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TotalRugby Players to Watch: Die Stars der nächsten Weltmeisterschaft in Japan
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Freitag, 3. November 2017

Asafo Aumua - der nächste Star der All Blacks
Asafo Aumua - der nächste Star der All Blacks

Der November wird zum Rugby-Wonnemonat, in diesem Jahr endlich auch für deutsche Fans, die den Monat über ganze 23 Spiele der November Internationals und der europäischen Top-Ligen live und mit deutschem Kommentar verfolgen können (Übersicht). Nicht einmal einmal mehr zwei Jahre vor dem nächsten World Cup bieten die November-Spiele den Coaches der Top-Teams auch die perfekte Gelegenheit neue Spieler auszutesten. Am Wochenende beginnen die November Internationals mit dem Spiel der All Blacks gegen die Barbarians und dem Gastspiel der Wallabies in Japan. Die Gelegenheit nutzen wir euch die kommenden Top-Spieler und vielversprechenden Debütanten dieser Teams vorzustellen.

Asofa Aumua - der nächste Hakler der All Blacks

Der nur 1,77 m große und 110 kg schwere Hakler hat mit seinen 20 Jahren noch nicht ein einziges Super-Rugby-Spiel gemacht und gerade Mal eine Saison mit dem Durchschnitts-Team North Harbour im unter dem Super Rugby angesiedelten Mitre 10 Cup absolviert - dennoch hat ihn All Blacks Coach Steve Hansen bereits als einen „ganz besonderen Spieler“ betitelt und zur Europa-Tournee mitgenommen. Dabei ist es gerade einmal ein Jahr her, als der Schulabsolvent eigentlich hätte für die U-19 von Wellington hätte auflaufen sollen aber durch eine Verletzungswelle in die Mitre-10-Mannschaft gespült wurde. Bei seinem Debüt als jüngster Spieler auf dem Feld gelangen ihm gleich drei Versuche. Bei der U-20-WM im Sommer in Georgien konnte er seinen Status als kommender Star der All Blacks weiter untermauern.

Seitdem hat Aumua mit seinem unglaublichen Speed und seiner brachialen Physis Neuseelands Rugby-Fans innerhalb von nur Monaten überzeugt: Er wird der nächste Hakler der All Blacks. In mittlerweile 20 Spielen für die Wellington Lions gelangen dem Hakler 15 Versuche - einige davon in wahrlich spektakulärer Manier. Gegen Canterbury, traditionell Neuseelands stärkste Auswahlmannschaft gelang ihm ein Versuch, auf den jeder Außen stolz gewesen wäre. An der eigenen 10-Meter-Linie erhielt er den Ball und setzte zu einem 60-Meter-Sprint an, bei dem Aumua Canterburys- und Crusaders-Außen George Bridge abhängte und das als Erste-Reihe-Stürmer!

Bei den All Blacks ist Aumua offiziell nur die Nummer vier auf der Hakler-Position hinter dem etablierten Dane Coles, sowie den Ersatz-Männern Codie Taylor und Nathan Harris. Doch wenn Aumua weiter so spielt und dabei unverletzt bleibt, dürfte er in kürzester Zeit Dane Coles, der selbst als einer der besten Hakler der Welt gilt, seinen Platz streitig machen. Im offenen Spiel dürfte er jetzt schon Neuseelands bester Hakler sein, doch in den Standards, speziell in der Gasse sind seine Einwürfe noch zu unpräzise. Sobald er diese Schwäche überwunden hat, wird er eine absolute Waffe für die All Blacks sein. Sein ehemaliger Schul-Trainer beschreibt ihn gegenüber dem New Zealand Herald perfekt: „Er macht niemals einen Schritt zurück, er ist mit dem Ball absolut brutal. Dabei macht er alles in einem atemberaubenden Tempo und gibt immer 100%.“ Mit diesen Fähigkeiten wird man in den kommenden Jahren noch viel von Aumua hören.

 

Aumau: Für einen Erste-Reihe-Stürmer unglaublich schnell und kraftvoll


Matt Duffie - der 27-jährige Debütant, der Julien Savea seinen Platz nahm

Julian Savea wird morgen erstmals gegen die All Blacks auflaufen. Der erst 27-jährige Außen war für die Wellington Lions zuletzt in bestechender Form und vor allzu langer Zeit mit seiner überragenden Bilanz von 46 Versuchen in 54 Spielen kaum aus dem All-Blacks-Kader wegzudenken war, tritt nun gegen seine Kollegen an. Ein Grund dafür heißt Rieko Ioane, der zur Lions-Tour Savea den Rang abgelaufen hat. Ein anderer heißt Matt Duffie.

Für einen All-Blacks-Debütanten ist er mit seinen 27 Jahren alles andere als jung - bei ebenso wie Savea 1,92 m Körpergröße bringt Duffie mit 92 kg ganze 15 Kilo weniger auf die Waage als Savea. Auch sonst ist Duffie ein eher ungewöhnlicher All Black - denn lange hatte er sich auf die Leichtathletik konzentriert und hatte es dabei in die Finalläufe der neuseeländischen Leichtathletik-Meisterschaft im 200 Meter, 400 Meter und Hochsprung-Wettbewerb geschafft.

Dann zog es den 20-jährigen nach Melbourne, wo er sich sowohl im Australian Rules, als auch im Rugby League versuchte. Als Schüler hatte er in Neuseeland Union gespielt, seinen überragenden Speed und seine einzigartigen Fähigkeiten in der Luft konnte er aber ebenso in der NRL ausspielen. Beim Top-Team Melbourne Storm entwickelte er sich zu einem der absoluten Stars der Liga und schaffte es auch in die Reihen von Neuseelands League-Nationalmannschaft Kiwis.

Vor einem Jahr dann aber entschied sich Duffie dem Traum eines jeden jungen Neuseeländers, einmal für die All Blacks zu spielen, eine weitere Chance. Sein Wechsel zum Union und zu den Blues in Auckland zahlte sich aus. Mit den Verletzungen von Israel Dagg und Millner-Skudder fand sich Duffy plötzlich nach nur einer Saison im Aufgebot der All Blacks.

Grund dafür dürfte auch sein, dass Neuseeland-Trainer Hansen neben den physisch dominanten Winger auf der kurzen Eck-Seite einen schnellen und in der Luft starken Außen auf der 14 sehen will. Genau diese verköpert Duffie wie kein anderer. Verbinder Beauden Barrett dürfte wohl kaum einen dankbareren Abnehmer für seine hochpräzisen Cross-Kicks finden, als den ehemaligen Klasse-Hochspringer Duffie. In den Reihen der All Blacks wird Duffie nun eine vierwöchige Chance haben sich zu präsentieren.

Doch anders als auf der hochspezialisierten Hakler-Position, wo selbst in Neuseeland Knappheit herrscht und Asofa Aumua somit fast schon ein schwarzes Shirt garantiert, haben die All Blacks unglaublich viele Option bei den Außen und auf Schluss. Duffie wird gute Chancen haben 2019 in Japan in schwarz aufzulaufen, auch weil er eine andere Art Winger darstellt, als viele seiner Konkurrenten.

Reece Hodge - vom Außen zum neuen Wallabies-Verbinder?

Zugegeben: Reece Hodge ist mit seinen 23 Jahren und 20 Spielen für die Wallabies alles andere als ein Neuling. Doch morgen wird der 1,92 große Spieler der Melbourne Rebels erstmals als Verbinder der Wallabies auflaufen. Bisher hatte Hodge seine Einsätze nur auf den Außen- und Innen-Positionen sammeln dürfen. Doch selbst als kurze Ecke der Wallabies hatte Hodge schon öfter die Kick-Pflichten übernommen, speziell aus großer Distanz. Denn der 1,92 große Blondschopf aus Sydney hat einen unglaublichen Huf und trifft auch Straftritte aus der eigenen Hälfte.

Seine Nominierung als Verbinder ist auch deswegen bemerkenswert, da damit das Schicksal von Quade Cooper als Wallabies-Verbinder endgültig besiegelt zu sein scheint. Seit der letzten WM hatte Cooper wenn überhaupt als Ersatz von Bernard Foley gespielt. Seit der Rugby Championship scheint auch dies Geschichte zu sein. Hodge wiederum bietet Coach Michael Cheika eine andere Option als Zehner. Foley spielt zwar selbst sehr flach, kann Verteidiger aber eher mit seinem Step beschäftigen - Hodge dagegen ist zehn Zentimeter größer und etliche Kilo schwerer und sucht selbst häufiger den Kontakt. Auch im offenen Spiel kickt Hodge sehr gut.

Dazu ist er ein gnadenlos guter Verteidiger und kann auch einen großen Hit setzen. Gerade darin liegt nämlich Bernard Foleys größte Schwäche. Ihn in der Verteidigung zu „verstecken“ indem man ihn aus der ersten Verteidigungsreihe raushält, hatte die Wallabies mehrmals versucht. Doch die ständige Rochade zwischen Angriff und Verteidigung sorgte dafür, dass organisatorisch mehrmals Chaos herrschte. Die All Blacks konnten dies im ersten Bledisloe des Jahres perfekt ausnutzen. Mit Hodge auf der Zehn wären derlei Rochaden unnötig. Es bleibt abzuwarten, ob es Hodge gelingen wird Foley gar auf der Verbinder-Position abzulösen - zuzutrauen ist es ihm.

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