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Ermutigendes Comeback der DRF XV - jedoch ohne Sieg-Chance gegen Spanien
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Mittwoch, 28. Februar 2018

Deutschlands Damen beim EM-Turnier in Belgien. Keine Chance gegen die übermächtigen Spanierinnen.
Deutschlands Damen beim EM-Turnier in Belgien. Keine Chance gegen die übermächtigen Spanierinnen.

Bei eisigen Bedingungen im belgischen Waterloo feierte die Frauen-Fünfzehner-Nationalmannschaft ihr Comeback im internationalen Wettbewerb. Gegen die Nummer zehn der Weltrangliste war die deutsche Mannschaft als krasser Außenseiter in die EM-Partie gestartet. Nach einer Auftaktphase mit zwei viel zu einfachen Versuchen in den ersten fünf Minuten für die Spanierinnen hätte man Schlimmes befürchten können. Doch die deutschen Mädels kämpften sich in die Partie und hielten das Ergebnis mit 0:44 respektabel. Nun geht es am Freitag um 19 Uhr an gleicher Stell gegen Belgien um Rang drei bei der Rugby Europe Women’s XV Championship.

Bei Temperaturen deutlich unter dem Gefrierpunkt gut dreißig Autominuten südlich von Brüssel hatte es die deutsche Mannschaft den Spanierinnen gleich mit dem ersten Ballbesitz viel zu einfach gemacht. Der deutsche Ankick geriet viel zu halbherzig und war weder so kurz, dass er selbst zu erreichen war, noch mussten die Spanierinnen tief aus der eigenen 22 starten. So konnten sie nach nur einer Phase gegen viel zu eng verteidigende und schlecht verschiebende deutsche Damen außen durchbrechen - und einmal hinter der deutschen Linie spielten Gedrängehalb Anne Fernandez und vor allem die Siebener-Spezialistin Iera Echebarria Katz und Maus mit der deutschen Defensive. Nach nur 23 Sekunden war die Teilnehmerin der Rio-Olympiade ins deutsche Malfeld eingelaufen.

Die deutsche Mannschaft lernte zum Glück schnell aus ihren Fehlern, die in einem Bundesliga-Spiel sicherlich nicht dermaßen schnell bestraft worden wären. Der zweite Ankick hatte eine viel bessere Flugkurve und der Druck der hinterherstürmenden deutschen Mädels nagelte die Spanierinnen erst einmal in ihrer 22 fest. Mit vielen Phasen jedoch und kleinen Durchbrüchen durch gut platzierte Offloads, die von der deutschen Mannschaft selten unter Kontrolle zu bringen waren, arbeitete sich der Favorit bis in die deutsche 22 vor. Dort war es wieder die Siebener-Spezialistin Echebarria, die sich aus dem Chaos heraus ein Herz fasste und zum zweiten Mal ablegen konnte.  Das 12:0 nach nur fünf Minuten ließ die mitgereisten deutschen Anhänger bangen.

 



Auch Nationaltrainer Trick sprach nach dem Spiel gegenüber TotalRugby von einer „Eingewöhnungsphase“ auf diesem Niveau, über die sich seine Spielerinnen nach der Partie selbst geärgert hätten. Doch bereits kurz danach hatte die deutsche Mannschaft ihre erste dicke Chance zu einem Versuch - nach einer Gasse durch Straftritt arbeitet sich ein deutsches Paket bis nah an die Linie vor. Dann ging das Spielgerät über schnelle Hände von Hacker und einem sehenswerten Volleyball-Pass von Kleine-Grefe auf Nowotny die kurz vor der Linie gestoppt wurde. In der Folge war die spanische Defensive aber deutlich wacher und zu organisiert, die Gefahr war gebannt.

Die nächsten Minuten konnten die deutschen Damen dann ausgeglichen gestalten, doch ein Doppelschlage von Spaniens 13 Lide Erbina kurz vor der Pause - der erste Versuch nach einem sehenswerten Cross-Kick durch Gedrängehalb Anne Fernandez - sicherte den Favoritinnen die deutliche Pausen-Führung. Nach der Halbzeit das gleiche Bild - Spanien zeigt sich spielerisch überlegen, doch die deutsche Mannschaft verteidigt verbissen und leidenschaftlich und zwingt die Spanierinnen dadurch des Öfteren zu Fehlern. Gefährlich wurde die deutsche XV nur dann, wenn der Ball schnell durch die Hänge der Dreiviertel wanderte.

Spanien konnte die Partie mit drei weiteren Versuchen und einem am Ende verdienten und ebenso leistungsgerechten 44:0 beenden. Die deutsche Mannschaft hatte trotz acht Gegenversuchen abgesehen von den ersten paar Minuten gut und leidenschaftlich verteidigt. Die Gasse bleibt ein Sorgenkind und wurden einige Bälle in den Rucks leichtfertig hergegeben. Gegen die Belgierinnen im Spiel um Platz drei wird es dagegen eine echte Standortbestimmung geben. Die Gastgeberinnen hatten mit 12:84 gegen die Holländerinnen verloren - im direkten Duell sollte die deutsche Mannschaft sicherlich einen Sieg anvisieren.

Nationaltrainer Trick zeigte sich nach dem Abpfiff mit der Leistung seiner Mannschaft „sehr zufrieden“ - „unsere Mädels haben es gut gemacht und sich nie aufgegeben“. Man sei natürlich etwas enttäuscht nicht selbst auf der Punktetafel gelandet zu sein. Mit Blick auf das Spiel am Freitag sieht auch er gegen Belgien eine große Chance für seinen Mannschaft. Bis dahin wird die Mannschaft heute die Wehwehchen auskurieren und morgen eine letzte vorbereitende Einheit absolvieren. Bis dahin, so habe es ihm die medizinische Abteilung versprochen, werde auch die angeschlagene Erste-Reihe-Stürmerin Noemi Mager wieder fit sein.

 

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