Gerade in der Schlussphase lieferten sich die Heidelberger Rivalen ein enges Duell. Foto (c) Thomas Zahn
Die Bundesliga ist zurück und wie! Während der HRK im Süden weiter einsam seine Kreise an der Spitze zieht ist der Kampf um die übrigen Plätze heißer denn je. Die RG Heidelberg konnte sich einen wichtigen Sieg im Heidelberger Derby sichern, während der SCN nach der Niederlage in Neckarsulm nun vor einer Herkulesaufgabe steht um noch die Klasse zu halten. Im Norden überzeugte der HRC mit einem überraschend deutlichen Sieg über Odin, während sich Leipzig gegen den BRC knapp geschlagen geben musste.
Süd/West
Heidelberger RK 93 - 0 RK Heusenstamm
Dem deutschen Meister ist der perfekte Start in die Bundesliga-Rückrunde gelungen. Trotz anstehender schwieriger Wochen mit zwei Bundesliga-Nachholterminen sowie dem Continental-Shield-Finale gegen Timišoara ließ sich Klub-Coach Pieter Jordaan nicht lumpen und bot fast alle ihm zur Verfügung stehenden prominenten Namen auf - lediglich Jaco Otto fehlte weiterhin aufgrund einer Rot-Sperre, Füchsel und Schröder fehlten verletzungsbedingt in der ersten Reihe und Hagen Schulte war als Coach unterwegs. Der Sturm angeführt von Michael Poppmeier mit der starken dritten Reihe um Ferreira, Schramm und Brenner sicherte dem Klub Ballbesitz und wichtige Feldposition, aus welcher die Dreiviertelreihe ein ums ander Mal Kapital schlagen konnte. Nach ein paar Minuten Eingewöhnungsphase - einem frühen Versuch von Timo Vollenkemper folgten gute zehn Minuten, die durch Handling-Fehlern nach der langen Winterpause geprägt waren - gelangen dem Meister insgesamt 15 Versuche gegen die gastierenden Füchse. Pieter Jordaan zeigte sich zufrieden: „Natürlich sind uns nach der langen Pause noch einige unnötige Fehler passiert, insgesamt bin ich aber sehr zufrieden mit der heutigen Leistung.“ Vor allem mit der Umsetzung des Spielsystems und dem Spiel der eingesetzten Nachwuchskräfte zeigte sich der Südafrikaner zufrieden.
Gleich dreizehn verschiedene Klub-Spieler konnten sich den Weg über die Mallinie bahnen - Mal mit Gewalt, Mal mit Finesse. Lediglich Außendreiviertel Robert Hittel bahnte sich zwei Mal den Weg über die Linie. Marcel Coetzee und der als Kapitän aufgelaufene Gedrängehalb Pierre Mathurin übernahmen die Pflicht vom Kicking-Tee. Bereits zur Pause hatten die aufopferungsvoll kämpfenden Füchse aber bereits keinerlei Aussicht mehr und auch die vage Hoffnung auf einen Offensiv-Bonus für vier gelegte Versuche erstickte die gut organisierte Klub-Verteidigung im Keim. So spielte der Klub weiter seinen Stiefel runter und punktete im Minutentakt - kurz vor der psychologisch wichtigen 100-Punkte-Marke endete das Spiel jedoch. In nur zwei Wochen am kommenden Spieltag steht für die Füchse nämlich das so extrem wichtige Duell gegen den SCN an - dann dürfte es eine Vorentscheidung über die Frage welcher Traditionsklub der Rugby Bundesliga erhalten bleibt. Für Markus Walger vom RKH-Trainerteam war das Spiel gegen den Klub lediglich ein Test „Amateure gegen Profis“ und die Stimmung sei nach dem Spiel auch deswegen gut gewesen, weil man bis zum Ende gekämpft habe. Mit den drei Siebener-Assen Biniak, Rainger und Leon Hees sowie Otterbein, Khomoriki, Heberer, Krapf, Kapitän Jordi Pfeifer, Louis Biniak, Saczawa, Garanovic, Sabinarz hatte fast eine komplette Mannschaft gefehlt.Der HRK hingegen tritt dann im Harbigweg-Derby gegen die am Hong-Kong-Sevens-Wochende stark dezimierte RGH an. Jedoch wird das Augenmerk beim Klub erst einmal auf dem Hinspiel im Continental-Shield-Finale am kommenden Wochenende in Rumänien liegen.
Neckarsulmer SU 17 - 16 SC Neuenheim
Am Ende waren es wohl nicht die erhofften 1000 Zuschauer, dennoch sah man in Neckarsulm nach dem Abpfiff lediglich erleichterte Gesichter. Die Gastgeber hatten nach 80 Minuten gerade einmal noch den Kopf aus der Schlinge gezogen und sich mit nunmehr zwölf Punkten Vorsprung auf den direkten Konkurrenten und Schlusslicht SCN in eine komfortable Position im Abstiegskampf gesichert.
Dabei war den Gästen aus Heidelberg der deutlich bessere Start gelungen. In der Anfangsphase war der Gast deutlich wacher, nach drei Testspielen in nur zehn Tagen auch wenig verwunderlich. Zweimal konnte der sicher kickenden Klewinghaus in den ersten zehn Minuten zwischen die Stangen jagen. Als dann Flanker Valentin Hauser eine Reihe von Sturmphasen mit dem ersten SCN-Versuch abschloss, war die Verwunderung am gut besuchten Rossmarkt gross. Die Neuenheimer waren ambitioniert angereist und das 0:13 reflektierte den Spielverlauf in den Anfangsminuten.
NSU-Verbinder Max Kopp zog in der Neckarsulm-Reihe die Fäden
Erst nach 20 gespielten Minuten fanden die Gastgeber richtig ins Spiel und mit welch Aggressivität beide Teams dieses so dermaßen wichtige Spiel angingen zeigte sich kurz vor der Pause. Nach einem unübersichtlichen Gerangel mussten beide Teams zehn Minuten lang in Unterzahl agieren. Just in dieser Phase konnte sich Neckarsulm erstmals den verdienten Lohn für seine Angriffsbemühungen abholen, als Gedrängehalb Daniel Tully am schnellsten schaltete und zum ersten Versuch der Gastgeber ablegte. Verbinder Max Kopp verpasste die Erhöhung und so ging man beim Stand von 5:13 immer noch mit mehr als einem Versuch Rückstand in die Pause.
Ein erster Sturmlauf der Unterländer in Durchgang zwei sollte erfolglos bleiben, aber als sich Neuenheim wegen wiederholter Undiszipliniertheiten selbst schwächte und in Unterzahl spielen musste war es soweit. Neckarsulms rumänischer Schluss Viorel Zamfir sprintete durch eine Lücke und konnte sich mit seinem Step den Weg bis über die Linie bahnen. Mit der Erhöhung durch Max Kopp betrug der Rückstand auf den SCN nunmehr nur noch einen Zähler. Es war alles angerichtet für eine spannenden Schlussphase.
Erst sollte Neuenheims sicherer Kicker Klewinghaus aus langer Distanz per Straftritt den Abstand auf vier Zähler erhöhen. Doch Neckarsulm gab sich nicht auf und erhöhte noch einmal den Druck: Die Gastgeber konnten sich über die gesamte Schlussphase in der SCN-Hälfte festsetzen. Ein ums andere Mal versuchten es die kräftigen NSU-Stürmer um den Nordiren Lee Bicker mit der Brechstange, doch am Ende war es eine schnelle Stafette mit der Dreiviertelreihe abgeschlossen durch den eingewechselten Innen Gonzalo Carrizo, der den Rossmarkt in Ekstase brachte.
Die NSU konnte diesen Krimi tatsächlich noch einmal drehen und macht damit ganz wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt. Coach Mark Kuhlmann zeigte sich gegenüber TotalRugby hocherfreut: „Der Sieg war glücklich, aber aus meiner Sicht nicht unverdient.“ Natürlich habe man anfangs gemerkt, dass die Spielpraxis gefehlt habe. Gleichwohl sei er besonders froh darüber, dass die meist unterschätzte Dreiviertelreihe gleich alle drei Versuche besorgen konnte. Nun gilt es für Neckarsulm im zweiten extrem wichtigen Spiel im Abstiegskampf gegen Heusenstamm in zwei Wochen erneut Punkte mitzunehmen.
Für Neuenheim dagegen ist Wunden lecken angesagt. Zumal sich der SCN mit dem Abpfiff auch für die kommenden Wochen eine weitere Schwächung abgeholt hatte. Nach dem Versuch von Carrizo hatte sich Nikolai Klewinghaus abseits der Neckarsulmer Jubeltraube eine rote Karte abgeholt, vermutlich aufgrund einer verbalen Entgleisung dem Schiedsrichter-Gespann gegenüber. Somit dürfte den Neuenheimer ein Schlüsselspieler fehlen, wenn es darum geht den direkten Abstieg zu vermeiden.
RG Heidelberg 15 - 10 TSV Handschuhsheim
Ohne gleich acht Stammspieler, die wegen Verletzungen fehlten oder in Diensten der DRV VII unterwegs waren, gelang der RGH ein ganz wichtiger Big Point im Kampf um den Halbfinaleinzug. Im heimischen Rugby-Wohnzimmer rissen die Orange Hearts früh das Ruder an sich, fanden aber keine Lücken in der straff organisierten Löwen-Defensive. Erst als sich nach einem Regelverstoß im Ruck die Chance auf Punkte vom Tee ergaben, ließ sich Manuel Müller nicht zwei Mal bitten. Chancen für die Gäste von der anderen Neckarseite blieben Mangelware. Fast hätte Carsten Lang den ersten Versuch kurz vorm Pausentee gelegt, doch der bullige Dritte-Reihe-Stürmer der Gastgeber wurde in letzter Sekunde gestoppt. Stattdessen war es Gedrängehalb Jakob Scheurich, der sich mit seiner Geschwindigkeit durch eine Lücke arbeite und zur 10:0 Pausenführung ablegen konnte.
Zunächst sollte sich auch in Durchgang zwei am Spiel nicht viel ändern. Die RGH versuchte sich mit ihrem schnellen Spiel und nach einigen Sturmphasen ging das Leder schnell nach Außen wo Winger Wadlinger durchbrechen und zum zweiten RGH-Versuch ablegen konnte. Doch die scheinbar komfortable 15:0 Führung sollte in der Schlussphase noch einmal mächtig ins Wanken geraten. Mit der Einwechslung von Moritz Bayer auf der Gedrängehalb-Position kam beim TSV noch einmal frischer Wind rein. Erst kamen die Löwen durch einen geblockten Befreiungskick tief in der Hälfte der Gastgeber in Ballbesitz. Bayer dirigierte seinen schweren Jungs und die kamen tatsächlich per Pick and Go ins Malfeld der Orange Hearts. Die Hoffnungen der Löwen und deren zahlreicher mitgereisten Fans bekamen späten Auftrieb.
Auf tiefem Geläuf ging es unglaublich physisch zur Sache zwischen RGH und TSV
Mit einem großartigen Konter tief aus der eigenen Hälfte über fast zehn Stationen gelang kurz darauf Versuch Nummer zwei. Selbst RGH-Coach Rudolf Finsterer hatte nur Lob für diesen Spielzug der Gäste übrig: „Ein toller Spielzug, bei dem wir natürlich nicht optimal verteidigt haben.“ Nun folgten bange Minuten, erst recht nachdem sich Prop Anthony Dickinson eine gelbe Karte für ein zu hohes Tackle abgeholt hatte und seine Orange Hearts in den letzten fünf Minuten in Unterzahl verteidigen mussten. Die zahlreichen mitgereisten Löwen-Fans feuerten ihre Jungs noch einmal lautstark an, doch tatsächlich gelang es den Gastgebern in den letzten fünf Minuten die knappe Führung zu halten.
RGH-Trainer Rudolf Finsterer zeigte sich wenig überraschend sehr zufrieden: „Die Mannschaft hat sich hervorragend geschlagen. Kämpferisch waren wir gut und Defensiv top.“ Lediglich durch Fehler sei man am Ende ins Schwimmer geraten. Aber auch sein Gegenüber Gordon Hanlon war aber mit der Leistung seiner Löwen zufrieden: „Der Endstand reflektiert den Spielverlauf nicht sonderlich gut, ich bin sehr zufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft. Wir haben uns in vielen Bereichen verbessert, haben es aber versäumt unseren Druck in Punkte umzuwandeln.“ Mit Blick auf die kommenden Spiele kündigte der TSV-Trainer an, dass man sich weiter verbessern werde und die harte Arbeit ihre Früchte tragen werde.
TV Pforzheim 19 - 19 SC Frankfurt 1880
Remis im Verfolger Duell - der amtierende Vizemeister Pforzheim muss sich zunehmend mit dem Gedanken anfreunden in diesem Jahr die Playoffs zu verpassen. Dabei sahen die Zuschauer im Südwest-Energie-Stadion der Goldstadt eine von Fehlern durchzogene Partie, die am Ende keinen Sieger hatte. Den besseren Start hatten die Gäste aus Frankfurt erwischt - ein cleverer Überkick nach einem Gedränge brachte den ersten Versuch ein. Lange rannte Pforzheim im weiteren Verlauf des ersten Durchgangs an, erst einmal ohne Erfolg. Schließlich war es eine Co-Produktion von Reihe und Sturm, die den Rhinos den ersten Versuch ermöglichten. Erst machten Schluss Sürer und Außen Hittel wertvolle Meter, bevor Hakler Kelvin de Bruyn den letzten Meter über die Linie mit Gewalt überwinden konnte. Quasi mit dem Pausenpfiff machte der Gastgeber dann den Doppelschlag perfekt - ein kraftvolles Paket brachte die Rhinos über 20 Meter tief in die 22 wo dann eine schnelle Passstafette von Speedster Manasah Sita vollendet wurde. Kicker Sam Harris zeigte sich erneut sicher und so ging es mit 14:7 in die Pause.
Die erlangte Führung sorgte bei den Gastgebern allerdings nicht für Sicherheit, im Gegenteil. Ein nervöser Start mit einem fallen gelassenen Ankick bescherte Frankfurt den Anschluss und als dann nur zwei Zeigerumdrehungen ein schneller Angriff über Außen zum zweiten Versuch in Folge führte, hatte Frankfurt das Spiel in nur fünf Minuten in Durchgang zwei gedreht. Doch die Gastgeber fingen sich schnell - nach einem absichtlichen Vorball konnte Pforzheim das Spielgeschehen tief in die Frankfurter Hälfte verlagern. Dort kam der Ball aus der Gasse schnell in die Hände der Dreiviertelreihe, wo sich Schluss Ali Sürer den zweiten Versuch sicherte. Die Anzeigetafel zeigte 19:19 und die Pforzheimer Fans erwarteten, dass sich ihre Rhinos, die in der Winterpause für ihre Verdienste für den Lokalsport ausgezeichnet wurden, nun wie so oft aufdrehten. Tatsächlich drückte der TVP nun, zumal Frankfurt nach gelb in Unterzahl agierte. Doch ein ums andere Mal warfen die Rhinos ihre Chancen aus aussichtsreicher Position weg.
Am Ende mussten die Heim-Fans sogar noch einmal zittern, als Frankfurt einen Straftritt an der Mittellinie setzte. Doch während die Distanz tatsächlich nicht das Problem war, fehlte die Präzision. Gänzlich zufrieden wird keines der beiden Teams mit diesem Ergebnis gewesen sein, aber immerhin konnten beide Kontrahenten am direkten Konkurrenten TSV Handschuhsheim vorbeiziehen. Hoffnungen auf eine Halbfinal-Qualifikation dürften aber bei 13 bzw 12 Zählern Rückstand auf die RGH äußerst hypothetischer Natur sein.
Nord/Ost
RC Leipzig 13 - 16 Berliner RC
Bei den Leipzigern hatte man den Ernst der Lage erkannt. Man müsse in diesem Spiel punkten, sonst würde es äußerst schwer werden mit dem Klassenerhalt hatte man als Losung ausgegeben. Immerhin war der Vorletzte, der BRC aus der Hauptstadt, zu Gast. Man merkte den Messestädtern von Beginn an deren Elan. Nach Straftritten auf beiden Seiten war es der Gastgeber der nach etwa zehn gespielten Minuten zuerst ins Malfeld eintauchte. Leipzigs Sturm hatte wertvolle Meter gemacht und als der Ball den schnell nach Außen ging hatte Winter Hannes Lindenberg einfaches Spiel und konnte zum 8:3 ablegen.
Berlin konnte per Straftritt verkürzen, aber nach einer halben Stunde war es wieder Leipzig mit dem besseren Angriff. Nach einem Gedränge konnte sich Neuner Reinhardt Engelhardt an gleich mehreren Hauptstädtern vorbei bis ins Malfeld tanzen. Wieder verpasste Leroux van Zyl die Erhöhung, was seinen Leipzigern noch teuer zu stehen kommen sollte. Denn bereits vor der Pause profitierte der BRC von einem unnötigen RCL-Turnover, den die Hauptstädter postwendend mit dem 13:13 bestraften. Schluss Hugo Perverie, der ebenso drei Mal vom Tee erfolreich war, konnte von der RCL-Defensive nicht am Einlaufen gehindert werden. Perverie verdiente sich ein Sonderlob von BRC-Coach Stephens.
RCL-Außen Lindenberg läuft zum ersten Versuch der Leipziger ein
Kurz nach der Pause konnte sich der BRC dann nach einem zu hohen Tackle des Leipzigers Moloi die 16:13 Führung sichern. Leipzig hätte nun noch Mal kommen müssen, doch stattdessen schwächten sich die Gastgeber selbst, als Gedrängehalb Engelbrecht gelb kassierte. Leipzig arbeitete sich in der Folge an der wachen Defensive der Hauptstädter ab und tatsächlich kam es über eine halbe Stunde hinweg zu keinen weiteren Punkte.
BRC-Coach Danny Stephens lobte gegenüber TotalRugby vor allem den Willen seiner Mannschaft: „Im vergangenen Herbst hätten wir dieses Spiel nach dem frühen Rückstand nicht gewonnen.“ Vor allem die mittlerweile stark verbesserte Fitness seiner Mannschaft habe in den Schlussminuten geholfen das Ergebnis zu halten. Die Berliner waren aufgrund ihres gut gefüllten Lazaretts nur mit drei Bankspielern nach Leipzig gefahren und mussten die Führung über die Zeit retten. BRC-Coach Stephens zeigte sich aber ebenso überrascht von der stärkeren Leistung der Leipziger, die seiner Ansicht nach noch Spiele gewinnen werden in dieser Rückrunde.
Beim Blick auf die Tabelle wird aber ebenso deutlich, dass der Klassenerhalt für die Leipziger alles andere als eine einfache Aufgabe werden wird. Sieben Zähler Rückstand auf das rettende Ufer sind eine Hypothek, doch im übernächsten Spiel gegen den Vorletzten SG Odin/Döhren dürfte Leipzig die nächste Gelegenheit haben etwas für den Klassenerhalt zu tun.
Hamburger RC 41 - 13 SG Odin/Döhren
Dem HRC gelang nach durchwachsener Vorbereitung ein überraschend deutlich Sieg gegen ambitioniert angereiste Hannoveraner. Das Übel aus Sicht der Gäste nahm nach nur wenigen Minuten seinen Lauf: Hamburgs Zweite-Reihe-Stürmer Julius Gurr preschte nach nur wenigen Minuten durch die SG-Verteidigung zum ersten HRC-Versuch. Da wollte sich sein Kollege in der zweiten Sturmreihe Berghoher nicht lumpen lassen und legte nach einer halben Stunde auf ähnliche Manier nach. Odin/Döhren fand schlicht keine Antwort auf das Hamburger Sturmspiel und den schweren Hanseaten gelang gar noch der dritte Versuch vor der Pause. Mit einem derartigen Spielverlauf hatte nach dem 26:11 Sieg für den Aufsteiger im Hinspiel niemand gerechnet.
Auch in Durchgang zwei zeigte sich der HRC-Sturm überlegen, auch wenn den Gästen zumindest ab und an mehr mit dem Ball in der Hand gelingen wollte. Jedoch hatte der HRC bereits in Minute 45 den verdienten Bonuspunkt für den vierten Versuch in der Tasche. Auch wenn Odin/Döhren nun noch zwei Mal zu Versuchen kam, war es der HRC der den Gästen das Leben in den Rucks zur Hölle machte. Kaum einmal hatten die Hannoveraner über mehrere Phasen den Ball und meist ging es dann zurück. Die Konsequenz: Weitere vier Versuche für die vor allem im Sturm äußerst dominanten Hanseaten. SG-Spielertrainer Rafael Pyrasch gab sich nach dem Spiel als fairer Verlierer: "Hamburg hat verdient gewonnen und wir haben einfach keinen Fokus gehabt und sind nicht mit der nötigen Ernsthaftigkeit ins Spiel gegangen."
Mit den fünf Punkten für den Sieg gelang dem HRC gar der Sprung auf Rang drei im Norden - jedoch könnten noch die Grizzlies und der RK 03 mit Nachholspielen in der Hand an den Nordlichtern vorbeiziehen. In zwei Wochen jedenfalls steht das direkte Duell mit dem Berliner Aufsteiger an. Auch die SG spielt als nächstes gegen die Grizzlies, allerdings schon am kommenden Wochenende im Nachholspiel. Als nunmehr Vorletzter könnten die Punkte für den Aufsteiger wichtig sein, zumal das Gastspiel beim Schlusslicht Leipzig noch ansteht.
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