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Statement zur aktuellen Situation im deutschen Rugby-Sport
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Geschrieben von Wild Rugby Academy   
Freitag, 9. Februar 2018

WRA/GFR nehmen zur aktuellen Situation im deutschen Rugby Stellung
WRA/GFR nehmen zur aktuellen Situation im deutschen Rugby Stellung

Heidelberg, 9. Februar 2018 – Aus Sicht der WILD Rugby Academy – Stiftung zur Förderung des Rugby-Sports (WRA), und ihrer Tochter, der Gesellschaft zur Förderung des Rugby-Sports mbH (GFR), stellt sich die aktuelle Situation im deutschen Rugby-Sport wie folgt dar:

1. Zu WRA/GFR:

Zwischen dem DRV und der WRA/GFR gibt es seit Auslaufen der alten Vertragsbeziehungen im Sommer 2017 keine vertragliche Zusammenarbeit mehr.

Der DRV, der für die Nationalmannschaft verantwortlich zeichnet, verkündete mehrfach, einen „Plan B“ und „genügend Spieler“ zu haben. Im Januar 2018 äußerte er öffentlich, dass er auf eine Unterstützung durch Dr. Hans-Peter Wild bzw. die WRA/GFR verzichtet.

Nach wie vor hat der DRV nach Auffassung der WRA/GFR-Verantwortlichen kein tragfähiges und professionelles Langfristkonzept – inklusive der Punkte „Profisport“, „Rechtssicherheit“, „Beziehungs-Management“ etc. – vorgelegt. Eine auf wenige Monate befristete Einstellung von Trainern ersetzt nach Auffassung der WRA/GFR-Verantwortlichen keine ganzheitliche und professionelle Planung. Zumal dem DRV mit Kobus Potgieter ein anerkannter Trainer zur Verfügung stand.

2. Zu aktuellen Schnittstellen DRV und WRA/GFR

Der DRV hat am 26. Januar 2018 für die anstehenden Länderspiele 53 Spieler der 15er Rugby-Nationalmannschaft nominiert. Bei dieser Nominierung der Spieler ist zu berücksichtigen, dass der DRV jetzt im Februar einen 7er-Lehrgang in Südafrika für die erst Ende Mai beginnende förderungsrelevante GPS-Series angesetzt hat. An diesem Trainingslager nimmt eine Vielzahl der besten deutschen Spieler teil.

Am Samstag, 3. Februar 2018, und damit zwei Tage vor Trainingsauftakt hat der DRV Kontakt zur WRA aufgenommen, weil nicht genügend Spieler aus dem Pool der 53 Nominierten zugesagt hatten. Neben den 17 bei der GFR angestellten Spielern sind offensichtlich etwa 20 weitere Spieler der Nominierung nicht gefolgt. Die Gründe hierfür sind der WRA/GFR nicht bekannt, sollten aber sicher auch hinterfragt werden.

Aufgrund der zu geringen Spielerzahl bat der DRV die GFR, eine sechswöchige Freistellung ihrer nominierten Spieler zu prüfen. Dieser Bitte, kurzfristig auszuhelfen, hat die WRA gemeinsam mit der GFR, obwohl sie keinen gewerblichen Spielerverleih betreibt, am 4. Februar 2018 entsprochen – vorbehaltlich einer Einigung der noch zu verhandelnden Konditionen. Diese umfassten neben der Zusicherung eines ausreichenden Versicherungsschutzes für die GFR-Mitarbeiter gemäß WR-Regularien und der Zusicherung einer Nachlizensierung von Spielern bei Verletzungsausfall vor allem eine Kompensation für die 6-wöchige Arbeitsfreistellung aller nominierten Mitarbeiter. Am Abend des 8. Februar 2018 hat der Verband gegenüber WRA/GFR kommuniziert, dass er zwar das aktuelle Angebot nicht annehmen könne, aber zu weiteren Verhandlungen gerne bereit sei.

3. Ausblick

Trotz einer zurzeit fehlenden vertraglichen Grundlage mit dem DRV will Dr. Wild die Spieler und die „Rugby-Community“ weiter in ihrem Ziel unterstützen, den Rugby-Sport in Deutschland langfristig auf ein international wettbewerbsfähiges Niveau zu bringen. Deshalb wurde beispielsweise bis heute keinem der knapp 30 bei der GFR angestellten Spieler und Coaches gekündigt.

Aktuell arbeiten die Verantwortlichen der WILD Rugby Academy eine Strategie aus, wie nach ihrer Auffassung das Ziel erreicht werden kann, die Sportart weiter zu professionalisieren und auf ein höheres Niveau zu bringen. Folgende Überlegungen sind bei einem solchen Konzept zu berücksichtigen:

- Die Qualifikation für eine 15er Rugby-Weltmeisterschaft ist aufgrund des hohen Trainingsaufwands und der aktuellen Konkurrenz-Situation sicher nur mit Berufssportlern möglich.

- Die Personalkosten für 20 bis 40 Profis plus Trainer bedürfen einer Finanzierung.

- Weitere Kosten für beispielsweise Mannschaftsentwicklung, Trainingslager und Infrastruktur müssen gedeckt sein.

- Die Finanzierung des Rugby-Sports auf internationalem Niveau wird nur unter Einbeziehung externer Dritter möglich sein. Für deren Engagement bedarf es hoher Rechtssicherheit und einer Übertragung bewährter Geschäftsmodelle – zum Beispiel aus anderen Sportarten.

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Kommentare (13)add comment

Benjamin Becker said:

4043
?
Das löst mal keine Fragezeichen auf!
Februar 09, 2018

Alexander Kühn said:

401
...
Was sind das für unsägliche Nebelkerzen der GFR:

I. Wann hat der DRV verkündet genügend Spieler zu haben? Den "Plan B" habe ich vernommen, aber nirgends finde ich eine Ankündigung oder Aussage des DRV, aus der hervorgeht, dass man auf die Spieler der WRA verzichten möchte.

II. Ich habe mich durch das 69-seitige Dossier gekämpft (war reichlich anstrengend) und daraus geht mehr als eindeutig hervor, dass der DRV (Wilhelm) der WRA (Mohr) konzeptionell meilenweit voraus ist und es an Mohr lag, dass es nicht gelungen ist ein gemeinsames Konzept zu erstellen.

III. Es ist absolut üblich für so eine Testserie eine große Anzahl an Spielern zu benennen, zumal es ja offenbar Fragezeichen über die Verfügbarkeit der 17 GFR-Spieler gab und es ist noch üblicher, dass man nicht in jedem Spiel mit der gleichen Mannschaft aufläuft, speziell dann, wenn sich das Team eben nicht aus Profispielern rekrutiert.

IV. Der DRV hat erklärt warum die Einstellung der Spieler auf wenige Monate befristet ist und aus dem Dossier geht eindeutig hervor, dass nicht der DRV Potgieter gekündigt hat, sondern, dass die GFR ihn zurückgezogen hat, was sollen jetzt also diese falschen Behauptungen?

V. "Förderungswürdige" GPS-Serie? Die 7er-Spieler bereiten sich auf den Worldseries-Qualifier in Hongkong vor, genau das Turnier, auf dem in den letzten zwei Jahren das beste Deutsche Rugbyteam aller Zeiten zu beobachten war und das fast ganz ohne ausländische Legionäre, sondern mit Spielern aus unseren Vereinen. Es ist absolut niederträchtig so zutun, als würde der DRV im Februar/März Spieler für die 15er-Mannschaft nicht zur Verfügung stellen, weil man eine Turnierserie im Sommer spielen möchte. Hongkong ist am ersten April-Wochenende!

VI. Die Spieler die an dem Trainingslager in Südafrika teilnehmen, haben zum Großenteil noch nie für die 15er-Nationalmannschaft gespielt oder (aus eigenen Stücken) erklärt, sich für die 7er-Variante entschieden zu haben, zumeist weil sie eben keine Profispieler sind, sondern neben ihren zeitintensiven Einsätzen für die 7er-Nationalmannschaft noch gearbeitet wird und zumeist sogar noch studiert. Die WRA/GFR hat es ja ziemlich deutlich gemacht, dass sie keine 7er-Spieler finanziell unterstützt. (Welch ein Glück, sonst müsste der Verband die jetzt auch noch ausleihen). Außerdem spielen gegen Hongkong Marvin Dieckmann und Daniel Koch, die beide für Südafrika nominiert sind.

VII. Es ist aus vielen Kreisen zu vernehmen, dass Führungspersonen der WRA/GFR die im Ausland tätigen Spieler davon überzeugt haben der Nominierung für die Länderspiele nicht zu folgen, vor diesem Hintergrund ist es mehr als scheinheilig hier jetzt die Frage zu stellen, wo diese Spieler sind. Aber auch das wird im Dossier sehr deutlich, Herr Mohr nimmt es mit der Wahrheit alles andere als genau. Außerdem erinnere ich mich an kein Spiel bei welchem die 15er-Nationalmannschaft unter WRA/GFR-Führung alle im Ausland tätigen Spieler aufbieten konnte. Mit den Vereinen in Frankreich und England muss man immer Kompromisse schließen, schließlich stellen die ihre Arbeitgeber auch nicht gerne für den Zeitraum von 5-6 Wochen komplett ab. Zumal diese Profivereine keine finanzielle Kompensation für die Abstellung verlangen (im Gegensatz zur GFR).

VIII. Der DRV hatte die Spieler der GFR bereits am 26.1. offiziell nominiert, das ist für ein Spiel am 10.03. nicht als kurzfristig zu erachten. Wenn es stimmt was die HAZ schreibt, wollte die GFR für JEDEN Spieler eine Gebühr von 2000 Euro pro Woche. Zudem gelten die WR-Regularien nur für Profispieler und eben nicht für normale Angestellte (als solche laufen die Spieler der GFR), d.h. sie sind auch so zu versichern.

IX. Warum sollte die GFR im Verletzungsfall Sonderrechte haben und Spieler nachlizenzieren dürfen? Und welchem Verein kommt das zu Gute, dem HRK? Für den internationalen Wettbewerb ist die Nachlizenzierung unmöglich, also geht es um die Bundesliga. Ist das Ungleichgewicht in der Liga nicht ohnehin schon groß genug? Wie soll die Verbandsführung das in der Kürze der Zeit und über die Köpfe der anderen Vereine Hinweg zusagen.

X. Was zahlt der HRK für die Bereitstellung der GFR-Spieler für den Verein? Das wäre mal sehr interessant zu erfahren.
Februar 09, 2018

Alexander Kühn said:

401
...
*es soll natürlich heißen gegen Rumänien.
Februar 09, 2018

Matthias Hase said:

381
...
Ich frage:

Man arbeite aktuell an einer Strategie, um das deutsche Rugby zu professionalisieren. Hat man bisher also keine Strategie gehabt?

Man sei nicht in der Vermittlung von Spielern zuständig. Wieso verlangt man aber Kompensationszahlungen?

Seit wann kann eine GmbH Nachlizensierung von Spielern fordern? Zumal zu diesem Zeitpunkt diesem Ansinnen BL-Spielordnung entgegensteht. Ist es eigentlich Zufall, dass ein ehemaliger Nationalspieler aus Tonga, der zuletzt bei einem Pariser Klub aktiv war, seine Kinder in HD eingeschult hat wie er es auf Instgram dokumentiert?
Februar 09, 2018

Benjamin Becker said:

4043
69-seitige Dossier
Ist das 69-seitige Dossier denn jetzt öffentlich? Da sich hier immer einige darauf beziehen und als Fan konnte man es nicht sehen.
Februar 09, 2018

Matthias Hase said:

381
...
Das Dossier wurde den Vereinen und Landesverbänden übermittelt, da diese um Aufklärung über die Vorgänge gebeten haben. Von einer Veröffentlichung für die breite Masse ist zumindest mir nichts bekannt.
Februar 09, 2018

Andreas Hauer said:

2314
...
Bis dato bin ich immer davon ausgegangen, dass der DRV (teilweise) dilettantisch geführt wird.

Wenn ich jetzt dieses Statement lese, dann wünsche ich mir nur noch, dass Robert Mohr und sein Mitstreiter von der WRA schnellstens die Koffer packen und uns alle von ihrem peinlichen Rachefeldzug verschonen.

Dann können Sie sich auch voll auf Stade Francais konzentrieren und die ebenfalls weiterhin Richtung Abgrund/Abstieg führen.
Februar 09, 2018

tim spengler said:

2957
...
sorry aber die wra macht sich langsam echt lächerlich...

ich hatte lange zeit eher zur wra gehalten, da ich keinen guten eindruck vom drv hatte (und auch immernoch nicht habe).

ich verstehe auch, dass dr. wild gerne mehr kontrolle hätte, da er verdammt viel geld ins deutsche rugby gesteckt hat (und dies immernoch tut).

aber jetzt ginge es um die wm qualifikation, die durchaus erreichbar gewesen wäre. da hätte man mal über seinen schatten springen und im sinne des deutschen rugby enzscheiden können bzw. müssen!

dr. wild hat so viel geld ins deutsche rugby gepumpt, da hätte er ein paar sonderurlaubstage für seine angestellten vermutlich auch noch verkraftet.
diesen rosenkrieg hätte man danach noch weiter austragen können.


der streik im november war ok und hat ausreichend gezeigt, wie wichtig die wra fürs deutsche rugby ist.
der streik jetz zeigt aber, dass die wra kein verlässlicher partner mehr ist, da sie willentlich die sportlichen ziele kaputt macht, nur um ihren willen durchzusetzen (was auch immer der eigentlich ist).

und die wra spieler enttäuschen mich auch. sie hatten gesagt, sie würden bei den rec spielen auf jeden fall wieder spielen. angeblich stand es ihnen nun frei an den spielen teilzunehmen. eigentlich sollte es ja eine ehre sein, für eine nationalmannschaft antreten zu dürfen.
die spieler die jetzt für den drv auflaufen bekommen sicherlich auch keinen sonderurlaub von ihren arbeitgebern oder entschädigungen vom drv.

es ist schade, aber ich persönlich möchte die spieler auch bei den nächsten spielen nicht mehr sehen.
Februar 10, 2018

Adrian Heber said:

194
WM
...die WM Quali war niemals realistisch. Das wurde in der Hinrunde mit den Niederlagen gegen Spanien und Russland längst verbockt. Alles andere ist Träumerei
Februar 10, 2018

Klaus Oberbörsch said:

3923
...
Es ist immer wieder traurig, daß die Falschen das viele Geld haben. Wenn ich Milliardär wäre, müßte man über diese ganzen finanziellen Aspekte die oben aufgeführt werden nicht wirklich reden. Und wenn ich über 70 wäre, würde ich meine Kraft in die Entwicklung des deutschen Rugby stecken, um schnellstmöglich Erfolge zu erzielen. Ich würde die Früchte meiner Ernte nämlich auch noch gerne selbst erleben.
Februar 10, 2018

Vasco Meyer said:

136
...
Was ist das für ein verlogenes und unprofessionalles Schriftstück? Der DRV hat alle GFR-Spieler am 26.1.2017 nominiert, d.h. man hat sich nicht erst am 3.1.2017 an die GFR gewandt, sondern spätestens mit der Nominierung 14 Tage vor dem ersten Spiel.

Warum nennt man keine Zahlen, also wie viel Geld pro Spieler gefordert wurde? Laut Hannover Allgemeine Zeitung waren es 2000 Euro.

Auch mich würde interessieren, was der HRK an die GFR zahlt, damit der Klub seit Jahren die Bundesliga destabilisiert? Schließlich haben HRK und DRV die gleiche Rechtsform, es sollte also auch möglich sein dem DRV die Spieler unentgeltlich zu überlassen. Zumal es hier eigentlich um mehr gehen sollte, als die Eitelkeiten von Herrn Mohr.

Es gab auch nach dem Auslaufen der Kooperationsvereinbarung noch eine vertragliche Vereinbarung und zwar im Rahmen der Novemberspiele, lediglich hat sich die GFR/WRA nicht daran gehalten.

Die meisten anderen Punkte haben meine Vorredner hier schon treffend erkannt.
Februar 10, 2018

Matthias Hase said:

381
...
Krisen-PR geht definitiv anders. Vielleicht sollte man sich zunächst mit dem Verlauf von Krisen und den geeigneten Maßnahmen zu bestimmten Zeitpunkten im Krisenverlauf informieren. Von Change Communication fange ich gar nicht erst an.
Februar 10, 2018

tim spengler said:

2957
...
jetzt gibt es statements von drv und wra. für mich wäre es interessant, wenn die spieler der wra sich nun auch mal zu wort melden und ihre sicht der dinge darstellen würden.

laut der wra stand es den spielern frei für die drv15 zu spielen. also wäre es schön zu erfahren, warum sie das nicht gemacht haben.
Februar 11, 2018

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