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TotalRugby-Ratgeber: Die besten Social-Rugby 2018 Teil 2
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Freitag, 22. Dezember 2017

Die Bournemouth 7s sind weit mehr als nur ein riesiges Rugby-Turnier. Foto (c) Bournemouth 7s Facebook
Die Bournemouth 7s sind weit mehr als nur ein riesiges Rugby-Turnier. Foto (c) Bournemouth 7s Facebook

Auch in Teil zwei unserer Serie über die besten Social-Rugby-Turniere des Jahres 2018 haben wir einige Leckerbissen, sowie Tips und Hinweise von Deutschlands erfahrensten Turnier-Veteranen für euch parat. Diesmal konzentrieren wir uns auf Siebener- und Zehner-Turniere im nahen und fernen Ausland. Die Turniere in Amsterdam, Dendermonde/Flandern, Krakau/Polen und St. Gallen/Schweiz dürften dabei für viele deutsche Vereine nicht viel weiter als ein Auswärtsspiel sein. Mit etwas mehr Aufwand verbunden, aber definitiv dennoch lohnenswert wären Touren ins englische Bournemouth, nach Lissabon oder Kopenhagen.

Ein großartiges Siebener-Turnier und ein seit 1972 ausgetragener absoluter Tour-Klassiker für viele deutsche Klubs sind die Amsterdam 7s. Das Event im Westen der niederländischen Hauptstadt am zweiten Juni-Wochenende zieht Jahr für Jahr über 100 Vereine und zum Teil auch Nationalmannschaften aus ganz Europa und darüber hinaus an. Für den RK Heusenstamm beispielsweise ist der Besuch der Amsterdam 7s schon eine richtige Tradition geworden und so konnten auch einige Füchse-Youngster, die sich später einmal einen Namen in der DRV VII machen sollten, in Amsterdam erstmals internationale Rugby-Luft schnuppern.

Das Turnier wird auf der hervorragende Anlage des Amsterdam Rugby Club, mit dem zehntausend Zuschauer fassenden holländischen Rugby-Nationalstadion ausgetragen und zählte sogar zeitweise zum Programm der Women’s World Series. Doch wie man bei den Rahmenbedingungen vermuten kann sind hier auch einige wirkliche Top-Teams am Start und das Niveau zum Teil dementsprechend hoch. Bei den Herren sind regelmäßig Development-Teams der großen Länder, aber auch Nationalmannschaften wie die von Georgien am Start. Doch davon sollte man sich nicht allzu sehr abschrecken lassen - auch viele deutsche Mannschaften aus der zweiten und dritten Liga sind in Amsterdam vertreten und ja, es ist definitiv auch ein Social Turnier.

Schon auf dem Gelände des Turniers etwa 20 Minuten vom Zentrum gibt es eine After-Party mit zahlreichen feiernden Fans und Spielern. Im Zentrum der Altstadt gilt dann die legendäre Bar Susy’s Saloon als der traditionelle Anlaufpunkt für Spieler und Fans. Als beispielsweise im Vorjahr Alesana Tuilagi bei den Amsterdam Sevens in einer Oldies-Mannschaft mitspielte, traf man ihn ebenso im Saloon bzw. an der Gracht davor - mit einem Bier in der Hand und Selfies mit Fans schießend.

 

Die Amsterdam 7s werden bereits seit 1972 ausgetragen

 

Ebenso im Benelux-Raum und bereits einige Wochen vorher im Mai finden die Flanders Open statt. Das Zehner-Turnier, das vom belgischen Top-Klub Dendermonde ausgerichtet wird, ist ebenso sportlich relativ weit oben anzusiedeln, glänzt aber ebenso in Sachen dritter Halbzeit. Auf einem großen Gelände mit sechs Plätzen spielen zahlreiche Vereine, die teilweise aus Südafrika und Argentinien anreisen, den flämischen Zehner-Rugby-Titel aus.

Das Bataillon d’Amour um Gründer Jakob Seifert war im letzten Jahr zum ersten Mal in Dendermonde dabei - der Bataillon-Gründer gegenüber TotalRugby: „Das Turnier das krasseste, was ich je als Turnier erlebt habe. Über 100 Teams auf sechs Plätzen. Dazu drei riesige Party-Bühnen und eine ausgelassene Stimmung. Der Spielball des Finales wurde mit einem Helikopter ins Stadion geflogen. Es ist zwar recht teuer aber unbedingt ein Erlebnis wert. Es gibt zwei Wettbewerbe, den BeerCup und den ProfiCup. In beidem wird gutes bis sehr gutes Niveau gespielt.“

Sportlich etwas weniger anspruchsvoll, aber ebenso gut von Deutschland zu erreichen ist das Turnier in Krakau. Letzteres wirbt passend mit dem Slogan „Kracking Rugby Fest“ und der Name ist tatsächlich Programm (two days of Rugby three days of Party). Sportlich darf man hier nicht allzu viel erwarten, obwohl zahlreiche Teams aus dem Ausland, darunter auch sicherlich wieder deutsche Vertreter, am Start sind. Dafür dürfte jeder Connaisseur der dritten Rugby-Halbzeit umso mehr  seine Kosten kommen, zumal die Kosten der Versorgung in Polen angenehm moderat sind. Krakau bietet zudem eine wunderschöne Altstadt mit einem tollen Nachtleben.

 

In Krakau steht der Sport nicht unbedingt im Vordergrund

Alles andere als günstig, aber dennoch lohnenswert ist ein Ausflug ins schweizerische Sankt Gallen. Beim alljährlichen Bishops Cup trifft man neben den Eidgenossen auch auf viele Teams aus Italien und Frankreich. So zählte der französische Drittligist RC Strasbourg, bei dem DRV-XV-Spieler Tim Menzel und Mika Tyuemenev spielen, bereits zu den Gewinnern. Das im Zehner-Modus ausgetragene Turnier ist mittlerweile das größte in der Schweiz und findet Mitte Juni statt.

Ein weiteres Zehner-Turnier, diesmal etwas weiter abseits der Heimat, sind die Lisbon Tens. In der Portugiesischen Landeshauptstadt, die mit sonnigem Wetter und wirklich bezahlbaren Preisen aufwartet, bieten die Turnier-Veranstalter gar eine Bier-Flatrate in der Anmeldung. Im Cup-Wettbewerb ist trotz des Spaß-Charakters des Turniers mit hochklassigem Rugby zu rechnen, sind doch alle Top-Teams des kleineren Landes der iberischen Halbinsel dabei. Mit €249 pro Teilnehmer ist das Turnier kein Schnäppchen - jedoch sind neben der Anmeldung eine Hostel-Unterkunft, besagte Bier-Flatrate & BBQ nach den beiden Turniertagen, ein komplettes Kit mit Shirt und Hose sowie ein Liaison-Officer pro Team (eine Art lokaler 24h-Betreuer) im Preis enthalten.

 



Ein ganz besonderes Erlebnis ist das Bournemouth Rugby Festival an der englischen Südküste. Das Riesen-Event verbindet ein Musik-Festival der Extraklasse mit einem riesigen Rugby-Turnier und das sogar sehr erfolgreich. Über 30.000 Besucher jährlich, bekannte Bands und prominente Teilnehmer machen das Festival zu einer eimaligen Angelegenheit. Nicht umsonst haben England-Legenden, wie Chris Robshaw, Austin Healy und Lewis Moody schon in ihrer Freizeit bei diesem Event mitgespielt. Dementsprechend anspruchsvoll geht es, trotz der Feierei, auf dem Feld zu - neben Jamaikas Nationalmannschaft und der Armee-Auswahl nehmen Jahr für Jahr zahlreiche hochklassig besetzte Einladungsteams teil. Neben 172 Rugby-Teams waren im Vorjahr auch gut 100 Netball-Mannschaften und 32 Hockey Teams beim Turnier dabei. Für die Festival-Gänger sind die Rugby-Wettbewerbe eine willkommene Abwechslung zur Musik und andersherum genießen die Rugger nach den Spielen die großartige Atmosphäre des Festivals.

 

Festival + Rugby = Bournemouth 7s



Ein deutsches Team, das bereits in Bournemouth gespielt hat sind die Cruisers Sevens. Vor allem mit Aachener und StuSta-Ruggern tritt die reine Siebener-Mannschaft Jahr für Jahr bei verschiedenen Turnieren an. Cruisers Veteran und RC-Aachen-Schluss James Baxter hat nur Lob für das Event in seinem Heimatland übrig: „Na klar ist Bournemouth ein teures Vergnügen, aber es ist so viel mehr als nur ein Rugby-Turnier. Man bekommt das gesamte Festival-Erlebnis obendrauf. Das Spiel-Niveau ist verdammt hoch, selbst bei den Social Turnieren. Aber dafür bekommt man beim Turnier auch verdammt gutes Rugby geboten. Die Party kann man mit keinem anderen Turnier, bei dem ich bisher dabei war, vergleichen.“

Interessierte Teams sollten sich aber möglichst bald für das am letzten Mai-Wochenende stattfindende Festival registrieren. Die reine Anmeldegebühr beträgt noch bis in den Februar 50 Pfund pro Spieler. Danach werden 60 Pfund fällig - Camping vor Ort ist möglich, muss jedoch zusätzlich bezahlt werden.

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