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HRK empfängt Italiener Petrarca im Europapokal: Spitzenspiel bei eisigen Temperaturen am 2. Advent
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Donnerstag, 7. Dezember 2017

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Der HRK zeigt sich in dieser Europapokal-Saison deutlich konkurrenzfähiger, braucht aber am Samstag einen Sieg gegen Petrarca um weiter vom Halbfinale träumen zu können.

Das zweite Adventswochenende hält für Rugby-Fans in Heidelberg ein hochklassiges Spiel bereit - der deutsche Meister HRK empfängt im dritten Spiel im European Rugby Continental Shield Petrarca aus dem norditalienischen Padua. Gegen eben jene Italiener hatte der Klub im Vorjahr ersatzgeschwächt eine deftige Klatsche kassiert. Doch bereits beim ersten Heimspiel, dem Sieg gegen Italiens Meister Calvisano hat man unter Beweis stellen können, dass man in diesem Jahr deutlich wettbewerbsfähiger ist. Doch trotz der bisher ausgeglichenen Bilanz von einem Sieg und einer Niederlage ist die Ausgangslage für den HRK im Europacup alles andere als komfortabel.

In Gruppe A liegt der Klub zwei Zähler hinter Rovigo - die Italiener haben ebenso eine ausgeglichene Bilanz, konnten jedoch bei beiden Partien einen Bonuspunkt einsacken. Timisoara Saracens sind mit fünf Zahlern Vorsprung noch außer Reichweite. Das Heimspiel gegen den aktuellen Tabellendritten Italiens ist ein absoluter Pflichtsieg, wenn die Mannen vom Klub das selbsterklärte Ziel Halbfinale erreichen wollen.

Der kommende Gast Petrarca ist ein großer Name im italienischen Rugby. Bevor Italien im Jahr 2010 zwei Teams in die keltische Liga schickte, waren zum Teil ganz große Namen in Italiens Eccelenza unterwegs. Für Petrarca spielte einst David Campese, einer der wohl besten Winger aller Zeiten. Zwar sind die Vereins-Teams Italiens nicht mehr die größe von eins - doch kommt Petrarca mit einem sehr guten Lauf von vier Siegen in Folge in der italienischen Eccellenza und dem dementsprechenden Selbstbewusstsein in die Neckarstadt. Die letzte Niederlage jedoch rührte ausgerechnet gegen Italiens Tabellenführer und Meister Calvisano - genau diesen hatte der Klub an gleicher Stelle vor den November Internationals noch in einem dramatischen Spiel bezwingen können.

Nach einem spielfreien vergangenen Wochenende dürften bei den HRK-Recken viele kleine Wehwehchen auskuriert sein. Spielerischen Aufschub dürfte dem HRK die Tatsache verliehen, dass mit Sean Armstrong, Hagen Schulte und Raynor Parkinson alle drei Kreativ-Kräfte fit sind, was bei den ersten beiden Cup-Spielen jeweils nicht der Fall war. Wie viel Spielfluss und Kreativität bei Temperaturen um den Gefrierpunkt und vereinzelten Schneeflocken möglich sein wird, bleibt abzuwarten. Die Rasenheizung wird man beim HRK vorsorglich anschmeißen, nachdem in der Vorwoche nach einem unerwarteten Temperatursturz eine Schneeraum-Aktion vor dem Damen-Bundesliga-Spiel HRK vs. SCN von Nöten war.

 

 

 

Erst musste in der Vorwoche der Schnee geräumt werden, bevor am Harbigweg das Ei fliegen konnte



Für die Nord-Italiener dürften solche Bedingungen nicht völlig unbekannt sein, wenn auch ungewöhnlich. Ihr größter Star - Gedrängehalb und Crusaders Academy-Spieler Jeremy Su’a, der es auf zwölf Länderspiele für Samoa gebracht hat - dürfte sich nicht sonderlich wohl fühlen am eisigen Harbigweg. Abgesehen davon setzt sich die Mannschaft der Gäste fast ausschließlich aus Italienern zusammen, einige von ihnen mit Pro-12-Erfahrung für Treviso oder Zebre sowie mit Alberto Bennetin und Enrico Bacchin eine Verbinder/Erster-Innen-Achse mit Erfahrung in Italiens Nationalmannschaft.

Spielerisch gilt Petrarca als kombinationsstark und ist als Top-Team in Italiens Eccelenza ein deutlich höheres Spieltempo gewöhnt. Italiens Siebener-Star Niccolò Fadalti mit der auffälligen lockigen blonden Haarpracht, der bereits mehrmals für die Azzuri bei den Hong Kong Sevens aufgelaufen war, dürfte auf Außen für mächtig Alarm sorgen. Ob dem Klub die nun längere Pause - ein Großteil des Kaders war zuletzt vor drei Wochen in Wiesbaden im Einsatz - geschadet oder geholfen haben dürfte, wenn es gegen die voll im Rhythmus stehenden Italiener helfen wird bleibt abzusehen.

 

 

 

Einer der Stars der Italiner: Siebener-Ass Niccolo Fadalti

 

In der kommenden Woche geht es dann für den Klub bereits nach Portugal zum dortigen Vertreter CDUL in die Hauptstadt Lissabon. Im Optimalfall würde der Klub dort den zweiten Sieg einfahren und wäre dann im Halbfinale und somit nur noch 80 Minuten vom Einzug in den European Challenge Cup entfernt. Ein deutsches Team gegen solche Größen des europäischen Rugbys wie Harlequins, Stade Français oder Newcastle? Das wäre eine großartige Premiere und würde den deutschen Rugbysport weiter international etablieren.

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