Nach guter Leistung in Rom wieder mit an Bord: DRV VII Dauerbrenner Samuel Rainger. Foto (c) Keßler
Zwei Tage vor dem dritten und vorletzten EM-Turnier im französischen Clermont haben die Nationaltrainer unserer DRV VII den endgültigen Kader bekannt gegeben. Mit zahlreichen Wechseln im Kader werden die zwölf nominierten Spieler mit dem Adler auf der Brust weiter an den ambitionierten Zielen des DRV arbeiten: Sich die erneute Hongkong-Qualifikation zu sichern sowie alles dafür zu tun, doch noch zur Siebener-WM nach San Francisco fahren zu dürfen.
„Wir fahren mit einem starken Kader nach Clermont“ ist sich DRV-Sportdirektor Manuel Wilhelm mit Blick auf die zwölf nominierten Siebener-Nationalspieler, die morgen das Flugzeug nach Zentralfrankreich besteigen werden, sicher. Gleich vier neue Akteure stehen im Vergleich zum letzten EM-Turnier in Lodz im Aufgebot von Chad Shepherd und Chris Lane, darunter mit Jonathan Dawes ein Deutsch-Waliser, der nach seiner starken Leistung bei den Roma Sevens vor dem EM-Debüt für Deutschland steht:
Bridgend RFC (Wales): Jonathan Dawes Heidelberger RK: Anjo Buckman, Niklas Hohl, Steffen Liebig RG Heidelberg: Fabian Heimpel, Bastian Himmer, Tim Lichtenberg, Johannes Schreieck RK Heusenstamm: Leon Hees, Samuel Rainger SC Germania List: Jarrod Saul Trinity College (Irland): Sebastian Fromm
Wilhelm bestätige gegenüber TotalRugby, dass sich vor allem Johnathan Dawes und das RKH-Duo beim letzten Vorbereitungs-Turnier in Rom für diese Nominierung empfohlen hätten. HRK-Verbinder Niklas Hohl wiederum hatte sich im Vorjahr das Kreuzband gerissen und hat nun nach langer harter Arbeit in Reha und im täglichen Stützpunkt-Training erneut den Sprung in den Zwölfer-Kader bei einem EM-Turnier geschafft. Clemens von Grumbkow dagegen wird nach seiner Gehirnerschütterung in Lodz erst einmal geschont. Kapitän Pierre Mathurin befindet sich nach einer Verletzung im Knöchel aus Nancy bereits wieder im Training, wird aber dem Vernehmen nach erst wieder für das abschließende EM-Turnier in Exeter ein Kandidat sein. In seiner Abwesenheit wird Innen Sebastian Fromm die Mannschaft als Kapitän anführen.
Bereits die Gruppenphase wird in der Rugby-verrückten Stadt Clermont-Ferrand in Frankreichs Zentralmassiv für die deutsche Mannschaft zu einer Herausforderung werden. Immerhin warten mit Georgien und Portugal zwei der engsten Verfolger auf die DRV-Auswahl, bevor es am Samstag im letzten Gruppenspiel gegen den Erzrivalen Spanien geht. In Hongkong hatten die Iberer unserer DRV VII in letzter Minute die Qualifikation zur World Series genommen und dann in Moskau im direkten Duell im Viertelfinale noch Salz in die Wunde streuen können. Sollten unsere Siebener-Jungs noch eine Hoffnung auf die WM-Quali haben, muss gegen die Spanier ein Sieg her. Samstag tritt die deutsche Mannschaft in folgender Reihenfolge an:
11:06 Deutschland-Georgien 13:51 Deutschland-Portugal 16:14 Deutschland-Spanien
Als momentan Vierter der Gesamtwertung und mit 20 Punkten gilt es vor allem den engsten Verfolger Italien hinter sich zu lassen - Die Italiener werden es in Clermont in einer vergleichsweise einfachen Gruppe mit Wales, Belgien und Irland sehr wahrscheinlich in das Viertelfinale schaffen. Sollten die in der Gesamtwertung nur zwei Punkte hinter uns stehenden Azzurri zwei Plätze oder mehr vor uns landen, wäre der Platz für Hongkong 2018 vorerst weg. Für eine mögliche WM-Quali müsste man dagegen auf Ausrutscher der Russen, Spanier und Iren hoffen und zwei von ihnen in der Gesamtwertung überholen. Diese sind nämlich punktgleich an der Spitze liegend mit 36 Punkten in der Gesamtwertung bereits fast enteilt. Deshalb dürfte der Fokus vorerst darauf liegen, sich die erneute Chance auf die World Series Quali in Hongkong zu sichern.
Die Stimmung im Kader ist trotz der schweren anstehenden Aufgaben und der „harten Gruppe“ laut Sportdirektor Wilhelm sehr positiv. Es gelte sich an Tag eins einen möglichst guten Platz unter den besten acht Mannschaften im Viertelfinale zu sichern, bevor sich die DRV-Auswahl in der K.o.-Phase möglichst teuer verkaufen will: „Wir haben mittlerweile gesehen, wie eng das Teilnehmer-Feld beieinander ist, es ist alles möglich, nach oben wie nach unten“ so der Sportdirektor abschließend.
|