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Tag zwei in Viña del Mar: DRV VII mit durchwachsener Bilanz
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Montag, 15. Januar 2018

Unsere Siebener-Jungs vor ihrem Duell gegen Argentinien.
Unsere Siebener-Jungs vor ihrem Duell gegen Argentinien.

Nach einem perfekten Auftakt in das zweite Turnier der Südamerika-Tour im chilenischen Viña del Mar an Tag eins, erwartete unsere Siebener-Jungs ausgerechnet Punta-del-Este-Sieger Südafrika im Viertelinale. Denn die Blitzboks hatten zuvor in der Gruppenphase überraschend gegen Irland verloren, weswegen es die DRV-Auswahl als Gruppensieger mit dem Schwergewicht und späteren souveränen Turniersieger Südafrika zu tun bekam.

Zu allem Überfluss startete die deutsche Mannschaft an Tag zwei nur mit zehn fitten Spielern, nachdem Anjo Buckman und Kapitän Tim Lichtenberg verletzt ausfielen. In Durchgang eins entwickelte sich ein offener Schlagabtausch und bis zur Pause trennte beide Teams beim Stand von 12:14 lediglich eine verpasste Erhöhung von Harris Aounallah. Doch in Durchgang zwei drehten die Südafrikaner noch einmal mächtig auf - die mit zahlreichen World-Series-Spielern und einigen Nachwuchskräften angereisten Blitzboks erzielten zwei weitere Versuche durch ihre blitzschnellen Außen. Die vereltzungsgebeutelten DRV-VII-Spieler hatten darauf keine Antwort parat und zogen mit 12:26 den Kürzeren.

Spiel zwei gegen den Olympiateilnehmer Brasilien war eine deutlich engere Angelegenheit, doch die deutsche Mannschafft konnte sich in einer kämpferischen Partie am Ende mit 12:5 durchsetzen. Zwei Mal war es Niklas Hohl, der sich den Weg für die deutsche Mannschaft über die Mallinie bahnte. Im abschließenden Spiel gegen Argentinien um Platz fünf musste die deutsche Auswahl schließlich Tribut zahlen - durch die zahlreichen angeschlagenen und verletzten Spieler fehlten gerade im Deutschland-Sturm Auswechselmöglichkeiten. Argenien gelang fast mit der ersten Aktion in Front zu gehen und konnte nach einem verpassten Tackle im Mittelfeld direkt zum 14:0 nachlegen. Noch gab es jedoch ein deutsches Aufbäumen und ein guter Lauf von John Dawe, der seinem Verteidiger auf Außen entkommen konnte, besorgte den ersten deutschen Versuch. Dawe konnte noch so weit Richtung Mitte des Malfelds laufen konnte, dass die Erhöhung von Harris Aounallah saß. So war die Lücke zur Pause beim Stand von 14:7 nur ein erhöhter Versuch.

Doch direkt mit der ersten Aktion des zweiten Durchgangs begruben sich alle Hoffnungen auf einen deutschen Sieg. Die Argentinier konnten sich ihren halbwegs tiefen Ankick spektakulär im Luftduell selbst sichern und liefen dann unbedrängt direkt zum ersten Versuch nach nur zehn Sekunden ein. Ein moralischer Tiefschlag, der bei müden deutschen Beinen, nach zwei harten Turnieren in nur einer Woche, saß. Kurz darauf gelang den Gauchos noch ein weiterer Versuch, nachdem die deutsche Mannschaft selbst kurz vor der argentinischen Mallinie mit einem unnötigen Ballverlust gescheitert war. Hakler John Dawe konnte mit seinem zweiten Versuch nach einem starken mittigen Durchbruch noch ein wenig Ergebniskosmetik aus deutscher Sicht betreiten. Doch am Ende stand eine deutliche Niederlage gegen eine Mannschaft, die unsere Siebener-Auswahl am Vortag noch geschlagen hatte. Dennoch sieht DRV-Sportdirektor Manuel Wilhelm, der das Geschehen aus Heidelberg verfolgte, das Turnier angesichts der vielen Ausfälle und Verletzungen als "beeindruckenden Beweis für die Tiefe, die  mittlerweile im Kader existiert". Ebenso betont der ehemalige DRV-XV-Stürmer, dass das Turnier Beweis "für den Biss der verbliebenen Spieler, die sich durch die harte Turnierserie mit zwei Turnieren innerhalb von 14 Tagen gekämpft haben" sei.

Der sechste Platz am Ende, immerhin vor dem direkten Hongkong-Konkurrenten Chile und hinter Irland, ist schlussendlich kein schlechtes Ergebnis. Doch hinterließen die Verletzungen und Niederlagen einen bitteren Beigeschmack. Zudem mussten die deutschen Siebener-Jungs ansehen, wie sich Chile und Uruguay für die WM in San Francisco qualifizieren. Zwei Teams, die für die deutsche Mannschaft in Bestbesetzung und Topform durchaus machbare Gegner sind. Für die europäischen Teams ist der Quali-Prozess jedoch ungleich schwerer. Das eigentliche Ziel ist für das deutsche Team aber definitiv die World Series.  Noch sind es knapp drei Monate, bis in Hongkong der Aufstieg in eben jene Serie der wichtigsten zehn Turniere auf dem Globus entschieden wird. Bis dahin stehen für das deutsche Team noch dutzende und dutzende Trainingseinheiten in den beiden Stützpunkten in Heidelberg und Hannover, sowie zwei Trainingslager in Südafrika und Portugal an. Außerdem werden mit Szczesny, Calitz, Heimpel, Hees, Haase, Biniak, Engelbrecht und Tasche einige große Namen zur Verfügung stehen. Der Traum von der World Series ist die große Motivation der deutschen Siebener-Jungs, die großen Stadien in Dubai, Kapstadt, Vegas und natürlich das Mekka Hongkong.

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Kommentare (1)add comment

Alexander Leiberich said:

3882
Unnötige Kritik gegenüber anderen Nationen nervt
Immer dieses Gewettere gegen andere Nationen. Wenn man das schon wieder liest
"Zudem mussten die deutschen Siebener-Jungs ansehen, wie sich Chile und Uruguay für die WM in San Francisco qualifizieren. Zwei Teams, die für die deutsche Mannschaft in Bestbesetzung und Topform durchaus machbare Gegner sind. Für die europäischen Teams ist der Quali-Prozess jedoch ungleich schwerer. Das eigentliche Ziel ist für das deutsche Team aber definitiv die World Series."
Was soll das denn schon wieder? Wir sind aber sehr selten in Bestbesetzung also was soll dann der Vergleich? Beide Mannschaften haben sich zurecht für die WM qualifiziert und wir uns bisher auch zurecht nicht. Warum kann man das nicht einfach mal anerkennen? Der Qualimodus ist bekannt und solange man nicht ansatzweise auf der gleichen Höhe wie Spanien ist bzw. Spanien regelmäßig besiegen kann braucht man auch nicht von einer WM zu reden oder andere Nationen zu kritisieren, warum sie auch immer zur WM fahren und wir nicht.
Januar 19, 2018

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