Bereits nach wenigen Minuten im ersten Spiel fiel DRV VII Interimskapitän mit einer Knöchelverletzung aus. Foto (c) Kessler
Die deutschen 7er-Herren haben beim dritten Turnier der europäischen Grand Prix Series im französischen Clermont-Ferrand als Gruppenzweiter das Viertelfinale erreicht. Zwar musste man sich in der Gruppenphase am ersten Turniertag sowohl Georgien im Auftakt- als auch den Spaniern im abschließenden Gruppenspiel geschlagen geben. Doch in der Gruppenkonstellation genügte der souveräne Sieg gegen Portugal, um als Gruppenzweiter dennoch ins Viertelfinale einzuziehen. Dort trifft man am Sonntag um 11:06 Uhr nun auf die Waliser.
„Wir sind heute irgendwie nicht so richtig reingekommen in unser Spiel“ hatte DRV-Sportdirektor Manuel Wilhelm beobachtet. „Das war vor allem beim ersten Spiel zu sehen, als wir es am Ende noch völlig unnötig aus der Hand geben. Gegen Portugal sah es dann schon sehr ordentlich aus, und unter den gegebenen Umständen war das knappe Ergebnis gegen Spanien eigentlich auch in Ordnung. Wir müssen hier nicht schwarz malen. Morgen ist für uns weiter alles drin.“
Deutschland – Georgien 12:14 (7:0)
Das Auftaktspiel gegen Georgien war von Beginn an ein eher zerfahrenes. Deutschland begann zwar gut, ließ sich aber den Ball rausfangen und verpasste damit die erste aussichtsreiche Chance. Kurz darauf musste Kapitän Sebastian Fromm mit einer Fußverletzung raus (3.). Danach kam Georgien besser ins Spiel, brachte allerdings zunächst auch keine Punkte zu Stande. Erst in der 7. Minute fand Tim Lichtenberg endlich eine Lücke und legte den ersten Versuch, den Fabian Heimpel sicher erhöhte. In der Nachspielzeit hatte man noch Glück, dass es zur Halbzeit dabei blieb, weil Georgien einen Pass von Steffen Liebig anfangen konnte, aber vom Schiedsrichter noch zurückgepfiffen wurde.
Es blieb auch nach dem Seitenwechsel ein zähes Spiel, in dem die DRV-VII ihre spielerische Linie nicht fand. Dennoch erhöhte man die Führung, als Fabian Heimpel schön eine Lücke erkannte und dadurch halbrechts zum Versuch sprintete (9.). Auch wenn der Erhöhungskick zu kurz war, wirkte die 12:0-Führung eigentlich komfortabel. Doch in der Schlussphase ließ man Georgien doch noch mal ins Spiel kommen. Levan Gogolashvili nutzte den Platz für den ersten (12.), und nach einem geblockten Heimpel-Kick lief Akaki Tabutsadze zum zweiten erhöhten Versuch ins deutsche Malfeld (14.), sodass am Ende Georgien überraschend die Partie noch drehte.
Deutschland – Portugal 27:14 (17:7) Gegen die Portugiesen war das deutsche Team von Beginn an konzentrierter bei der Sache, und münzte die klaren spielerischen Vorteile auch umgehend in Punkte um. Tim Lichtenberg schüttelte in der 2. Minute einen Verteidiger ab und legte für fünf Punkte ab. Bastian Himmer legte mit einem Lauf über die linke Seite bis unter die Stangen nur eine Minute später mit einem durch Fabian Heimpel erhöhten Versuch nach. Doch kurz zuvor war Steffen Liebig nach einer unglücklichen Kollision liegen geblieben. Der lange Stürmer konnte dann aber beobachten, wie erneut Himmer einen Pass antäuschte, dann aber links durchstartete und nicht mehr einzuholen war (4.). Fast aus dem Nichts und beinahe aus dem Zufall geboren verkürzte Portugal noch vor der Pause durch Vasco Mendes auf 7:17.
Deutschland hielt weiter den Druck hoch, und nachdem Himmer zunächst einen eigenen Überkick knapp nicht erlaufen konnte (8.), legte man in der 10. Minute trotzdem nach. Nach Balleroberung brauchte es zwei, drei Pässe bis zu Tim Lichtenberg, der kurz schaute und dann durch die Lücke zum vierten Versuch entwischte. Fabio Conceicao konnte zwar noch einmal für Portugal auf 14:22 verkürzen, doch den Schlusspunkt setzte erneut Lichtenberg, der in der Nachspielzeit einen freien Ball an der rechten Außenlinie aufnahm und ungehindert zum 27:14-Endstand ablegen konnte.
Spanien – Deutschland 14:12 (7:7) Ohne drei angeschlagene Spieler hing es also ins abschließende Gruppenspiel gegen Mitfavorit Spanien. Deutschland geriet früh unter Druck, hielt aber zunächst Stand. Es entwickelte sich im Verlauf aber ein Spiel auf Augenhöhe, in dem dennoch die Spanier zuerst punkteten. Deutschland hatte einen Ball erobert, doch Tim Lichtenberg passte diesen direkt in die Arme von Lucas Levi, der damit freie Bahn zum ersten erhöhten Versuch hatte (4.). Kurz vor der Pause fand auch Bastian Himmer endlich eine Lücke und trug den Ball bis unter die Stangen, sodass Fabian Heimpel mühelos zum 7:7-Pausenstand erhöhen konnte.
Die Partie blieb denkbar eng. In der 11. Minute eroberte Spanien den Ball im Ruck, und Pol Pla entwischte Lichtenberg auf der linken Seite, sodass die Iberer erneut in Führung gingen. Lucas Levi erhöhte auf 14:7 – was sich als wichtig herausstellte. Denn nachdem Jarrod Saul Tim Lichtenberg bedient hatte und der ganz links außen ablegte, musste die Erhöhung von Heimpel sitzen. Doch der schwierige Kick von der Seitenlinie misslang, Spanien gewann 14:12 und sicherte sich ungeschlagen den Gruppensieg.
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