Der Präsident des Deutschen Rugby-Verbandes, Klaus Blank, tritt mit sofortiger Wirkung von seinem Amt an der Spitze des olympischen Sportverbandes zurück. Grund dafür seien anhaltende rufschädigende Äußerungen in der Öffentlichkeit sowie persönliche Bedrohungen in den vergangenen Tagen.
"Eine solche, für einen olympischen Sportverband weitgehende Entscheidung fällt man natürlich nicht aus dem Bauch heraus. Schon im Vorfeld des Außerordentlichen Deutschen Rugby-Tages (ADRT) habe ich mir viele Gedanken darüber gemacht, weiter so viel Energie in die Lösung der schwierigen aktuellen Herausforderungen zu investieren, oder ob es nicht besser ist, das Feld zu räumen und damit den Weg zu ebnen für jemanden, der das unbelastet und womöglich mit einer neuen Herangehensweise tun kann. Das Votum des ADRT und viele persönlichen Gespräche haben mich eigentlich darin bestärkt, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen und nicht aufzugeben. Nach den Vorkommnissen der letzten Wochen, insbesondere nach den anonymen telefonischen Bedrohungen, ist nun für mich persönlich allerdings das Ende des Weges erreicht. Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass so etwas passiert - insbesondere nicht in unserem Sport, der sich vor allem über ein faires und sportliches Miteinander definiert. Aber nun ist der Fall eingetreten."
Das allerdings bilde lediglich einen Teil des Rahmens für diese Entscheidung. "Das letzte Jahr war hart. Ich habe meinen Gesundheitszustand zu oft ignoriert, rufschädigende Veröffentlichungen mehr oder weniger hingenommen, verletzende und meist von einem zweifelhaften Account stammende E-Mails gelöscht und anonyme Beschimpfungen am Telefon weggedrückt. Insbesondere die Zeit um den Spielerstreik im Herbst und das Verhandlungsende mit der WRA/GFR waren nicht einfach."
"Alles zusammen beurteilt, dann ist es leider so, dass das Ehrenamt seine sehr schönen Seiten hat, die ich eigentlich nicht missen möchte, aber eben auch Grenzen. Meine Kraft und mein Durchhaltevermögen sind an diese Grenzen gestoßen, sodass ich mich schweren Herzens diesen Schlussstrich ziehen muss."
Bis zum Deutschen Rugby-Tag im Juli werden nun die Aufgaben von Klaus Blank von den verbliebenen Präsidiumsmitgliedern übernommen. Bis zum DRT soll aber ein Kandidat gefunden werden, der sich dann den Mitgliedern zur Wahl stellt.
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