Gelingt es dem SCN den Vorjahres-Triumph zu wiederholen?
Es ist das Rematch des Vorjahres-Finales in der Damen-Bundesliga. Am morgigen Samstag treffen die beiden besten Vereinsmannschaften Deutschlands um 17 Uhr auf dem Heidelberger Museumsplatz im Bundesliga-Finale aufeinander. Vorjahressieger Neuenheim, der auch im direkten Duell vor zwei Wochen in der Domstadt mit 29:6 deutlich als Sieger vom Platz ging, geht deutlich favorisiert in das Endspiel.
Nachdem die Herren nach einer völlig verkorksten Saison und trotz Derby-Sieg abgestiegen sind, wollen die Frauen am morgigen Samstag wieder für positive Schlagzeilen bei den Königsblauen sorgen. Coach Marcus Trick, der wie heute bekannt wurde sein Amt als Nationaltrainer niedergelegt, erwartet trotz der vermeintlich klaren Ausgangslage einen harten Kampf: „Ich gehe davon aus, dass es ein ziemlich enges Dingen wird, die ersten 50 Minuten in Köln vor zwei Wochen waren sehr ausgeglichen.“
Köln sei, davon ist Trick im Gespräch mit TR überzeugt, der härteste Gegner des SCN in Deutschland. Ein so einseitiges Spiel, wie im Vorjahres-Finale, als die Neuenheimer Damen mit über 50 Zählern gewonnen hatten, dürfe man nicht erwarten, so der ehemalige Erste-Reihe-Stürmer der Königsblauen. Da habe einfach alles gepasst, selbst der Ball sei an dem Tag für den SCN gesprungen, ist sich der Trainer der Neuenheimerinnen sicher.
In den letzten Tagen der Vorbereitung war der Fokus im Training der SCN-Damen auf der Verteidigung von Kölns Kickspiel gelegen. „Damit haben sie uns ein zwei Mal richtig wehgetan“ so Trick. Aber dieses Mal sei man vorbereitet: „Wir sind auf den Punkt fit und wollen uns den Titel holen, auch wenn Köln sicher stärker als im Vorjahr sein wird.“ Man habe auch im Vereinsumfeld die Unterstützung in den vergangenen Tagen wahrgenommen und wolle auch deshalb morgen unbedingt den Titel verteidigen.
Bei den Kölnern ist man sich der eigenen Außenseiterrolle bewusst. Coach Morne Laubscher traut seinen Mädels die Titel-Überraschung zu, weiß aber auch dass es dafür „Mut und eine perfekte Team-Leistung“ bedarf. Niemand bei den Kölnerinnen habe Lust wieder so weit zu fahren nur um dann erneut 50 Punkte zu kassieren. Morgen sei die beste Möglichkeit Mal einen rauszuhauen - die beste Saisonleistung zu zeigen, wie der Südafrikaner es gegenüber TR beschreibt.
An der Motivation und Vorbereitung sollte es nicht scheitern, so die Überzeugung beim RSV. Gerade bei den Standards wolle und müsse man sich aber verbessern, im Vergleich zum Vorjahresfinale und Spiel vor zwei Wochen. Dabei, so der ehemalige Jugendspieler der Johannesburger Lions, werde man sich keinen zu großen Druck machen. „Im letzten Jahr haben wir uns die Ziele vielleicht etwas zu hoch gesetzt und konnten mit dem Druck nicht umgehen - da werden wir dieses Jahr anders rangehen“. Neuenheim müsse schließlich liefern, nicht der RSV. Wenn man die Basics richtig mache, die dummen Fehler unterlasse, werde man lange im Spiel sein und eine Chance haben.
Wer am Ende mit Lorbeerkranz um den Hals am Museumsplatz feiern darf, wird gegen 19 Uhr feststehen. In den zwei vorherigen Stunden werden Deutschlands beste Rugby-Damen den Titel unter sich ausfechten. Erwachsene können für 10€ auf den Museumsplatz, ermäßigte Karten kosten 7€ und Minderjährige können gratis zuschauen. Bei sommerlichen 27 Grad und Sonnenschein sicherlich nicht die beste Option.
|