BSV - Victoria setzte sich die Ausdauer der Hannoveraner durch
Im nunmehr vierten direkten Duell wird sich Samstag 18:15 entscheiden, welcher der beiden Vorjahresabsteiger wieder ins Oberhaus darf und wer auf die zweiten Chance gegen die Grizzlies in der Relegation hoffen muss. Obwohl Victoria in der Liga zwei der drei direkten Duelle verloren und damit hinter Pauli gelandet war, entschied das Los zu Gunsten der Hannoveraner. Es dürfte also spannend werden im Lindner Fössestadion am Samstag-Abend.
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