Max Calitz Einsatz in Moskau ist noch völlig offen: Derzeit hängt der bullige Stürmer am Flughafen Istanbul fest.
Wenn morgen früh um 9:22 deutscher Zeit im Moskauer Otkober-Stadion der EM-Sommer für unsere DRV VII beginnt, geht es um deutliche mehr, als man angesichts des bescheidenen Rahmen in der russischen Hauptstadt erwarten dürfte. Neben dem Status als Top 6 Nation, der mit einigem an Sportfördermitteln verbunden ist, dient die diesjährige Grand Prix Series nicht nur als Qualifikation für Hongkong, sondern auch für die nächste Siebener-WM in San Francisco.
Das Grand Prix Series Turnier in Moskau war im Vorjahr für unsere DRV VII ein gutes Pflaster, am Ende langte es nach Siegen über Spanien und Portugal und einer knappen und schlussendlich unnötigen Halbfinaliederlage gegen Frankreich zu Rang vier. In den anderen beiden GPS-Turnieren des Vorjahres schaffte es die deutsche Mannschaft nicht erneut in ein Cup-Halbfinale, womit der vierte Platz in Moskau das beste Resultat blieb.
In diesem Jahr erwartet die deutschen Jungs bereits in der Gruppenphase eine schwierige Aufgabe um es, wie vom Team-Management angestrebt, ins Viertelfinale zu schaffen. Nationaltrainer Chris Lane betont: „Natürlich wollen wir es erfolgreich durch die Gruppenphase schaffen, die kommenden Wochen werden entscheidend für uns werden!“
Mit dem unglaublich ambitionierten Aufsteiger Irland, sowie den in der Vorjahres-Endabrechung nur einen Platz hinter Deutschland platzierten Georgiern und der World Series Mannschaft Wales ist kein leichter Gegner an Tag eins in Sicht. Zu den folgenden Ankickzeiten könnt ihr die Spiele der deutschen Jungs im TotalRugby-Livestream verfolgen:
09:22 Deutschland - Georgien
12:07 Deutschland - Irland
14:30 Deutschland - Wales
Personell musste das Team-Management um die Nationaltrainer Shepherd und Lane dabei einen Tiefschlag nach dem anderen verkraften. Nach den verletzungsbedingten Ausfällen von Kapitän Pierre Mathurin, Clemens von Grumbkow, Phil Sczesny, Tim Biniak und Anjo Buckman droht mit Max Calitz nun ein weiterer Eckpfeiler der DRV VII auszufallen und zwar aus einem viel profaneren Grund. Der deutschstämmige Südafrikaner steckt am Flughafen Istanbul fest und kann möglicherweise erst morgen im Laufe des Tages ins Geschehen eingreifen. Den Beweis, wie wichtig er für die DRV VII hatte Calitz im Halbfinale von Hongkong erbracht: Mit extrem eingeschränkter Sicht, nachdem sein einziges funktionsfähiges Auge stark zugeschwollen war, legte der bullige Calitz gleich zwei Versuche und entschied das Spiel gegen Chile fast im Alleingang. Derweil haben es gleich drei Debütanten erstmals in den Kader für ein EM-Turnier geschafft. Folgende zwölf Spieler sind im endgültigen Aufgebot für das erste GPS-Turnier:
Heidelberger RK: Steffen Liebig
SC Germania List: Jarrod Saul
RG Heidelberg: Fabian Heimpel, Bastian Himmer, Tim Lichtenberg, Robin Plümpe, Johannes Schreieck
RK Heusenstamm: Sam Rainger
TSV Handschuhsheim: Joshua Tasche
Trinity College (Irland): Sebastian Fromm
TV Pforzheim: Carlos Soteras Merz
Derzeit vereinslos: Max Calitz
Wird in Moskau in seinem 51. Turnier für Deutschland auf der gewohnten Verbinder-Position auflaufen: Fabian Heimpel
Noch vorgestern hatte Nationaltrainer Shepherd betont, dass man in Moskau ein Wörtchen um die Spitzenplätze mitreden wolle. Doch mit den akuten Personalsorgen wird ein Spitzenplatz für die deutsche Mannschaft wohl schwer zu erreichen sein. Die Georgier hinter sich zu halten und ihnen eventuell einen Viertelfinaleinzug zu verwehren, wäre mit Blick auf Hongkong 2018 sicherlich extrem wichtig. DRV-Sportdirektor Manuel Wilhelm erwähnt zwar die Herausforderung ohne einen Großteil der etablierten Kräfte in der Mannschaft antreten zu müssen - „bei uns werden ein paar sehr erfahrenen Leistungsträger ausfallen“ - betont aber zugleich welche Anstrengungen unternommen wurden, um die Tiefe des Kaders zu verbessern: „Es wurde in den letzten Monaten sehr stark daran gearbeitet die Tiefe des Kaders zu verbessern und Moskau wird dahingehend jetzt ein erster richtiger Härtetest.“
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