Nach einer ganz schwierigen Hinrunde geht der BRC als Vorletzter in die lange Winterpause
Ein packendes Derby bekamen die Zuschauer im tiefen Berliner Westen zu sehen. Beim BRC, der nach einer schwachen Serie mit nur zwei Siegen aus sieben Spielen mit einem positiven Abschluss in die lange Winterpause gehen wollte, herrscht nun noch mehr Trübsal. In dieser Partie wäre weitaus mehr drin gewesen, nicht zuletzt weil der alteingesessene Hauptstadt-Vertreter kurz vor dem Abpfiff noch die Nase vorn hatte. Die Grizzlies hingegen gehen als Vierter in die Winterpause und mit nur einem Zähler Rückstand auf den RK 03 bei einem Spiel weniger, könnten die Neulinge in der internen Berliner Rangliste bald wieder auf Rang eins stehen.
Die Gastgeber waren nach der Derbyniederlage an gleicher Stelle vor Wochenfrist hochmotiviert in die Partie gegangen. Druckvoll mit dem Sturm und ballsicher mit der Dreiviertelreihe, das Resultat: Früh war der BRC per Versuch in Front gegangen, doch in der Folge verpassten es die Gastgeber nachzulegen. Stattdessen kamen die Grizzlies nun besser in die Partie - ihr Team-Manager Moritz Koburg analysierte nach der Partie: „Wir hatten wieder Mal Anfangsschwierigkeiten“. Mit einem famosen Schlussspurt zogen die Gäste mit zwei Versuchen in kurzer Folge sowie einem Straftritt zur 17:5 Pausenführung davon. BRC-Coach Danny Stephens analysierte im Nachhinein gegenüber TotalRugby: „In diesen 15 Minuten vor der Pause haben wir das Spiel weggeworfen“.
Noch einmal kamen seinen Jungs jedoch - nach einem Straftritt auf der einen und einem Dropgoal auf der anderen Seite ging es unverändert zwölf Zählern Abstand in die Schlussviertelstunde. Der BRC kam noch einmal und erhöhte den Druck - ein großartiger Kampf, zwei Versuche in ganz schneller Folge und mit noch fünf Minuten auf der Uhr lag der Gastgeber auf einmal völlig überraschend mit 22:20 vorne. Doch wieder war sich der BRC selbst der größte Feind und offerierte den Grizzlies mit zwei Straftritten den Sieg auf dem Silbertablett, die die Gäste zum 26:22 nutzten. Für die Grizzlies ein Last-Minute-Sieg mit dem es sich gut in die Winterpause gehen lässt, für den BRC ein weiterer Nackenschlag.
Grizzlies Team-Manager Koburg resümierte: „Es war ein sehr sehr spannendes und enges Spiel. Die Performance des BRC war überraschend, ihre Taktik war anders, als wir das erwartet hatten und das hat das Spiel interessanter gemacht. Ungeschlagen gegen die anderen Berliner Klubs in die Winterpause als Aufsteiger zu gehen ist natürlich klasse. Wir freuen uns sehr und gehen mit einem guten Gefühl in die Winterpause.“ Logischerweise ist man beim BRC, der als Vorletzter überwintert, ganz anders gestimmt, Coach Stephens gegenüber TotalRugby: „Zu sagen, dass wir enttäuscht sind, wäre eine absolute Untertreibung. Wir haben gekämpft und uns eigentlich in eine Position gebracht, in der wir das Spiel gewinnen hätten müssen, nur um es uns mit den beiden Straftritten am Ende zu Nichte zu machen. Die Jungs waren untröstlich.“ Der BRC kann die nun folgende Pause gut gebrauchen, so sieht es auch Stephens: „Wir müssen damit leben und die nächsten acht Wochen sind genug Zeit für Analyse und Feedback. Dann werden wir uns elf Wochen lang auf die Rückrunde vorbereiten. Niemand zweifelt daran, dass wir das nötige Talent haben und nach einer guten Vorbereitung im Januar und Februar werden wir stärker zurückkommen. Geduld und harte Arbeit werden sich auszahlen!“
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