Coach Vuyo Zangqa und sein Assistent Clemens von Grumbkow wollen in den nächsten beiden Wochen viel Detailarbeit mit den Siebener-Jungs machen. Foto (c) Keil Unsere Siebener-Jungs befinden sich gerade auf der langen Anreise nach Südamerika, wo sie bei gleich zwei hochwertig besetzten Turnieren in Uruguay und Chile ihre Vorbereitung auf die Hong Kong Sevens fortsetzen. Noch kurz vor dem Abflug haben wir uns mit den beiden Coaches der DRV VII, Cheftrainer Vuyo Zangqa und seinem Assistenten Clemens von Grumbkow über die Tour und die weitere Vorbereitung auf die World Series Qualifikation unterhalten.
TotalRugby: Erst einmal vielen Dank für das Interivew, ihr seid ja bereits am Flughafen kurz vor dem Abflug. Wie sind die Vorbereitungen in den letzten Wochen seit den Oktoberfest 7s und Dubai gelaufen? Selbst zwischen Weihnachten und Neujahr habt ihr den Jungs keine Pause gegönnt.
Vuyo Zangqa: Die Vorbereitung laufen gut - wir hatten im Endeffekt nur eine Woche Pause nach München und dann ging es für uns weiter Richtung Dubai. Seitdem haben wir weiter hart gearbeitet und auch über Weihnachten nur drei Tage Pause gemacht. Natürlich hatten die Jungs sich diese kurze Pause verdient. Und ja wir stehen tatsächlich schon am Gate, jetzt geht es für uns zwei Wochen lang nach Südamerika. Sobald wir da angekommen sind, muss der Fokus wieder voll da sein.
Clemens von Grumbkow: Nach den Oktoberfest 7s haben wir das Training etwas zurückgefahren. Vuyo musste noch einmal nach Südafrika um sein Visum zu verlängern und in der Zeit habe ich das Training übernommen. Dabei haben wir uns auf das Spielerische konzentriert und versucht auch ein bisschen Spaß in den Trainingsalltag zu bekommen. Da wir eine lange Phase ohne Turnier hatten, haben wir uns dazu entschieden Fitness eben auch über Spiele zu machen, so dass die Jungs auch bei Laune geblieben sind.
Zwischendurch mussten auch vier unserer Jungs zur Bundeswehr und mit Sam und Tim haben wir ja auch noch Langzeitverletzte, wodurch wir ein paar weniger Leute im Training hatten. Das hat insgesamt ein wenig an der Gruppe gezehrt. Aber die Jungs haben hart gearbeitet und auch zwischen den Feiertagen waren wir 14 Mann im Training, was ein Rekord sein dürfte für die Zeit.
TR: Nun steht also die knapp zweiwöchige Tour nach Uruguay und Chile mit zwei hochkarätig besetzten Vorbereitungs-Turnieren an. Mit Blick auf die Hongkong-Vorbereitung: Geht es nunmehr darum weiter an der Basis zu arbeiten oder geht es mittlerweile schon um den Feinschliff?
CVG: Wir sind natürlich jetzt so langsam an einem Punkt wo wir uns absolut auf Hongkong fokussieren. Für uns werden es die letzten richtigen Turniere vor dem World Series Qualifier sein. Über zwei Tage und im „Turnier-Modus“. In Südafrika und Portugal werden wir in den Trainingslagern noch jeweils ein Mini-Turnier spielen, aber nur im Ein-Tages-Modus. Deshalb ist es für uns noch Mal wichtig mit unserem jetzigen Top-Team, Verletzungen ausgenommen, bei zwei Events auf dem Niveau zu performen. Das hatten unsere Jungs so auch noch nicht, innerhalb von zwei Wochen gleich zwei solche Events auf dem Niveau. Wir haben noch Zeit bis Hongkong, aber es ist dennoch ein wichtiger Schritt dahin.
VZ: Diese Tour und diese beiden Turniere sind ein ganz wichtiger Teil der Vorbereitung mit einem hochwertig besetzten Feld. Natürlich wollen wir jetzt noch nicht auf dem Leistungszenit sein, so viel steht fest. Wir arbeiten immer noch an uns, an unserem System und wie wir die perfekte Zwölfer-Gruppe für Hongkong finden. Bei zwei oder drei Positionen müssen wir da intensiv Ausschau halten und wir werden sehen wie sich ein paar der Jungs anstellen werden, um es in das Team für Hongkong zu schaffen.
TR: Die Gegner, auf die ihr in Punta del Este und Viña del Mar trefft haben es ja wirklich in sich. Direkt zum Auftakt geht es ja in Uruguay direkt gegen Südafrika und Chile, später eventuell gegen die USA. Wie wichtig wird die Spielpraxis auf dem Niveau sein? Auch das eventuelle Duell gegen unseren härtesten Konkurrenten für Hongkong, die Iren?
VZ: Momentan sind uns die Namen der gegnerischen Teams und Spieler noch egal. Jetzt geht es für uns erstmal darum zu spielen und unser Spiel zu verbessern. Wenn es für uns dann Richtung Hongkong geht werden die Namen der Gegner für uns interessant. Aber klar, uns war wichtig auf einem hochwertigen Turnier zu spielen und dahingehend zeugen die Namen der Teams schon davon, dass es hier auf einem hohen Niveau zur Sache geht.
Aber noch Mal, der Fokus liegt in erster Linie auf uns selbst, dass die Spieler das System richtig Spielen und unsere Strukturen beachten. So dass jeder weiß, was auf dem Feld wann gemacht werden muss. Wenn wir dann einmal in Hongkong sind gibt es keine Entschuldigungen mehr, was wer wann machen muss ist dann völlig klar.
CVG: Bei Südafrika sind ein paar Development-Spieler dabei, aber die haben auch in Dubai bewiesen, was die drauf haben. Chile kommt natürlich mit seinem besten Team und die wollen sich über die zwei Turniere für die WM qualifizieren. Das sind schon ein paar Hochkaräter, die wir gleich beide in unserer Gruppe haben. Das wird sicher nicht einfach.
Es sind auch noch einige Development-Teams der Top-Nationen unterwegs, aber insgesamt sind es ein paar verdammt gute Gegner. Es werden zwei anspruchsvolle Turnier, aber das ist genau das, was wir brauchen letztendlich um uns auf das Niveau von Hongkong heranzutasten.
TR: Worauf wird der Fokus in den nächsten Wochen liegen. Wo glaubt ihr müssen die Jungs den größten Sprung machen?
VZ: Gerade eben sind unsere Standards ein wichtiges Thema. Gasse, Gedränge und Ankicks waren in letzten Zeit nicht wirklich gut, da müssen wir effektiver werden. Aber auch wie wir unsere Straftritte anspielen. Da haben wir noch viel Luft nach oben und die Standards sind im Endeffekt die halbe Miete.
Ein weiterer ganz wichtiger Aspekt ist die Intensität, mit der wir selbst spielen. Unsere Jungs müssen verstehen, wie viel Druck sie ausüben müssen auf die gegnerische Defensive, um Fehler zu erzwingen und Spiele zu gewinnen. Das wird uns helfen, aber wir haben zum Glück noch die beiden Trainingslager um weiter daran zu arbeiten.
CVG: Um das was Vuyo gesagt hat zu ergänzen, es geht wirklich so langsam an die Details. Unsere Spielzüge bei Strafkicks und die perfekte Ausführung, beispielsweise bei den Standards.
TR: Vielen Dank und einen guten Flug!
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