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TotalRugby-Review: Löwen triumphieren am Main, Luxemburg raus ohne Applaus
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Geschrieben von TotalRugby Team
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Montag, 29. Mai 2017 |
Der Löwen-Sturm dominierte sein Frankfurt Gegenüber und sicherte dem TSV so einen wichtigen Sieg. Foto (c) Seufert-Chang Zwei Spiele am Nachholspieltag, deren Stattfinden sich erst in letzter Minute entschied. Die Rugby-Bundesliga geht in den Endspurt, doch eine weitere Spielabsage und die Verlegung des Duells zwischen dem TSV und dem SC 80 verzerrt den Wettbewerb leider. Immerhin können sich die Rugby-Gemeinde im Land am letzten Spieltag auf ein extrem enges Duell um den Klassenerhalt im Süden einstellen. Zwischen Rang vier und dem Relegationsrang sieben liegen vor dem letzten Spieltag nur drei Punkte. In Neuenheim, Heusenstamm, Frankfurt und Hanschuhsheim muss man sich mit den Sommer-Urlaubsplänen noch ein wenig gedulden, es könnte noch ein existenziell wichtiges Relegationsspiel anstehen.
SC Frankfurt 1880 21 - 34 TSV Handschuhsheim
Die Nachholpartie zwischen dem SC 1880 Frankfurt und den Hanschuhsheimer Löwen fand unter extrem erschwerten Bedingungen statt. Nach der Absage in der Vorwoche mussten beide Teams mit extremem Personalmangel aufgrund des kurzfristig neu angesetzten Spiels leben. Viele Spieler beider Vereine hatten das lange spielfreie lange Wochenende für einen Kurzurlaub genutzt, so dass den Löwen beispielsweise gleich beide Kapitäne ausfielen. Dennoch gelang der Mannschaft von Ex-Bundestrainer Peter Ianusevici ein wichtiger Sieg. Immerhin droht den Nord-Heidelbergern noch immer das Damoklesschwert Relegation. Und auch trotz des Sieges sind die Löwen noch nicht sicher - denn erst im größten aller Heidelberger Derbys kommenden Sonntag gegen den SC Neuenheim entscheidet sich wer den Klassenerhalt nur über den Umweg Relegation schaffen kann.
Gegen den SC 80 durfte Zweite-Reihe-Stürmer Lukas Rosenthal seine Löwen erstmals als Kapitän auf das Feld führen. Der Löwen Sturm um den Routinier mit der charakteristischen langen Mähne zeigte auch seine traditionellen Stärken. Mit krachenden Tackles und harte Arbeit an den Kontaktpunkten machen die Löwen es den Frankfurtern fortwährend schwer und nagelten die Gastgeber mit cleveren taktischen Kicks tief in deren Hälfte fest. Die Folge waren zahlreiche Straftritt für den Gast. Aber statt dreifach zu Punkten besann sich Kapitän Rosenthal auf seine liebste Freizeitbeschäftigung - Pakete über die Mallinie zu schieben. So gelang dem TSV-Sturm im ersten Abschnitt dieses Kunststück gleich drei Mal! Zwei Mal war es Achter Felix Bayer und einmal Vincent Spies die am Ende des Pakets nur noch ablegen mussten. Doch Frankfurts Sturm besann sich erst spät in Hälfte eins der eigenen Stärke. Nachdem Vincent Spies einen Durchbruch illegal am Ruck aufhielt und folgerichtig vorzeitig in die Pause durfte, konnte Frankfurt selbst mit seinen wuchtigen Akteuren punkten. Mit 7:24 ging es in die Halbzeitpause.
Frankfurt kam mit viel Druck aus der Pause und belagerte minutenlang die TSV-Linie. Doch mit beherzter Verteidigung sicherte sich der Gast in dieser Phase den Sieg. Denn mit der Rückkehr von Vincent Spies egalisierte sich das Kräfteverhältnis auf dem Platz wieder. Handschuhsheim war wieder in der Partie und konnte gute zehn Minuten vor Ende mit Paul Schüle gar den vierten Versuch legen. Dieser besiegelte den TSV-Sieg endgültig und verschaffte dem Gast auch noch einen wichtigen Bonuspunkt. Damit gelingt den Löwen der Sprung auf Rang vier, aber dennoch erwartet die Löwen vor dem letzten Spieltag eine Zitterpartie. Denn der Vorsprung auf die nunmehr auf dem Relegationsplatz liegenden Heusenstammer beträgt nur magere drei Punkte, währen der SCN und Frankfurt nur zwei Punkte hinter dem TSV liegen. Jedem dieser Vereine droht am letzten Spieltag noch das Abrutschen auf den undankbaren siebten Platz, der ein Nachsitzen im Sommer nach sich zieht. Speziell für die Frankfurter, die am letzten Spieltag beim HRK antreten, ist dieses Resultat extrem enttäuschend. Nach einem überragenden Saisonstart und dem Einzug ins Pokalfinale hat der SC 80 eine absolute Horror-Rückrunde hinter sich, in der die Mannschaft von Karl Savimaki einzig einen hauchdünnen Sieg über Luxemburg vorzuweisen hat.
RC Luxemburg 12 - 39 RG Heidelberg
Raus ohne Applaus: Nachdem bekannt wurde, dass der bereits als Absteiger feststehende RC Luxemburg in der kommenden Woche nicht beim Meister Pforzheim antreten wird, war der Auftritt gegen die RGH der vorerst letzte der Rugger aus dem Großherzogtum in der Rugby-Bundesliga. Gegen ein letztes Aufgebot der Rudergesellschaft Heidelberg kamen die Luxemburger nach einer schwachen Leistung in Hälfte zwei in der sengenden Hitze auf dem Kunstrasen in Cessange nicht über ein 12:39 hinaus.
Dabei hatten die Gastgeber die Partie stark begonnen und die erste Hälfte mit ihrem physischen Sturm dominiert. Doch in Hälfte zwei mussten die himmelblauen Gastgeber der überlegenen Fitness der RGH und den hochsommerlichen Temperaturen Tribut zahlen und gingen geradezu unter. Die nur 17 angereisten Spieler der Orange Hearts erzielten vier unbeantwortete Versuche, wobei RGH-Oldie Jeff Tigere mit einem Doppelpack bewies, das er auch jenseits der 40 noch in der Bundesliga punkten kann. Das RGH Trainer-Duo Finsterer/Weselek musste gezwungermaßen noch mehr auf die eigene Jugend setzen, als man das sowieso von der RGH gewohnt ist. Für die Endplatzierung der Süd-Heidelberger hatte der Sieg keine Auswirkungen und auch im letzten Spiel der Saison gegen die Heusenstammer Füchse wird die RGH in jedem Fall auf dem dritten Rang verbleiben. Luxemburg wird dagegen ohne ein weiteres Spiel den Gang in Liga zwei antreten müssen.
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