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Deutliche Niederlage für DRV XV in Rumänien
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Geschrieben von DRV Pressemitteilung   
Samstag, 10. Februar 2018

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Julius Nostadt führte die deutsche Mannschaft heute als Kapitän aufs Feld. Foto (c) Kessler

Die neu formierte deutsche 15er-Rugbynationalmannschaft der Männer hat zum Auftakt der Rugby Europe International Championship eine empfindliche Niederlage hinnehmen müssen. Das Team des neuen Nationaltrainers Pablo Lemoine unterlag im rumänischen Cluj dem hoch favorisierten amtierenden Europameister Rumänien klar mit 6:85 (6:31). Tim Menzel besorgte die Punkte für Deutschland.  Paul Healy, Head of 15s Rugby des DRV: „Natürlich ist das für uns ein enttäuschendes Ergebnis. Aber wir müssen aus den Fehlern, die wir heute gemacht haben, lernen. Und wir haben heute sicher viel gelernt und jede Menge Erfahrungen gesammelt, wenn man sich mit solchen starken Gegnern misst. Wir haben eine volle Woche gemeinsamen Trainings vor uns. Wir müssen uns von Woche zu Woche verbessern, um, wenn nicht gegen Georgien, dann doch gegen Belgien, Spanien und Russland eine bessere Leistung abzurufen.“

Nach einer ordentlichen Anfangsphase kassierte das deutsche Team früh den ersten Versuch. Aus dem Gedränge heraus brachte Rumänien den Ball in die Hintermannschaft, die ins Laufen kam. Ein Kick wurde von Sione Fakaosilea erlaufen und zum Versuch verwertet, der zudem vom erfahrenen Kicker Florin Vlaicu erhöht wurde (7.). Das deutsche Team versuchte, mit viel Engagement dagegenzuhalten, waren jedoch erwartungsgemäß körperlich in vielen Situationen unterlegen. So schoben die Rumänen in der 12. Minute auch mit Macht durch die Mitte zum zweiten erhöhten Versuch. Mihaita Lazar und Kicker Vlaicu sorgten für die nächsten sieben Punkte.

Mit guter Verteidigung und mutigem Offensivspiel kam Deutschland wenig später mal in die Position, einen Straftritt zu den Stangen setzen zu können. Tim Menzel verbuchte damit die ersten drei Punkte. Die Rumänen leisteten sich in dieser Phase unter Druck ein paar leichte Fehler. Doch mit dem überlegenen Gedränge holten sie sich die Bälle zurück. IN der 20. Minute lief Andrei Ursache leicht ins Malfeld, doch der Versuch wurde wegen Behinderung nicht anerkannt. Weil die Rumänen im Gedränge nicht sauber spielten, gab es mehrfach Straftritte für das deutsche Team, die auch für Entlastung sorgten. Zwar geriet man immer wieder unter Druck, doch man zwang die Rumänen mehrfach zu Vorbällen und damit zu Ballverlusten.

Doch in der 25. Minute hebelte Vlaicu die DRV-Abwehr mit einem klugen Crosskick auf Tangimana Fonovai aus, der von Christopher Korn nicht mehr vom Versuch abhalten konnte. Der Erhöhungskick ging diesmal aber nicht durch die Stangen. Die Deutschen spielten weiter mit viel Herz nach vorn und verkürzten durch einen Straftritt von Tim Menzel in der 29. Minute erneut. Die Rumänen taten sich deutlich leichter mit dem Punkten. Auf der rechten Seite konnte Tangimana Fonovai von zwei Deutschen nicht aufgehalten werden und legte seinen zweiten Versuch, den Vlaicu diesmal von außen sicher zum 26:6 erhöhte (32.). Und noch vor der Halbzeitpause legte Rumänien mit einem Versuch aus dem Paket nach gewonnener Gasse heraus schon den fünften Versuch nach. (38.).

Die Mannschaft ging unverändert in die zweite Hälfte, und sie geriet sofort wieder unter Druck. In der 45. Minute formierte sich das starke Paket der Rumänen. Deutschland hielt lange dagegen, konnte es aber am Ende doch nicht verhindern, dass Stelian Burcea den Ball im Malfeld zu Boden brachte (45.). Auch die Erhöhung passte – wie beim nächsten Versuch, den Paula Kinikinilau legte, nachdem er eine gute Unterstützungslinie gelaufen war und unbedrängt unter den Stangen ablegte (47.) In dieser Phase hatte Deutschland den überlegenen Rumänen, die den Ball sehr gut laufen ließen, kaum etwas entgegenzusetzen.

Ionut Dumitru tauchte in der linken Ecke des Malfelds zum nächsten von Vlaicu erhöhten Versuch ab (51.). Danach gab es eine lange Verletzungspause, weil Kapitän Julius Nostadt verletzt liegenblieb und mit dem Krankenwagen abtransportiert wurde. Den Straftritt setzte Tim Menzel zu den Stangen, doch der Kick geriet ein Stück zu kurz (56.). Das deutsche Team konnte in der Folge nicht mehr so gut dagegenhalten wie phasenweise davor, und so wurde Sione Fakaosilea zum zweiten Mal freigespielt für den Versuch zum 57:6. Vlaicu legte noch zwei Zähler drauf (60.). Die Rumänen brachten nun immer wieder die Hintermannschaft ans Laufen, was die Deutschen nicht verhindern beziehungsweise aufhalten konnte. So legten Kinikinilau (63.) und Burcea nach einer sehenswerten Gassevariante (69.) nach. Rumänien schaltete auch in der Schlussphase keinen Gang herunter, sondern machte weiter Druck.

Mit schnellen Pässen sorgte Rumänien für Bewegung uns zwangsläufig auch für Lücken in der deutschen Defensive. Aus dem Pick & Go heraus war in der 74. Minute Alin Coste erfolgreich, und den Schlusspunkt setzte Steven Shannen mit einem Konter, nachdem Luke Dyckhoff durchgebrochen war, der Offload dann aber herausgefangen wurde. Valentin Calafeteanu erhöhte für den ausgewechselten Vlaicu auch die letzten beiden Versuche und stellte schlussendlich auf den deutlichen 6:85-Endstand aus deutscher Sicht.

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Kommentare (12)add comment

Walter Reuter said:

2342
...
Das DRV-Trikot erinnerte mich ständig an SC Frankfurt 1880 ߘ
Februar 10, 2018

Christian Kluge said:

3439
...
Im Fußball hat man diesem Trikot einen erhöhten Versuch gegen Brasilien erreicht.

Dazu kam es hier leider nicht.
Februar 10, 2018

Riemi R. said:

3754
Danke an die Mannschaft
Danke an das Team, die sich nicht zu schade sind als Prügelknaben herzuhalten und es auch noch gerne tun. Das sind Nationalspieler die ich im Gegenzug gerne in Köln anfeuer.
Februar 11, 2018

thoralf zab said:

938
...
Es muss doch möglich sein, eine Einigung herbeizuführen. Ich habe heute im TV gesehen das die beiden Buckelski Fahrerinnen aus Deutschland überhaupt keine Förderung bekommen und müssen sich zu 100% selbst finanzieren, durch Eltern und Privatkredit. Einfach um an Olympia für unser Land teilzunehmen. Was sind wir denn für ein Rugbyrise das wir uns so eine Situation leisten können. Sollen wir alle deutsche Rugbyspieler und Fans denn zur Lachnummer der ganzen Welt werden? Es ist doch langsam gut. Ich bitte von ganzem Herzen beide Seiten die beleidigte Leberwurst endlich wegzuschmeißen und an einem Strang zu ziehen. Es geht doch so nicht weiter!!!!!!! Es geht nicht nur um dieses gebocke und eingeschnappt sein, es geht um das Ansehen unseres Sportes und um unser Land. Es kann mir niemand erzählen das die Profis keine Freigabe bekommen wenn sie wirklich spielen wollen. Dann würde ich ja mal um eine Stellungnahme (PERSÖNLICH) des Arbeitgebers öffentlich bitten, welche wirklichen Gründe dahinterstehen. Als Gegenargument stelle ich mal in den Raum, das so einige Clubs auf gestandene Spieler, die Jahrelang im Spielbetrieb standen, verzichten da sie unsere 7`s Jungs sind. Aber ich glaube die ticken alle etwas anders. Ich weiß es leider nicht, aber ich gehe davon aus, das so einige beim RGH für die Bundesliga schmerzlich vermisst werden. Und trotzdem ziehen die Vereine und die Spieler das durch. Was ich absolut Mega toll finde und die Jungs vertreten uns super. Ich habe noch kein Wort gehört, das sich die Vereine, die viele 7`s Spieler stellen beklagen. Und ja, viele bekommen eine Förderung, trotzdem steht für sie das deutsche Rugby an erster Stelle. Das sollten sich die Pofis bitte mal auf die Fahne schreiben.
Also, jeder soll nun mal gut sein lassen, alle Nominierten (ganz besonders die HRK Spieler) die Vorbereitung bestreiten, zum Länderspiel Auflaufen, die Faust aufs Herz bei der Hymne und für ganz Deutschland kämpfen. Dann zeigen wir auch Georgien das die deutsche Nation zusammensteht und nicht gespalten ist.
Februar 11, 2018

Walter Sill said:

334
...
Eines hat dieses Massaker deutlich gezeigt: Keine Seite kann ohne die andere....
Verlierer ist das deutsche Rugby.
Februar 13, 2018

Walter Sill said:

334
...
Was bedeutet diese Hängepartie eigentlich für die künftige Förderung durch WR und BMI/DOSB ? Der DRV wird die Zielvereinbarungen ja nicht einhalten können...
Februar 15, 2018

TotalRugby Team said:

366
...
Die Förderung des BMI ist nur für das 7er-Rugby, hier liegt man ja noch auf Kurs. Welche Vereinbarungen es mit WR gibt wissen wir nicht.
Februar 15, 2018

Walter Sill said:

334
...
Das BMI hatte bislang ja auch eine Zuwendung für das nicht olympische XV gewährt. Ich befürchte, dort könnte es künftig weniger Geld geben.
Februar 15, 2018

TotalRugby Team said:

366
...
Der DRV hat auch Nachfrage bestätigt, dass mit der Aufnahme von 7er-Rugby ins Programm der Olympischen Spiele diese Zuwendung gestrichen wurde.
Februar 15, 2018

Matthias Hase said:

381
...
Walter Sill, würde mich interessieren, vorher diese Fehlinformation stammt. Die Zielvereinbarungen des DRV mit dem DOSB im vergangenen olympischen Zyklus sind öffentlich zugänglich und widersprechen deiner Aussage: http://www.dosb.de/fileadmin/B...n_DRyV.pdf
Februar 15, 2018

Walter Sill said:

334
...
Mir war nicht bekannt, dass die Förderung des XV auf O gefahren wurde. Auch bei der Zuwendung für nicht olympische Sportarten waren Zielvereinbarungen früher notwendig.
Wie ich das sehe bleiben dem DRV für das XVer nur die Einnahmen aus Mitgliedsbeiträgen, Eintrittsgeldern, WR und Spenden. Alles abzüglich des Eigenanteils an der Förderung des VIIer, Personal- und Sachkosten. Das ist verdammt wenig. Vor diesem Hintergrund ist die geforderte Professionalisierung ein mutiger Schritt. Wo soll das Geld für Hauptamtliches Personal und für eine Profimannschaft herkommen? Da müsste nicht nur für die Investoren sondern gerade auch für den DRV Rechtssicherheit hergestellt werden. Mit einem verschuldeten DRV ist niemandem geholfen.
Februar 15, 2018

Matthias Hase said:

381
...
Solange Rugby nicht olympisch war, gab es diese Vereinbarungen mit dem DOSB für das XVer. Dies wurden aber obsolet in dem Moment, in dem das 7er olympisch wurde und damit alleinig förderungswürdig wurde.

In deiner Aufzählung der Einnahmequellen fehlen Sponsoren.
Februar 15, 2018

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