Online-Glücksspiele haben in den letzten Jahrzehnten einen enormen Boom erlebt, unter anderem aufgrund der besseren technischen Möglichkeiten und lockerer Marktbeschränkungen. Auf dem ganzen Erdball sind Glücksspiele so beliebt wie nie zuvor und insbesondere Sportwetten scheinen die Menschen zu begeistern. Gleichzeitig betätigen sich immer mehr Sportwettenanbieter als Sponsoren, sogar in der Premier League werden verschiedene Marken beworben.
Da Sportwetten im Profisport mittlerweile so präsent sind, gibt es natürlich auch immer mehr Sportfans, die – vor allem auf Fußball und Rugby – regelmäßig wetten. Der leichte Zugang zu Wetten, der Unterhaltungswert und die Präsenz der Marken sind für gewöhnliche Glücksspieler toll, aber was ist mit Profisportlern? Hier können die Konsequenzen sehr hart ausfallen.
Nach zahlreichen aufsehenerregenden Fällen, in denen Sportler und andere im Profisport involvierte Personen betroffen waren, stehen jetzt also solche Personen im Rampenlicht, die in ihrer Freizeit eher nicht spielen sollten. Was sind also die Fallstricke für Profisportler, die spielen wollen, und warum dürfen Athleten, die auf eine steile Karriere hoffen, nicht wetten?
Interessenskonflikte
Das größte und augenscheinlichste Problem, wenn ein Athlet wetten möchte, ist mit Sicherheit der Interessenskonflikt. Wenn Sie als Profi auf Sport oder schlimmstenfalls auf ein Event, bei dem Sie selbst als Profisportler teilnehmen, wetten möchten, wird man das wahrscheinlich herausfinden. Wenn sie dies tun, werden Sie ziemlich sicher von den Verbänden gesperrt und sogar wegen Betrugs angeklagt. So etwas wird in der professionellen Sportwelt einfach nicht goutiert, und jeder ist sich dessen bewusst.
An diesem Beispiel sieht man, wie eine Einzelperson aufgrund eines Interessenskonflikts bei einer Aktivität gesperrt wird, die für die meisten anderen Leute etwas ganz Normales darstellt. An der Sportwette an sich ist nichts Verwerfliches – aber diese Grenze wird überschritten, sobald man auf sich selbst setzt. Es gibt so viele Fälle in denen hochrangige Sportler oder Funktionäre diese Grenze in den letzten Jahren überschritten haben, und so viele gute Sportler haben dieses allgemeingültige ungeschriebene Gesetz gebrochen. Dieser Übertritt wird vor allem dann unentschuldbar, wenn man an die Gagen denkt, die diese Sport-Superstars im Gegensatz zum Durchschnittsbürger verdienen.
Exzessives Spielen
Ein weiterer Lebensbereich, in dem Sportstars oftmals über die Stränge schlagen, ist krankhaftes Spielen. In einer Branche, die so von Verlockungen, Sport und Superlativen geprägt ist, sind Sportteams immer eine Umgebung, in der ganz natürlich mit Glücksspielen umgegangen wird. Aber wenn Sie die unglaublichen Gehälter einiger Profisportler und -sportlerinnen in die Gleichung miteinbeziehen, kann dies zu einer explosiven Mischung werden.
Unzählige Sportler haben bereits Unsummen an Geld verloren, Beziehungen aufs Spiel gesetzt und sogar die Karriere litt unter exzessivem oder krankhaftem Spielen. Obwohl die meisten Athleten – so wie die meisten anderen Menschen auch – ihr Glücksspielverhalten unter Kontrolle haben, gibt es einige, die diesen Spagat nicht schaffen.
Mark Potter, ein ehemaliger Spieler von Liverpool St Helens, lag die Welt quasi zu Füßen. Er verdiente zwar nicht so viel wie ein Premier League-Spieler, aber sein Gehalt war trotzdem mehr als solide. Immer größere Spielschulden zwangen ihn jedoch zu einem Leben, das er nicht mehr unter Kontrolle hatte und seine einstmals so vielversprechende Karriere endete aufgrund seiner persönlichen Probleme.
Mit dieser Geschichte steht er nicht alleine da. Wenn man sich professionelle Fußballer ansieht, die pro Woche zehn-, wenn nicht gar hunderttausende Euro verdienen, findet man zahlreiche Spieler darunter, die exzessives Spielverhalten an den Tag legen. Dies kann natürlich dazu führen, dass die Karriereverdienste auf der Jagd nach dem nächsten großen Gewinn schneller aufgebraucht sind, als einem lieb ist.
Die Integrität des Sports wird untergraben
Dass die Integrität des Sports an sich untergraben wird ist vielleicht die am traurigsten stimmende Konsequenz, die von Rugby-Spielern oder anderen Spielern, die Sportwetten abschließen, hervorgerufen wird. Nicht nur das, auch die Fans das Vertrauen in die Sportwelt verlieren. Stellen Sie sich das einmal vor: Sie folgen einem Rugby-Team die ganze Saison lang und erfahren irgendwann, dass ein oder zwei Spieler gegen das eigene Team wetteten, oder auf andere Spiele in der Liga setzten. Das führt nicht nur zu einer schiefen Optik, es fühlt sich auch falsch an und kann dazu führen, dass man der Spielabsprache bezichtigt und als letzte Konsequenz strafrechtlich verfolgt wird.
Es lauern viele und verschiedene Gefahren, wenn man als Spieler Sportwetten abschließt, aber aus der Sicht der Fans ist der Schaden am Sport an sich etwas, das man einfach nicht wiedergutmachen kann.
Sie sind Profi? Wetten Sie nicht.
Hier ist also unser Ratschlag an alle Profisportler, ihr Geld für einen schnellen Gewinn auf Sportevents setzen wollen. Es ist ganz egal, ob Sie ein Torhüter in den unteren Klassen oder eine angehende Rugbylegende sind, Sportwetten sind in Ihrem Fall einfach sinnlos und schädlich. Athleten sorgen für Unterhaltung beim Sport und werden dafür auch gut entlohnt. Als Sportler sollte man damit zufrieden sein und das Glücksspiel den Fans überlassen. Dadurch schützen Sie die Integrität der Sportwelt und Ihre eigene und vermeiden es, für einen weiteren Skandal zu sorgen. Problemfall in der Welt des Profisports zu werden.
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