Am 22. März wird der renommierte Fair Play Preis des Deutschen Sports 2017 im Schloss Biebrich im hessischen Wiesbaden verliehen. Der Preis wird bereits seit dem Jahr 1998 vom Deutschen Olympischen Sportbund vergeben und richtet sich sowohl an einzelne Sportler, die mit ihrem vorbildhaftem und fairem Verhalten aufgefallen sind, als auch an Vereine und Initiativen, die zu einem fairen Miteinander anspornen und motivieren.
Neben der österreichischen Biathletin Lisa Hauser, die für ihr faires Verhalten gegenüber der deutschen Athletin Vanessa Hinz beim Weltcup-Massenstartrennen in Oberhof am 8. Januar 2017 ausgezeichnet wird, ist auch die Rugbyabteilung des USV Potsdam unter den Preisträgern.
Die Potsdamer haben im vergangenen Jahr mit dem Einbinden eines Fair-Play-Wettbewerbs im Rahmen des 15. Sanssouci-Pokals, einem der größten Nachwuchsrugbyturniere Deutschlands, auf sich aufmerksam gemacht. Hierbei konnten die rund 600 teilnehmenden Nachwuchsrugger während des Turniers im Rahmen einer geheimen Abstimmung die fairste Mannschaft und den fairsten Spieler selbst küren. Mit dieser Aktion wurden die Kinder und Jugendlichen dazu animiert, auf besonders faire Gesten des Gegners zu achten und auch das eigene Verhalten zu reflektieren und zu bewerten. Solch eine selbstbestimmte Wahl hat einen wesentlich größeren und nachhaltigeren Effekt auf die Nachwuchssportler, als jede fremdbestimmte Vergabe.
Dies hat auch beim Deutschen Olympischen Sportbund Anklang gefunden und führte nun zur Preisvergabe, welche eine Potsdamer Delegation am 22. März im hessischen Schloss Biebrich feierlich entgegen nehmen wird.
Unter den vergangenen Preisträgern zählen u.a. der Trainer von Fußball-Erstligist Eintracht Frankfurt, Niko Kovač und der ehemalige Fußball-Nationalspieler Gerald Asamoah.
Neben all der Freude, die diese Preisverleihung bei den Potsdamer Verantwortlichen ausgelöst hat, mischt sich allerdings auch ein Wermutstropfen. Seit mittlerweile 15 Jahren richtet der USV Potsdam eins der größten deutschen Nachwuchsturniere im Rugby aus. Mehr als 600 Kinder und Jugendliche nehmen jährlich an diesem Turnier teil, das bereits fest im Kalender zahlreicher Vereine verankert ist. Unter dem Motto des Turniers „Rugby gegen rechte Gewalt und Langeweile“ sind seit einigen Jahren etliche politische Institutionen, wie „Integration durch Sport“ und „Tolerantes Brandenburg“, mit von der Partie.
Die Integrierung des Fair-Play-Preises in den laufenden Wettbewerb des Turniers wurde von langer Hand geplant. Leider ließ sich kein Mitglied des DRJ-Präsidiums in offizieller Funktion beim Sanssouci-Pokal blicken, trotz Kenntnis der Bedeutung des Turniers und des Fair-Play-Wettbewerbs, wie Chef-Organisator Robby Lehmann moniert. Lehmann hätte sich die Anwesenheit des DRJ-Präsidiums gewünscht, um zeigen zu können, wie die Förderung des Nachwuchsrugbys seit nunmehr 15 Jahren in Potsdam vollzogen wird. Dafür waren jedoch Vertreter der Deutschen Sport Jugend vor Ort, um sich selbst davon überzeugen zu können, dass „Rugby der prädestinierte Sport für Fair-Play und gegenseitigem Respekt ist“, wie Lehmann erwähnt.
Das Medienteam der Deutschen Sportjugend hat den Sanssouci-Pokal 2017 begleitet und konnte sich vor Ort einen Eindruck vom Rugbysport und die gelebten Werte machen.