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Auch in Spanien nichts zu holen für 15er-Männer des DRV
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Geschrieben von DRV Pressemitteilung   
Sonntag, 11. März 2018

Die deutsche 15er-Rugbynationalmannschaft hat im vierten Spiel der Rugby Europe International Championship 2018 die vierte klare Niederlage hinnehmen müssen. Vor den Augen von Spaniens König Felipe unterlag die Auswahl des Deutschen Rugby- Verbandes im Estadio Nacional Complutense von Madrid den hoch favorisierten und auf WM-Kurs liegenden Gastgebern am Ende völlig verdient mit 10:84 (0:39).

Paul Healy, Director of 15s Rugby im DRV: „Wir waren heute ein bisschen besser als zuletzt gegen Belgien, aber gegen diese starken Spanier, die sich nächste Woche für die WM qualifizieren werden, war für uns heute kaum mehr zu holen. Wir hatten ein paar gute Phasen, zum Beispiel gegen Ende der ersten Halbzeit, und ein paar junge Spieler wie Hees und Piosik haben ihr Potenzial für die Zukunft angedeutet. Wir lernen jede Woche neue Lektionen, versuchen es weiter. Jetzt müssen wir den Fokus schnell auf Russland richten.“

Die Spanier bekamen wegen einer Abseitsstellung früh den ersten Straftritt zugesprochen, den sie zu den Stangen setzten. Mathieu Peluchon verwandelte sicher (4.). Die Spanier griffen gefährlich über die Außenbahnen an, doch die DRV-Mannen packten in der Verteidigung mehrfach beherzt zu. Nahe am deutschen Malfeld gab es erneut Straftritt, den Peluchon erneut für drei Punkte durch die Stangen kickte (8.). In der Folge kam Deutschland auch offensiv etwas besser ins Spiel, konnte aber daraus kein Kapital schlagen.

Stattdessen gelang Spaniens Verbinder Mathieu Belie nach einer Passfinte der Durchbruch und die Ablage auf Pierre Francois Barthere, der zum von Peluchon erhöhten ersten Versuch ablegte (13.). Spanien bestimmte hier erwartungsgemäß das Geschehen, doch die Gastgeber brachen wieder durch und konnten Medina Ignacio Contardi nicht packen und vom Versuch unter den Stangen abhalten. Peluchon erhöhte ohne Mühe (17.). Spielerisch war das deutsche Team ordentlich dabei, machte aus seinen Möglichkeiten aber oft zu wenig.

Auch defensiv hatte man Probleme – wie beim Strafversuch in der 21. Minute, als das spanische Paket marschierte und dann regelwidrig vor der Mallinie zu Boden gerissen wurde. Dafür wurde Falk Duwe mit der Gelben Karte für zehn Minuten vom Feld geschickt. Spanien blieb konzentriert und gefährlich und Deutschland stellenweise auch mit Glück zunächst von weiteren Gegenpunkten verschont. Aber nur bis zur 27. Minute. Anibal Bonan fand die Lücke zu leicht und warf sich mit langem Arm ins Malfeld. Der Erhöhungskick ging diesmal daneben. In der 33. Minute gab es aber schon die nächsten Punkte. Vom Gedränge weg spielte es die spanische Mannschaft sehenswert und schnell über die rechte Seite aus, bis Thibaut Alvarez unbedrängt einlaufen konnte. Deutschland brachte sich danach in aussichtsreiche Position, doch ein Ballverlust stoppte den Vorwärtsgang. Weil der DRV mit Vorteil spielte, ging es mit Gedränge kurz vor dem Leones-Malfeld weiter. Mit Pick-and-Go kämpfte man sich in Richtung Versuch, doch am Ende konnten sie vor der Pause keine Punkte mehr mitnehmen.

Die zweite Halbzeit begann direkt mit dem nächsten Rückschlag: Aus dem Gedränge heraus wuchtete sich Gautier Gibouin sich zu leicht über die Mallinie zum erhöhten Versuch (42.). Es gab ein paar Wechsel auf beiden Seiten – und den nächsten Versuch für Spanien durch Fernando Lopez, erhöht durch Peluchon (49.). Mit dem kräftigen Wind im Rücken setzte Deutschland doch mal einen Straftritt zu den Stangen. Aus gut 45 Metern trat Daniel Koch den Ball durch die Stangen und brachte damit erstmals deutsche Punkte auf die Anzeigetafel (53.). Aber Spanien kam schnell zurück zum deutschen Malfeld, wo Sebastien Rouet letztlich im zweiten Versuch über die Linie kam (55.).

Die DRV-Verteidigung tat sich in dieser Phase schwer, die Spanier irgendwie im Zaum zu halten. Doch man profitierte immerhin von einem Leichtsinnigkeitsfehler der Iberer. Debütant Zinzan Hees kam nach einem Fehlpass an den freien Ball, legte ihn sich noch einmal mit dem Fuß vor und lief unbedrängt zum Versuch ein, den Daniel Koch sicher erhöhen konnte (60.). Doch die erfahrenen Spanier machten unbeeindruckt weiter, arbeiteten sich wieder nach vorn, wo Anibal Bonan nach einem schnell ausgeführten Straftritt den nächsten Versuch legte. Diesmal versuchte sich Bradley Linklater am Erhöhungskick, verzog aber knapp links (65.).

Besser machte er es drei Minuten später nach dem Versuch von Fernando Lopez. Nach mehreren zu leichten Durchbrüchen war es in der 77. Minute Sebastien Ascarat mit den Punkten zum 77:10. Spanien lief anschließend noch mal an, wollte noch einen Versuch. Doch Deutschland eroberte den Ball und kickte zur Gasse, wollte hier noch mal die Chance auf Ergebniskosmetik nutzen. Das gelang allerdings nicht: Ein Ballverlust ermöglichte stattdessen Spaniens Bradley Linklater, seinerseits mit einem erhöhten Versuch den Schlusspunkt zu setzen.

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Kommentare (1)add comment

Boudewijn Vertonghen said:

3905
die spanischen Rugby-Fans
sind reif für den World Cup. Super Stimmung im Stadion - selbst in einem einseitigen Spiel. Eher Party als Herzschlag-Spiel. Als Zinzan Hees alleine auf Spaniens Mal zulief, feuerten die spanischen Fans ihn an und beklatschen auch alle deutschen Punkte. Coole Leude.
März 11, 2018

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