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Eine starke Halbzeit reicht gegen USA nicht
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Geschrieben von DRV Pressemitteilung   
Samstag, 18. November 2017

Frankfurt-Innen Wynston Cameron-Dow gelang Versuch Nummer zwei für Deutschland. Foto (c) Keßler
Frankfurt-Innen Wynston Cameron-Dow gelang Versuch Nummer zwei für Deutschland. Foto (c) Keßler

Die deutsche 15er-Rugbynationalmannschaft der Männer hat das zweite Spiel der November-Testserie 2017 verloren. Beim erstmaligen Aufeinandertreffen mit dem favorisierten WM-Teilnehmer USA musste sich das Team von Nationaltrainer Kobus Potgieter in Wiesbaden trotz einer starken ersten Halbzeit am Ende klar mit 17:44 (10:13) geschlagen geben.

Nationaltrainer Kobus Potgieter: „Ich bin stolz auf die Mannschaft. Wir haben 30 Minuten lang gut dagegen gehalten, haben gut verteidigt und unsere Chancen sehr gut genutzt. Leider hatten wir in der zweiten Hälfte kaum noch den Ball in den Händen, während die USA mit ihrem physischen Spiel deutlich besser waren und den Ballbesitz sehr gut genutzt haben. Das war ein Spiel, aus dem wir viel Positives mitnehmen und aus dem wir viel lernen können. Wenn wir öfter gegen solche starken Gegner spielen würden, dann könnten wir vielleicht über 80 Minuten mithalten. Wir wissen, dass wir uns weiter verbessern müssen. Jetzt brauchen die Jungs erstmal ein wenig Erholung, aber ab morgen liegt der Fokus bereits zu 100 Prozent auf dem Chile-Spiel.
Kapitän Michael Poppmeier: „Wir haben den Jungs gleich gesagt: Vergesst das Ergebnis. Wir können stolz sein auf die Leistung in diesem Spiel.“

Sean Armstrong: „Das war das schwere Spiel, das wir erwartet haben. Aber solche Spiele brauchen wir auch. Wir haben in der ersten Halbzeit super gespielt. Ich denke, 44 Punkte haben wir nicht verdient, aber es ist das Ergebnis, was am Ende dasteht. Jetzt müssen wir schauen, was in der zweiten Hälfte den Unterschied gemacht hat.“

Das DRV-Team versteckte sich von Beginn an nicht, fand schnell ins Spiel und kam gleich druckvoll in die Offensive. Doch die amerikanische Verteidigung hielt stand und ermöglichte einen Konter, der die Eagles in die deutsche Hälfte brachte. Da gab es für einen Regelverstoß – den Ball am Boden zu lange gehalten – den ersten Straftritt für die USA, doch der Kick von AJ MacGinty ging deutlich rechts vorbei (6.). Danach waren die Gäste besser im Spiel, erarbeitete sich mehr Ballbesitz. Doch auch die deutsche Abwehr zeigte sich wach, sodass die Anfangsviertelstunde durchaus ausgeglichen war. Die ersten Punkte bejubelten die deutschen Fans: Kapitän Michael Poppmeier hebelte clever das Abseits aus und setzte ein Tackling, in dem die Amerikaner den Ball verloren. Den nahm Ayron Schramm auf, der sich ganz lang machte und im Malfeld zum Versuch ablegte. Die Erhöhung verwandelte Raynor Parkinson sicher zur 7:0-Führung für die DRV XV (13.).

Die USA kamen im nächsten Angriff mit Tempo und viel Druck nach vorn und bekamen direkt den nächsten Straftritt, den sie wieder zu den Stangen setzten. Diesmal zielte AJ MacGinty besser und verkürzte auf 3:7 (17.). Die deutsche Auswahl blieb aber gut im Spiel. Sebastian Ferreira fing einen Ball raus und startete durch, doch der Ball wurde von den Amerikanern rausgeschlagen. Das gab Straftritt für den DRV, den Parkinson für die nächsten Punkte verwandelte (23.). Nach einem unnötigen Ballverlust von Parkinson waren kurz darauf aber auch die US-Boys wieder in guter Positon, setzten sich am deutschen Malfeld fest. Sie entschieden sich für die sicheren Punkte durch einen kurzen Straftritt, die McGinty sicher einfuhr (27.). Auch das brachte das DRV-Team nicht aus dem Konzept. Stattdessen kam man immer wieder gut in die Offensive und beschäftigte die Amerikaner damit in der Abwehr. Die jedoch kamen nach Ballgewinnen mit Tempo nach vorn, konnten das aber weiter nicht konsequent nutzen. Respekt verschafften sich die Deutschen in dieser Phase einer physisch und von deutscher Seite taktisch sehr gut geführten Partie mit ein paar krachenden Tacklings und Ballgewinnen. Die USA hielten mit der etwas reiferen Spielanlage und Tempo dagegen. Kurz vor der Pause kamen sie noch einmal nahe ans deutsche Malfeld, und diesmal gelang es Kapitän Blaine Scully, sich mit dem Ball über die Linie zu werfen. Auch der Erhöhungskick von McGinty war erfolgreich, sodass die USA mit einer knappen 13:10-Führung in die Pause gingen.

Mit der knappen Führung im Rücken kamen die Amerikaner mit mehr Sicherheit und Selbstvertrauen zurück auf das Feld, kamen gleich wieder nahe an das deutsche Malfeld. Deutschland hielt dem Druck lange stand. Shaun Davies brachte den Ball noch nicht über die Linie, aber Joe Taufete’e bekam ihn noch in die Hand und vollendete zum erneut von AJ McGinty erhöhten Versuch (44.). Das Momentum war nun bei den Gästen aus den USA, die wenig später nachlegten. Diesmal verlor Taufete’e im Tackling den Ball, der aber in die Hände von Shaun Davies fiel, der den Versuch legte – wieder erhöht von Ginty zu einer nun schon komfortablen 27:10-Führung. Das deutsche Team konnte in dieser Phase das hohe Tempo und das variable Spiel der USA nicht mitgehen, sah sich nun vornehmlich in der Defensive gebunden und kam selbst kaum noch in die Offensive. Stattdessen verhinderte Ayron Schramm in der 58. Minute den nächsten Versuch der USA, die das Spiel jetzt merklich kontrollierten und nur wenige Entlastungsangriffe zuließen.

Stattdessen überraschte McGinty die deutsche Mannschaft mit einem flachen Kick Richtung Malfeld. Ryan Matyas gewann das Laufduell gegen den eingewechselten Pierre Mathurin und legte den Versuch ganz links außen. McGinty erhöhte diesmal nicht, doch der Spielstand erhöhte sich damit auf 32:10. Jetzt kombinierten die Amerikaner beinahe nach Belieben. AJ McGinty ließ Eric Marks mit einem Step aussteigen und lief unbedrängt zum Versuch ein, den er auch selbst erhöhte (65.). Die DRV XV hatte in dieser Phase des Spiels kam etwas entgegenzusetzen und konnte nicht verhindern, dass die Gegner immer weiter davonzogen.

Doch das Potgieter-Team steckte nicht auf. Chris Hilsenbeck verzichtete in der 69. Minute auf ddrei Punkte per Straftritt und kickte den Ball lieber zur Gasse. Das brachte die deutsche Auswahl nochmal in gute Position. Mit Pick-and-Go näherte man sich dem zweiten Versuch. Am Ende sah Wynston Cameron-Dow die Lücke und legte auf der rechten Seite den Versuch, den Raynor Parkinson stark erhöhte (71.). Doch die Amerikaner hatten noch einen Pfeil im Köcher: Peter Malcolm beendete die Partie mit seinem Versuch zum 44:17, die Erhöhung verfehlte ihr Ziel.


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