Was sich lange abgezeichnet hat, hat DRV-Präsident Klaus Blank nun bestätigt: Eine weitere Zusammenarbeit zwischen DRV und WRA wird es nicht geben.
Der Deutsche Rugby-Verband (DRV) weist die von der Wild Rugby Academy (WRA) und der Gesellschaft zur Förderung des Rugby-Sports mbH (GFR) erhobenen Vorwürfe gegen den Verband sowie seine ehrenamtlichen Mitarbeiter klar und deutlich zurück und beendet die bis zuletzt laufenden Bemühungen um eine vertragliche Zusammenarbeit und eine Fortsetzung der Kooperation. Grundsätzlich steht der olympische Spitzenverband auch weiterhin für gemeinsame Projekte und eine professionelle und zielgerichtete Zusammenarbeit im Sinne des Rugbysports jederzeit zur Verfügung. Allerdings sieht der DRV Dr. Hans-Peter Wild in der Pflicht, hier Vorschläge für eine weitere Zusammenarbeit zu formulieren.
Der Deutsche Rugby-Verband optimiert hingegen bereits seit 2013 seine Strukturen. Hat der DRV in der Vergangenheit lediglich zweieinhalb hauptamtlich besetzte Stellen finanzieren können, arbeiten aktuell bereits 14 Mitarbeiter an der sportlichen Zukunft des Verbandes. Zuletzt haben die DRV-Verantwortlichen mit dem Südafrikaner Vuyolwetu Zangqa, den beiden Australiern Paul Healy und Chris Lane sowie dem Uruguayer Pablo Lemoine international renommierte Spitzenkräfte für die beiden Leistungssportprogramme im klassischen 15er-Rugby sowie im olympischen 7er-Rugby verpflichtet. Außerdem hat die Verbandsspitze in enger Zusammenarbeit mit der Vertretung der Landesverbände eine umfassende Neustrukturierung der DRV- Führungsstruktur auf den Weg gebracht, deren Ziel es ist, den DRV-Vorstand zu professionalisieren.
Deutscher Rugby-Verband weist Vorwürfe entschieden zurück
Den von der Gegenseite erhobenen Vorwurf der mangelnden Bereitschaft zur Professionalisierung weist die Verbandsführung daher genauso entschieden von sich, wie die Anmahnung mangelhafter Transparenz bei den Finanzströmen, zumal die Verbandsführung dem ehemaligen Kooperationspartner noch über den Ablauf der Partnerschaft hinaus stets sämtliche Einnahmen und Ausgaben offengelegt hat. „Nach ausführlicher und sorgfältiger Auswertung der Verhandlungen der vergangenen zwölf bis 16 Monate hat sich beim DRV daher der Eindruck erhärtet, dass Herr Dr. Wild als Mäzen leider zu wenig Bezug zum operativen Geschäft seiner Rugby-Academy und der später eingerichteten GFR hat, da ihn seine Mitarbeiter zu keinem Zeitpunkt richtig, ehrlich beziehungsweise aufrichtig informiert haben“, erklärt der DRV- Vorsitzende Klaus Blank das Scheitern der Verhandlungen über eine Fortsetzung der Kooperation mit der WRA und der GFR.
Blank zeigt sich aber auch selbstkritisch: „Der DRV muss sich den Vorwurf gefallen lassen, diese sich schon früh offenbarenden Führungsmängel auf Seiten der WRA nicht rechtzeitig und entschieden genug angezeigt zu haben. Diese Zurückhaltung war maßgeblich von dem Bestreben geprägt, die dort handelnden Akteure zu schützen und im Stillen doch noch eine Grundlage für eine Fortführung der Kooperation zu finden.“ Bedauerlicherweise habe sich in der mehr als dreijährigen Zusammenarbeit herausgestellt, dass die sehr früh offenkundig gewordenen gravierenden Kommunikationsmängel, die offensichtlichen Organisationsdefizite, die nachweislich irreführende Kommunikationspolitik sowie die gleichgültige Missachtung der Inhalte der Kooperationsvereinbarung sich immer weiter verschärft hätten, die in öffentlichen Rücktrittsforderungen bezüglich seiner Person, des Vize-Präsidenten Jürgen Zeiger und des Sportdirektors Manuel Wilhelm sowie dem Vorwurf der Zweckentfremdung von finanziellen Mitteln gipfelten, erläutert der DRV-Vorsitzende.
Mit sofortiger Wirkung hat die sportliche Führung des DRV daher die alleinige Führung aller Nationalmannschaften übernommen. Die Deutsche Rugby-Marketing (DRM) übernimmt zudem die Vermarktung sämtlicher Nationalmannschaften und zeichnet für die Durchführung der Länderspiele der DRV XV verantwortlich.
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