Nach harter Trainingseinheit in Heidelberg geht es für die DRV VII morgen in Moskau los. Foto (c) Grzanna
So selbstbewusste Töne hat man von einer deutschen Siebener-Mannschaft seit dem Aufstieg in Europas höchste Spielklasse GPS im Jahr 2011 nicht gehört. Unter der Anleitung des ehemaligen World-Series-Siegers Vuyo Zangqa will die DRV VII die Enttäuschung von Hongkong mit starken Leistungen in der EM-Serie verarbeiten. Morgen geht es für unsere Siebener-Jungs im Moskauer „Oktober-Stadion“ los.
„Wir werden am Samstag aufs Feld gehen und unser bestes geben - dann haben wir eine Chance dieses Turnier zu gewinnen.“ So selbstbewusst gab sich Nationaltrainer Vuyo Zangqa im Gespräch mit TR vor dem heutigen Abflug in die russische Metropole. Der Südafrikaner, der 2009 mit Südafrika die World Series gewinnen konnte gibt die Devise aus: „Wir wollen gut in diese Turnierserie gut starten und mit den Alternativen im Kader wird der Kampf um die zwölf Plätze dann nur noch intensiver werden und wir damit im GPS-Verlauf besser“ - Zangqa war bei seiner jetzigen Nominierung um Kontinuität bedacht, will aber im Verlauf des EM-Sommers denjenigen Spielern eine Chance geben, die sich im Training anbieten.
Wohl noch nie war die Tiefe im DRV-VII-Kader derart gut. Mit Sam Rainger und Claude Brechenmacher fallen zwei extrem starke Halbspieler aus, aber durch Niklas Koch ist für mehr als adäquaten Ersatz gesorgt. Im Entwicklungskader, der zeitgleich in Nancy bei den Stanislas Sevens antritt, sind Robert Haase und Tim Biniak vertreten - zwei Spieler, die schon in Hongkong und bei zahlreichen EM-Turnieren für Deutschland aufgelaufen sind.
Dazu genügt ein Blick auf Liste derjenigen Spieler, die bald von Verletzungen zurückkehren, um zu erahnen welch Kadertiefe die DRV VII mittlerweile entwickelt hat: Sam Rainger, Jarrod Saul, Daniel Koch, Phil Sczcesny und eventuell Sebastian Fromm. Nicht von ungefähr glaubt Zangqa, dass man die meisten knappen Spiele mit einer starken Bank gewinnen kann. Schon in Hongkong hatte der Südafrikaner für DRV-VII-Verhältnisse viel rotiert und versucht die Schlüsselspieler nicht zu überanspruchen. Morgen startet die DRV VII gegen Rekord-Europameister Portugal ins Turnier, bevor es gegen Polen und Irland geht:
Die Ankickzeiten im Überblick
10:06 Deutschland - Portugal
12:51 Deutschland - Polen
15:36 Deutschland - Irland
Speziell die Tatsache, dass die deutsche Mannschaft schon an Tag eins gegen Vorjahressieger und Vizeeuropameister Irland ran muss, ist für Zangqa ein Plus: „Für uns ist gut Irland in der Gruppe zu haben - so werden wir unter Garantie ein hartes Spiel an Tag eins haben. Portugal wird uns sicherlich auch herausfordern, aber mit Blick auf die letzten Resultate und unsere gemeinsamen Einheiten in der Hongkong-Vorbereitung sollten wir da die Nase vorn haben.“ Ein Sieg im Auftaktspiel sei gut für die Nerven und deshalb die absolute Priorität dieser Mannschaft so Zangqa weiter. Insgesamt gehe die Mannschaft und das Trainer-Team guter Dinge in das erste von vier EM-Turnieren: „Wir sind bereit und können es kaum erwarten zu sehen, was die Jungs auf dem Feld abliefern werden.
2600 km weiter westlich wird das Entwicklungsteam der DRV VII indes im französischen Nancy bei den Stanislas 7s antreten. Neben den bekannten Namen, die nach langwierigen Verletzungen Spielpraxis erhalten werden mit den Berliner Gleitze-Brüdern Anton und Phillip, sowie Wolfram Hacker gleich mehrere Spieler aus der U-18 Spielpraxis erhalten. Wenn man sieht, wo der erst 21-jährige Tim Lichtenberg steht, ist der Weg als Teenager in die Mannschaft gar kein sonderlich unrealistischer. Wie Clemens von Grumbkow nach der U-18 EM in Litauen schon meinte: "Wenn diese Jungs ihren Weg weitergehen, muss man sich um die Zukunft der DRV VII keine Sorge machen".
Die Mannschaft für Nancy hat in der Form noch nicht zusammen gespielt, ebenso sind die deutsche Gruppengegner laut Trainer Max Pietrek ein „Überraschungspaket“. Insgesamt steht aber die Weiterentwicklung der einzelnen Spieler und nicht unbedingt die Resultate ganz oben auf der Prioritäten-Liste.
Beide Turniere wird es bei TotalRugby.de im Stream zu sehen geben.
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